Etwa eines von 700 Babys wird mit dem Down-Syndrom geboren. Damit ist es die häufigste Chromosomenerkrankung.
Menschen mit Down-Syndrom haben eine zusätzliche Kopie des Chromosoms 21. Dieses zusätzliche genetische Material stört die typische geistige und körperliche Entwicklung und kann auch zu lebenslangen gesundheitlichen Komplikationen führen. Oft wird das Down-Syndrom bei Routine-Ultraschalluntersuchungen oder Gentests wie der Fruchtwasseruntersuchung im Mutterleib diagnostiziert. Wenn nicht, wird die Krankheit bei der Geburt diagnostiziert. Lies weiter, um mehr über die häufigsten Anzeichen des Down-Syndroms bei Babys und Kindern zu erfahren.
Körperliche Merkmale
Menschen mit Down-Syndrom haben in der Regel erkennbare körperliche Merkmale und sehen ihren eigenen Familienmitgliedern ähnlich. Die körperlichen Merkmale variieren von Person zu Person, aber hier sind einige häufige Down-Syndrom-Merkmale:
- Abgeflachtes Gesicht, das besonders an der Nase und im Seitenprofil auffällt
- Mandelförmige Augen, die schräg nach oben gerichtet sind
- Niedriger Muskeltonus
- Vergrößerte Zunge
- Kurze Statur
- Kleiner Kopf, Mund, Ohren, Hände, Finger und/oder Füße
- Kurzer Hals
- Lockere Gelenke und erhöhte Beweglichkeit
- Weiße Flecken auf der Iris des Auges
- Eine tiefe Falte, die quer über die Handfläche verläuft (Palmarfalte)
- Gekrümmter kleiner Finger
Im Großen und Ganzen kannst du davon ausgehen, dass dein Baby die gleichen Meilensteine wie seine Altersgenossen erreichen wird – es wird sich umdrehen, laufen und sprechen – aber aufgrund des mangelnden Muskeltonus mit Verzögerung. Deshalb ist es wichtig, auf die Reihenfolge zu achten, in der dein Baby die Meilensteine erreicht (z. B. vom Sitzen ohne Aufsicht zum Krabbeln, Stehen und dann zum Laufen), und nicht auf sein Alter zum Zeitpunkt des Erreichens des Meilensteins.
Intellektuelle Merkmale des Down-Syndroms
Das Down-Syndrom beeinträchtigt die Lernfähigkeit von Kindern auf unterschiedliche Weise. Die meisten Kinder haben eine leichte bis mittelschwere intellektuelle Beeinträchtigung und neigen dazu, sich neue Fähigkeiten nur langsam anzueignen. Sprach- und Sprechfähigkeiten können länger als normal brauchen, um sich zu entwickeln. Entwicklungsverzögerungen können auch impulsives Verhalten, eine kurze Aufmerksamkeitsspanne, Sturheit und ein eingeschränktes Urteilsvermögen zur Folge haben.
Da die ersten Lebensjahre so entscheidend für die zukünftige Entwicklung eines Kindes sind, sollten alle Kinder mit Down-Syndrom Frühförderung in Anspruch nehmen Dazu gehören Physiotherapie, um die motorischen Fähigkeiten zu fördern und den Muskeltonus zu verbessern, Logopädie, um das Hören und Sprechen zu verbessern und Schluckstörungen zu beheben, und Ergotherapie, um den Kindern dabei zu helfen, lebenswichtige Fähigkeiten wie das Füttern und Anziehen, das Öffnen von Türen und das Halten von Buntstiften zu erlernen.
Einige Kinder mit Down-Syndrom werden in Förderschulklassen eingeschult, andere kommen aber auch in Regelklassen gut zurecht. Die ideale schulische Einstufung deines Kindes hängt von seinen spezifischen Symptomen und den ihm zur Verfügung stehenden schulischen Möglichkeiten und Ressourcen ab. In jedem Fall wird dein Kind mit der richtigen Unterstützung und Ausbildung sein ganzes Leben lang weiter lernen.
Risiken und Komplikationen im Zusammenhang mit dem Down-Syndrom
Säuglinge mit Down-Syndrom haben ein erhöhtes Risiko für andere Gesundheitsprobleme, was die Versorgung des Neugeborenen noch komplizierter machen kann. Hier sind einige häufige Down-Syndrom-Komplikationen und was man dagegen tun kann.
Herzfehler
Ungefähr 50 Prozent der Kinder mit Down-Syndrom haben einen Herzfehler. Einige Herzfehler werden vorgeburtlich bei Ultraschalluntersuchungen festgestellt, und die meisten von ihnen können nach der Geburt operativ behoben werden.
Obstruktive Schlafapnoe
Kinder mit Down-Syndrom haben oft eine vergrößerte Zunge mit schwachem Muskeltonus. Wenn sie schlafen, kann die Zunge in den hinteren Teil des Rachens fallen. Dies kann zu obstruktiver Schlafapnoe führen, einer Erkrankung, bei der die Atmung für sehr kurze Zeiträume aussetzt. Fast 45 Prozent der Kinder mit Down-Syndrom leiden an obstruktiver Schlafapnoe (auch vergrößerte Mandeln und Polypen sind daran schuld).
Bei Kleinkindern ist Schlafapnoe in der Regel kein Problem, aber achte auf Anzeichen dafür, wenn dein Kind heranwächst; dazu gehören Schnarchen, unruhiger Schlaf, Atemgeräusche, häufiges nächtliches Erwachen und Tagesmüdigkeit. Aufgrund des hohen Apnoe-Risikos empfiehlt die American Academy of Pediatrics (AAP), bei allen Kindern mit Down-Syndrom bis zum Alter von 4 Jahren eine grundlegende Schlafuntersuchung durchzuführen.
Schwerhörigkeit
Dein Baby kann enge Gehörgänge haben und anfällig für Ohrinfektionen sein. Um sicherzugehen, dass das Gehör deines Babys nicht beeinträchtigt ist, empfiehlt die AAP alle sechs Monate einen Hörtest, der mit der Geburt beginnt und bis zum Alter von 3 oder 4 Jahren andauert (danach sollte er jährlich durchgeführt werden).
Sehprobleme
Mehr als die Hälfte der Menschen mit Down-Syndrom hat irgendeine Art von Augenproblem. Bei Kleinkindern können die Probleme von leicht (verstopfte Tränenkanäle) bis schwerwiegend (Katarakte) reichen. Auch Kinder, bei denen keine Sehprobleme bekannt sind, sollten alle ein bis zwei Jahre zum Kinderaugenarzt oder zur Kinderaugenärztin gehen, um eine angemessene Behandlung sicherzustellen, falls Probleme auftreten.
Gastrointestinale Erkrankungen
Einige Kinder mit Down-Syndrom leiden an der Hirschsprung-Krankheit, einer Erkrankung der Darmnerven, die das Ausscheiden des Stuhls erschwert. Dein Baby hat auch ein höheres Risiko für Verstopfungen des Dünndarms (was zu starkem Erbrechen führt), eine nicht richtig verbundene Luftröhre und Speiseröhre (was zu häufigem Verschlucken beim Füttern führt) und eine geschlossene Analöffnung. Bei all diesen Erkrankungen ist eine Operation erforderlich.
Fehlfunktion der Schilddrüse
Bei etwa 10 Prozent der Kinder mit Down-Syndrom funktioniert die Schilddrüse nicht richtig. Dein Baby wird bei der Geburt und mindestens alle zwei Jahre auf eine Schilddrüsenunterfunktion untersucht. Wenn die Schilddrüse nicht richtig funktioniert, können Medikamente helfen.
Menschen mit Down-Syndrom sind auch anfälliger für Immunstörungen, Infektionen, Demenz, Leukämie, Fettleibigkeit und Blutkrankheiten und andere medizinische Probleme. Der Kinderarzt oder die Kinderärztin deines Kindes wird dein Kind auf alle medizinischen Probleme untersuchen und einen Behandlungsplan für alle Erkrankungen aufstellen, die es hat.
Fazit
Obwohl all diese potenziellen Gesundheitsprobleme beängstigend klingen, sind sie alle behandelbar und ein frühzeitiges Eingreifen ist sehr effektiv, um die Gesundheit zu verbessern, die Fähigkeiten zu steigern und eine gesunde Entwicklung zu fördern. Suche dir Unterstützung bei deinen Angehörigen und in deiner Gemeinde. Der Kontakt zu anderen Familien, die Kinder mit Down-Syndrom haben, kann ebenso hilfreich sein wie der Zugang zu lokalen Diensten und Ressourcen.
Ein Baby, das heute mit Down-Syndrom geboren wird, kann ein erfülltes und gesundes Leben führen. Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention ist die Lebenserwartung von Menschen mit Down-Syndrom in den letzten Jahrzehnten drastisch gestiegen: Von 25 Jahren im Jahr 1983 auf 60 Jahre im Jahr 2020. Mit deiner Liebe und Unterstützung kann dein Baby genauso gut gedeihen wie jedes andere.
Bildquelle: https://pixabay.com/photos/girl-down-syndrom-happy-smiley-6203127/