Der Wechsel der Persönlichkeiten
Du weißt es wahrscheinlich schon, aber die sechste Klasse ist ein RIESIGES Jahr im Leben eines Menschen. In den meisten Wochen fühlt es sich wahrscheinlich nicht so an, aber was du in diesem Jahr tust, wird die Zukunft deines Kindes entscheidend beeinflussen.
Es gibt kein anderes Jahr im Leben eines Menschen, das von Natur aus weniger beständig ist. In der einen Minute sind sie noch Kinder, in der nächsten schon erwachsen. Du wirst überrascht sein, wenn dein Kind an einem Tag schlampig und ungepflegt zur Schule geht und am nächsten Tag schick und overdressed ist. Sie können sich albern, traurig, gemein oder liebevoll verhalten.
Das macht jede Woche zu einer einzigartigen Gelegenheit, zu entdecken, wer sie jetzt sind. Es verändert sich. Habe nie das Gefühl, dass du sie kennst. Sie kennen sich selbst noch nicht einmal.
Körperliche Veränderungen
Wusstest du, dass ein durchschnittliches Kind in der sechsten Klasse drei Zentimeter wächst und 5 Kilogramm zunimmt?
Und ihr Körper wächst nicht nur. Er verändert sich – vor allem bei den Mädchen. Die Pubertät tritt bei Kindern zu unterschiedlichen Zeiten ein, aber wir vergessen dabei etwas. Die Pubertät fängt an, uns zu beeinflussen, lange bevor wir es sehen können. Die Hormone setzen lange vor den körperlichen Veränderungen ein. Wenn du also ein Kind hast, das ohne Grund weint – es kann nicht einmal einen Grund nennen, es kann einfach nicht aufhören zu weinen – dann gibt es dafür einen Grund. Eigentlich hat jedes Gefühl und jede Handlung einen Grund.
Bei deinem Sechstklässler sind dieser Grund manchmal einfach die Hormone. Manchmal ist es der soziale Druck. Manchmal liegt es daran, dass sie nicht genug Schlaf bekommen haben oder astronomische Mengen an Zucker konsumiert haben. Sechstklässler sind nicht dafür bekannt, dass sie sich selbst regulieren können. Dieses Jahr wird es ein Drama geben.
Wenn dein Sechstklässler inkonsequent ist. Wenn sie selbst bei den kleinsten Entscheidungen wie gelähmt sind. Wenn sie mit Etiketten oder Fähigkeiten beschäftigt zu sein scheinen. Wenn sie gerne und viel debattieren, dabei aber nicht sehr logisch vorgehen. Das ist in Ordnung. Das ist die sechste Klasse.
Der Wunsch nach Annerkennung
Die meisten Sechstklässler sind besessen von der Anerkennung durch Gleichaltrige. Diese Dynamik kannst du nicht ändern. Das gehört einfach dazu, wenn man ein Sechstklässler ist. Aber du kannst dir dessen bewusst sein.
Sechstklässler schätzen den Einfluss von Erwachsenen, die nicht zu ihren Eltern gehören. Sie schauen zu anderen Erwachsenen in ihrem Leben auf, egal ob es sich um eine Lehrkraft, einen Kleingruppenleiter oder einen Trainer handelt. Sie brauchen deren Anerkennung. Und sie profitieren davon, über ihre Gefühle zu sprechen. Deshalb ist es wichtig, dass dein Sechstklässler einen sicheren Ort hat, an dem er sich öffnen und mitteilen kann, was er denkt.
Vergiss nicht: Dein Kind wird nicht für immer ein Sechstklässler sein. Zwischen jetzt und dem fünfunddreißigsten Lebensjahr werden sich einige Dinge in seinem Gehirn, seinem Körper und seiner Logik ändern. Deine Aufgabe ist es einfach, sie jetzt zu lieben und zu bestätigen, solange sie in der sechsten Klasse sind.
Und warum? Dein Sechstklässler oder deine Sechstklässlerin wird dich in diesem Jahr auf eine Weise brauchen, wie er oder sie es noch nie getan hat.
Wenn sie also drängen, beweise, dass du dich nicht wegschieben lässt. Wenn sie sich verändern, beweise, dass du sie immer lieben wirst. Wenn sie dein Vertrauen brechen, beweise, dass du jemand bist, dem man vertrauen kann. Das werden schwierige 52 Wochen, aber mach weiter, damit sie keinen Grund haben, sich zu fragen, wie sehr du dich um sie sorgst.
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