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Der kluge Weg, mit Lehrkräften zu sprechen

by Lara

Hat dein Kind Schwierigkeiten in der Schule? Willst du nur den Stand der Dinge einschätzen und dich erkundigen? Ein Gespräch mit der Lehrkraft deines Kindes ist nicht nur in vielen Situationen nützlich, sondern auch wichtig.

Als Elternteil willst du wahrscheinlich das Beste für dein Kind: körperlich, geistig, sozial und emotional. Du willst auch, dass es erfolgreich ist – in der Schule und im Leben. Aber damit dein Kind in der Schule erfolgreich ist, kannst (und solltest) du mit seiner Lehrkraft in Kontakt bleiben. Schließlich verbringt dein Kind mehr Zeit in der Schule als irgendwo sonst. Auch wenn du vielleicht nicht weißt, was du der Lehrerin oder dem Lehrer deines Kindes sagen sollst, ist es wichtig, den Kontakt aufrechtzuerhalten. Du solltest mit der Lehrerin oder dem Lehrer deines Kindes sprechen, egal ob es Probleme gibt oder nicht.

Hier erfährst du, wie du die Lehrkraft deines Kindes am besten ansprichst.

Allgemeine Tipps für das Gespräch mit dem Lehrer deines Kindes

Vereinbare einen Termin

Auch wenn es einfacher erscheint, die Lehrkraft deines Kindes beim Bringen, Abholen oder auf dem Schulhof anzusprechen, kannst und solltest du dir genügend Zeit nehmen, um mit ihm zu sprechen. Wenn du einen Termin vereinbarst, habt ihr beide Zeit, eure Gedanken zu ordnen.

Sortiere deine Gedanken

Bevor du zu einem Elterngespräch gehst – egal ob persönlich, am Telefon, über Zoom oder Skype – solltest du deine Gedanken ordnen. Hat dein Kind Schwierigkeiten in der Schule? Ist Mobbing ein Problem? Notiere dir, was du besprechen möchtest und bringe es zur Sprache. Du solltest dir auch ein paar gezielte Fragen notieren. Diese werden das Gespräch lenken und euch helfen, das Problem zu lösen und/oder eine Lösung zu finden.

Effektiv kommunizieren

Sobald du einen Termin vereinbart und deine Gedanken geordnet hast, musst du sie mitteilen: klar, prägnant und effektiv. Sprich mit der Lehrerin oder dem Lehrer deines Kindes über alle Bedenken, die du hast. Nenne, wenn möglich, Beispiele und höre zu. Der Schlüssel zu einer effektiven Kommunikation ist, dass sie in beide Richtungen geht.

Besprich die nächsten Schritte und/oder finde eine Lösung

Wenn bei eurem Gespräch ein Problem festgestellt wurde, solltest du gemeinsam mit deinem Kind und der Lehrkraft an einer Lösung arbeiten. Am besten sind umsetzbare, konkrete Pläne, die praktische Ergebnisse hervorbringen. Was bedeutet das? Wenn dein Kind in Mathe Schwierigkeiten hat, solltest du nicht erwarten, dass seine Note von heute auf morgen von einer Vier auf eine Zwei steigt, aber du solltest ihm kleine, greifbare Ziele setzen.

Wie du bestimmte Probleme mit der Lehrkraft deines Kindes ansprechen kannst

Hat dein Kind soziale, emotionale oder schulische Probleme? Im Folgenden findest du die besten Methoden, um einige der häufigsten schulischen Probleme anzusprechen.

Schwierigkeiten bei Schularbeiten

Die Lehrkraft sagt: „Dein Kind hat Probleme mit seinen Schulaufgaben.“

Schulische Schwierigkeiten können ein Symptom für eine ganze Reihe von Problemen sein. Dein Kind könnte durch ein familiäres Problem abgelenkt sein, oder es bekommt nicht genug Schlaf und kann deshalb nicht aufpassen. Ein weiterer möglicher Grund ist, dass es im letzten Jahr etwas verpasst hat – es war krank, als die Lehrkraft die Subtraktion eingeführt hat – und hat den Dreh im Anschluss einfach nicht herausbekommen.

Die richtige Reaktion: Frag die Lehrkraft nach Details, damit du beurteilen kannst, welche Art von Hilfe dein Kind braucht: Hat es in jedem Fach Probleme oder nur in einem? Hat es bei ein paar Tests schlecht abgeschnitten oder bei vielen? Macht es die Arbeit nicht, oder ist es frustriert und überfordert?

Einen Plan erstellen: Höre dir immer die Meinung deines Kindes zu dem Problem an. Sag: „Dein Lehrer macht sich Sorgen, dass du dich mit der Subtraktion schwer tust. Was denkst du?“ Frag, wie du helfen kannst, und überlege dir gemeinsam mit der Lehrkraft Lösungen. Vielleicht kann sie dir Lernkarten oder Arbeitsblätter empfehlen, die dein Kind zu Hause bearbeiten kann, oder er kann deinem Kind in der Mittagspause oder in der Freistunde zusätzliche Hilfe anbieten. Du solltest die Hausaufgaben deines Kindes überprüfen, um Fehler mit ihm zu besprechen, und eng mit der Lehrkraft zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass es sich verbessert.

Wie geht es weiter? Triff dich mit dem Lehrer oder der Lehrerin für einen Fortschrittsbericht, nachdem dein Kind ein paar Wochen Nachhilfe bekommen hat. Wenn es sich nicht oder nur wenig verbessert hat, solltest du eine:n Berater:in oder Schulpsycholog:in aufsuchen, um sicherzugehen, dass dein Kind keine Lernschwäche hat.

Schlechtes Benehmen

Die Lehrkraft sagt: „Dein Kind benimmt sich im Unterricht daneben.“

Die richtige Reaktion: Finde heraus, was dein Kind tut: Unterbricht es den Unterricht? Rennt es herum? Macht es Geräusche? Kleine Kinder können ihre Gefühle nicht immer angemessen ausdrücken, deshalb kann schlechtes Verhalten ein Zeichen dafür sein, dass dein Kind ängstlich ist. Frag die Lehrkraft, ob dein Kind jeden Tag zur gleichen Zeit stört, damit du den Auslöser herausfinden kannst. Wenn sich dein Kind zum Beispiel kurz vor dem Sportunterricht daneben benimmt, könnte es Angst haben, dass die anderen Kinder sich über es lustig machen, weil es schlecht im Sport ist. Es ist auch möglich, dass dein Kind nicht genug Aufmerksamkeit von der Lehrkraft oder den anderen Schülern bekommt. Laut zu sein ist seine Art, das Rampenlicht für sich zu beanspruchen. Es kann auch sein, dass du hast ein energiegeladenes Kind, das sich beim Stuhlkreis oder anderen ruhigen Momenten nicht beherrschen kann.

Eine Sorge, die vermutlich du von der Liste streichen kannst: ADHS. Auch wenn die Versuchung groß ist, in Panik zu verfallen und diesen Schluss zu ziehen. Wenn dein Kind in der Vergangenheit keine Verhaltensprobleme hatte, ist es unwahrscheinlich, dass ADHS das Problem ist.

Einen Plan erstellen: Wenn du vermutest, dass Leistungsdruck und Versagensängste die Ursache sind, sag: „Deine Lehrerin oder dein Lehrer hat erwähnt, dass du vor dem Sport noch einmal eine Auszeit nehmen musst. Würde es dir helfen, wenn du mit mir zusammen Seilspringen übst?“ Versichere deinem Kind, dass jeder denkt, dass sie in manchen Dingen schlecht sind, und fördere seine besten Fähigkeiten.

Wenn dein Kind einfach übermütig ist, frag die Lehrkraft, ob es Möglichkeiten gibt, vor den Ruhezeiten Energie abzubauen. Vielleicht kann es die Tafel abwischen oder eine andere Tätigkeit ausüben, bevor es zur Ruhe kommen muss. Um mit einem aufmerksamkeitsheischenden Kind umzugehen, erinnere es daran, dass es am besten auffällt, wenn es die Regeln befolgt und seine Arbeit gut macht. (Du könntest die Lehrkraft auch um eine Liste mit den Klassenregeln bitten, damit du sie mit deinem Kind durchgehen kannst). Schlage andere Möglichkeiten vor, wie dein Kind Aufmerksamkeit bekommen kann, z. B. indem es etwas Nettes für einen Mitschüler tut.

Wie geht es weiter? Triff dich mit der Lehrkraft, um sicherzustellen, dass sich dein Kind beruhigt hat. Wenn es sich immer noch aufspielt, wende dich an deinen Kinderarzt. Wenn die Lehrer deines Kindes jedes Jahr gesagt haben, dass es im Unterricht stört, und es jetzt noch unruhiger ist als sonst, sollte es auf ADHS getestet werden.

Überforderung

Die Lehrkraft sagt: „Dein Kind scheint ängstlich und gestresst zu sein.“

Die richtige Reaktion: Vergewissere dich, dass du die Definition der Lehrkraft von Angst verstehst. Frag nach den Symptomen: Weint dein Kind zu bestimmten Zeiten des Tages? Klagt es über Bauchschmerzen und bittet darum, zum Arzt/nach Hause zu gehen? Wenn dein Kind angefangen hat, an den Nägeln zu kauen, ist das vielleicht nur eine schlechte Angewohnheit. Wenn es aber immer gerne zur Schule ging und du jetzt erfährst, dass es jeden Nachmittag in der Klasse weint, könnte es ein größeres Problem geben. Vielleicht wird dein Kind in der Pause von einem anderen Kind schikaniert oder es fühlt sich von einem bestimmten Lehrer eingeschüchtert.

Einen Plan erstellen: Sei einfühlsam. Sag etwas wie: „Ich wette, es ist beängstigend, wenn der Musiklehrer dich bittet, eine Zeile vor der Klasse zu singen“, und frag dann, wie du dafür sorgen kannst, dass sich dein Kind wohler fühlt. Du kannst auch mit ihnen Achtsamkeit üben und tief durchatmen.

Wenn dein Kind Angst vor einem Mobber hat, solltest du ihm zunächst versichern, dass es nicht an den Hänseleien schuld ist. Sag ihm, dass Mobbing nie in Ordnung ist und dass es mit dir und der Lehrkraft über das Mobbing spricht und so zur Lösung des Problems beiträgt. Das ermutigt ihn vermutlich, sich zu öffnen, damit du mehr Details erfahren kannst: Hat das Kind ihn körperlich bedroht? Hat es ihn beschimpft? Die Lehrkraft und die Schulleitung sollten einschreiten; oft wird empfohlen, die Eltern des anderen Kindes einzuschalten.

Wie geht es weiter? Bleib mit der Lehrkraft und der Schule in Kontakt, um sicherzustellen, dass sich dein Kind wieder beruhigt. Wenn es immer noch beunruhigt ist, frag die Lehrkraft, was du sonst noch tun kannst, um zu helfen, und/oder erwäge, eine psychologische Fachkraft zu kontaktieren.

Mobbing

Die Lehrkraft sagt: „Dein Kind mobbt ein anderes Kind“.

Die richtige Reaktion: Finde heraus, wie schwerwiegend das Mobbing ist. Handelt es sich um einen einmaligen Vorfall- vielleicht hat ein Klassenkamerad dein Kind unter Druck gesetzt, ein anderes zu schlagen, und jetzt fühlt es sich schlecht deswegen? Oder hat es einen anderen Mitschüler wiederholt verspottet, indem es ihn beschimpft oder körperlich verletzt hat?

Einen Plan erstellen: Wenn es sich um einen einmaligen Vorfall gehandelt hat und dein Kind sich deswegen schlecht fühlt, solltest du mit ihm darüber sprechen, was es zu seinem schlechten Verhalten veranlasst hat, und es dazu bringen, sich bei dem anderen Kind zu entschuldigen. Wenn ein Freund oder eine Freundin es dazu angestiftet hat, besprich die Gefahren von Gruppenzwang. Rollenspiele sind hier hilfreich, weil Kinder das lustig finden. Lass dein Kind sagen: „Ich fordere dich auf, dem Mädchen auf den Kopf zu schlagen“. Dann kannst du ihm eine gute Antwort vorleben, wie zum Beispiel: „Ich mag es nicht, geschlagen zu werden, und ich schlage auch keine anderen Leute. Das ist nicht lustig.“ Tausche dann die Rollen und lass sie eine Antwort geben.

Wenn das Mobbing jedoch Teil eines aggressiven Verhaltensmusters ist, solltest du mit dem Schulpsychologen oder einem externen Berater sprechen, um herauszufinden, was der Auslöser dafür ist.

Wie geht es weiter? Melde dich regelmäßig bei der Lehrkraft. Wenn dein Kind immer noch Probleme hat, solltest du die Beratung fortsetzen oder dich erkundigen, ob die Schule Dienste anbietet, die Kindern helfen, ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/menschen-kaffee-getranke-buro-7491549/

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