Attraktive Väter: Die Anziehungskraft von Männern, die Babys mögen

Magst du Babys?

Experimente deuten darauf hin, dass Frauen in der Lage sind, die Begeisterung eines Mannes für Babys in seinem Gesicht abzulesen.

Außerdem sind Männer mit „kinderfreundlichen“ Gesichtern für Frauen attraktiver.

Gute Gene, attraktive Väter: Das macht Männer für Frauen attraktiv

Wenn man von der evolutionären Psychologie der weiblichen Partnerwahl spricht, denkt man an:

  • Körperliche Attraktivität und Männlichkeit (ein Beweis für „gute Gene“)
  • Wohlstand und Freundlichkeit (Signale der Fähigkeit und Bereitschaft, in die Kinder zu investieren)

Sind diese Signale zuverlässig? Man kann sich leicht vorstellen, dass Attraktivität auf gute Gene schließen lässt. Schönheit hängt zum einen von guter Gesundheit ab und manche Gene machen Männer resistenter gegenüber Krankheiten.

Auch das Gesicht eines Mannes kann ein Anzeichen für gute Gesundheit sein, denn Testosteron, das Gesichter maskuliner erscheinen lässt, hemmt auch das Immunsystem. Daher schaden sich nur die gesündesten Männer durch einen hohen Testosteronspiegel selbst.

Wohlstand und Freundlichkeit deuten aber nicht immer darauf hin, dass ein Mann gerne Vater wäre. Wie sieht es mit direkten Anzeichen von väterlichen Qualitäten aus – seiner Zuneigung zu Babys?

Der Forscher James Roney und seine Kollegen fragten sich, ob das Interesse an Babys einen Mann attraktiver macht.

Um diese Frage zu beantworten, unterzogen sie eine Gruppe junger amerikanischer Männer (im Alter von 18-30 Jahren) einem visuellen Test. Bei dem Test wurden den Männern eine Reihe von Bildern vorgelegt, die in Paaren angeordnet waren. In jedem Paar war ein Baby und ein Erwachsener vertreten.

Die Männer sollten entscheiden, welches der beiden Bilder sie bevorzugten. Die Forscher maßen zudem den Testosteronspiegel der Männer.

Anschließend fotografierten die Forscher die Gesichter der Männer und legten die Fotos einer Gruppe junger Frauen (18-20 Jahre) vor.

Anhand der Fotos sollten die Frauen jeden Mann anhand von vier Merkmalen bewerten:

  • „mag Kinder“
  • “ maskulin“
  • „körperlich attraktiv“
  • „freundlich“

Auf der Basis früherer Studien sagten die Forscher voraus, dass Frauen die Männer mit einem höheren Testosteronspiegel als maskuliner betrachten würden. Doch konnten Frauen allein anhand eines Fotos erkennen, ob ein Mann Babys mag?

Sie konnten die Vorliebe eines Mannes für Babys richtig einschätzen

Wie vorhergesagt, bewerteten Frauen die Männer mit höheren Testosteronwerten als maskuliner.

Noch interessanter ist jedoch, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung eines Mannes als „babyfreundlich“ und seiner Bewertung im visuellen Präferenztest gab.

Und das war noch nicht alles. Die Frauen wurden auch gebeten, die Attraktivität eines Mannes allgemein

  • als kurzfristigen Sexualpartner (z.B. für eine kurze Affäre) sowie
  • als langfristigen romantischen Partner (z. B. für eine feste Beziehung wie die Ehe) zu bewerten.

Die Ergebnisse bestätigen die Annahme, dass gute Väter attraktiv sind. Die Vorliebe eines Mannes für Babys wirkte sich gut auf seine allgemeine Attraktivität aus. Das galt sowohl für die kurzfristige als auch für die langfristige Attraktivität eines Mannes.

Hielten die Forscher jedoch andere Eigenschaften wie körperliche Attraktivität und allgemeine Freundlichkeit gleich, war der Einfluss der Zuneigung zu Babys nur für die Attraktivität eines Mannes als langfristiger Partner von Bedeutung.

Mit anderen Worten: „Babyfreundlich“ zu sein, macht Männer als zukünftige Ehemänner besonders attraktiv.

Wie können Frauen von einem Gesicht auf „Kinderfreundlichkeit“ schließen?

Ein angenehmer Gesichtsausdruck könnte ein erster Ansatzpunkt hierfür sein. Obwohl die Männer aufgefordert wurden, auf den Fotos einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck einzunehmen, bewerteten neutrale Beobachter die „babyfreundlichen“ Männer tendenziell als glücklicher. Es ist auch möglich, dass Männer, die Babys mögen, charakteristische Gesichtszüge haben. Es ist jedoch nicht klar, welche Merkmale das genau sind.

Was ist mit der Maskulinität?

Frühere Studien haben einen Kompromiss zwischen einem männlichen und einem väterlichen Aussehen festgestellt. Wenn männliche Gesichter am Computer so „bearbeitet“ wurden, dass sie übermäßig maskulin aussehen, bewerten die Betrachter/innen diese Gesichter in Bereichen wie „guter Vater“ und “ guter Elternteil“ schlechter.

In dieser Studie, die unveränderte Fotos von echten Männern verwendete, fanden die Forscher keine Hinweise auf einen Kompromiss. Es gab keinen Zusammenhang zwischen dem Testosteronspiegel eines Mannes und seiner Vorliebe für Babys.

Die Ergebnisse könnten jedoch durchaus kulturell bedingt sein. Studien zeigen, dass Japaner lächelnde Gesichter als weniger männlich interpretieren. Vielleicht werden also fröhlichere, „babyfreundlichere“ Männer in Japan als weniger maskulin wahrgenommen.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/sonnig-mann-niedlich-sitzung-5789112/


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