Ich möchte mit dir darüber sprechen, wie du deine Kinder dazu bringen kannst, nicht mehr mit dir zu streiten. Das kann jetzt sofort passieren – innerhalb einer Woche, wenn du dich an die folgenden Tipps hältst.
Mein Mann und ich waren mehr als einmal in dem Kreislauf gefangen, dass wir unseren Sohn mit uns streiten ließen. Wir sind keine „Schreihälse“ und wir versohlen ihm nicht den Hintern (das werden wir auch nie tun, also brauchst du dazu keine Kommentare abzugeben).
Ich glaube fest daran, dass man mit seinen Kindern reden sollte und dass man eine Lösung finden kann, wenn man ihnen zuhört. Es gibt jedoch Zeiten, in denen das nicht funktioniert. Mit ihnen zu reden ist IMMER das Erste, was wir versuchen – wir müssen sie ihre Meinung äußern lassen, genauso wie wir unsere äußern wollen, weil wir unsere Kinder zu verantwortungsvollen Erwachsenen erziehen wollen.
Manchmal reicht das aber einfach nicht aus…
Unser 8-Jähriger hat angefangen, uns ständig zu widersprechen. Es fing vor ein paar Monaten an und wir haben es „bis hierher“ geschafft. Ich gebe dir mal ein Beispiel:
Jonas: „Mama, kann ich Minecraft auf YouTube anschauen?“
Ich: „Nein, jetzt nicht. Ich muss bei dir sein, wenn du YouTube guckst, und das geht jetzt nicht.“
Jonas: „Ich möchte sehen, wie man den Eisladen in Minecraft baut.“
Ich: „Nicht jetzt. Ich helfe grad deinem Bruder.“
Jonas: „Ich will es nur zwei Minuten lang sehen. Kannst du ihm nicht danach helfen?“
Ich: „Nein, das kann ich nicht. Ich bin in ein paar Minuten bei dir, wenn ich fertig bin, aber nicht, wenn du jetzt weiter fragst.“
Jonas: „Mama? Kann ich nicht nur 5 Minuten schauen? Ich verspreche, dass das alles ist.“
Du siehst also, dieses hin- und her Streiten bringt uns NICHT weiter. Was ist die Lösung? Ganz einfach! Eines Tages wandte sich mein Mann an mich und sagte: „Das ist jetzt genug. Wir sind fertig damit, mit ihm zu streiten. Von jetzt an gilt, was wir sagen. Es gibt keine Diskussionen oder Fragen mehr. Wenn es etwas ist, worüber wir mit ihnen reden können, werden wir es tun. Wenn es etwas ist, das wir bereits entschieden haben, dann steht es nicht zur Diskussion. Wir sind hier die Erwachsenen.“
Ich war zu 100 % damit einverstanden. Später, als ich mich mit meiner Mutter unterhielt, erzählte sie mir dasselbe: Als sie klein war, war es das, was ihre Eltern sagten. Es gab keinen Streit darüber. Es ist einfach nicht respektvoll und ich will nicht, dass sie denken, dass es in Ordnung war.
Manchmal kann eine Diskussion die beste Entscheidung sein, und wenn sie richtig geführt wird, ist das toll.
Wenn sie aber als Hin-und Herargumentaion geführt wird, wird es nicht funtionieren.
Das Schlimmste, womit wir uns abfinden müssen, ist, dass wir, die Eltern, die Ursache für die Streitereien sind! Sobald du dich aufmachst, um deinen Standpunkt zu vertreten oder „das letzte Wort zu haben“, lädst du dein Kind nur dazu ein, deine Einladung zum Streit anzunehmen. Vorbei sind die Momente des „weil ich es gesagt habe“.
Was du tun kannst
Hier mein Vorschlag um die Streitigkeiten zu beenden: Du gibst einfach die Anweisung in so wenigen Worten wie möglich. „Es ist Zeit, dass du dein Spielzeug aufhebst“, zum Beispiel.
Das Kind wird dann nach einer Erklärung fragen. Lass dich nicht täuschen. In diesem Zusammenhang sind „Warum?“ und „Warum nicht?“ keine Bitten um Informationen. Sie sind Herausforderungen zum Kämpfen.
Wenn du dem Kind etwas anderes antwortest als „Das machen wir gerade und ich brauche deine Hilfe. Wir werden NICHT darüber diskutieren“, begibst du dich geradewegs in den Treibsand, und je härter du dich wehrst, desto weiter und schneller sinkst du. Das ist ein Beispiel für den elterlichen Minimalismus, den mein Online-Wörterbuch als „die Verwendung weniger, sehr einfacher Elemente, um eine maximale Wirkung zu erzielen“ definiert. Das ist so wahr.
Ehrlich gesagt ist der beste Weg, einen Streit zu beenden, wenn du deinem Kind nicht erlaubst, dich in einen Streit zu verwickeln. Du musst dir einfach sagen, dass du dich nicht streiten wirst. Was soll das bringen? Ganz ehrlich?
Anstatt zu streiten, hör heute einfach auf. Stelle deinem Kind ein Ultimatum und halte dich daran.
Dein Kind wird dadurch lernen, dass es am Ende die Entscheidungen, die es trifft, selbst treffen muss. DU LÄSST DICH ÜBERHAUPT NICHT AUF EINEN KAMPF EIN, also ist es ihre Entscheidung, was das Ergebnis sein wird.
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