Bevor wir Kinder bekamen, sagte uns ein Freund einmal: „Kinder ruinieren dein Leben und machen es gleichzeitig großartig.“
Jetzt, als Eltern eines Einjährigen und eines Dreijährigen, erinnern wir uns regelmäßig reumütig an diese Aussage. Es ist die Wahrheit in unserer Geschichte.
Wir lieben unsere Kinder. Wir lieben unser Leben. Und wir sind erschöpft.
Hochs und Tiefs
Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute gibt es Hochs und Tiefs.
In der einen Sekunde ringen sie mit uns, umarmen uns und kichern. Dann versuchen wir zu Mittag zu essen und der untergewichtige Dreijährige weigert sich, auch nur einen Bissen zu nehmen. Währenddessen ist der hungrige 18-Monatige so aufgeregt ist, dass er alles von seinem Teller wirft – und dann heult, um es zurückzubekommen. Und während ich zum 17. Mal den Besen heraushole, versuche ich nicht daran zu denken, wie viele Tage mit jeweils drei Mahlzeiten noch vergehen werden, bis diese Phase vorbei ist.
Wir stecken so tief in dieser Geschichte drin, dass es fast unmöglich ist, für einen Moment die Perspektive zu wechseln.
Jeden Tag erinnert mich jemand daran, dass meine Jungs die Schule abschließen werden, bevor ich blinzeln kann. Ich weiß das.
Aber das ist nicht das, was ich im Moment hören muss.
Was ich jetzt brauche
Ich brauche Eltern in der gleichen Situation.
Ich brauche andere Mütter oder Väter von kleinen Kindern, die mir in 30-Sekunden-Gesprächsfetzen zwischen „Leck nicht an deinem Schuh!“ und „Komm da runter!“ sagen können, dass es wirklich schwer ist. Und dass sie auch keinen Masterplan haben, sondern ständig improvisieren.
Ich brauche Eltern erwachsener Kinder, die zugeben, dass ihre Jahre mit Vorschulkindern hart waren. Aber dass sich die Arbeit, kleine Erwachsene zu erziehen, wirklich auszahlt.
Ich brauche Freunde ohne Kinder, die mich daran erinnern, dass „Mama“ zwar meine anspruchsvollste Rolle im Moment ist, aber nicht meine einzige Rolle.
Die besten Momente entstehen durch Konflikte
Als Geschichtenerzähler weiß ich, dass die besten Geschichten, die befriedigendsten Momente, nur durch den größten Konflikt entstehen. Dinge müssen zerstört werden, bevor sie wieder aufgebaut werden können. Je größer die Hindernisse sind, die wir in diesen Vorschuljahren überwinden, desto besser und stärker wird die Geschichte unserer Familie.
Wenn ich eine Geschichte schreibe, habe ich die Kontrolle über die Handlungen meiner Figuren. Geht es aber um die Erziehung, habe ich so gut wie keine Kontrolle über die Reaktionen meiner eigensinnigen, entzückenden und wütenden Mitspieler.
Ich kann (und tue es auch) unzählige Podcasts, Blogs, Bücher und Erziehungsratschläge durchforsten, um Weisheiten zu finden. Aber am Ende ist es am besten, wenn darauf vertraue, dass die Geschichte für unsere Familie ein Happy End haben wird.
Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/photo-of-child-near-wooden-chair-3933036/