Home FamilieErziehung Freundschaften und Ausgrenzung – Wie du deinem Kind helfen kannst, Freundschaften aufzubauen

Freundschaften und Ausgrenzung – Wie du deinem Kind helfen kannst, Freundschaften aufzubauen

by Lara

Wir Menschen sind von Natur aus beziehungsorientiert. Wir sind am glücklichsten und am leistungsfähigsten, wenn wir in Gruppen zusammen sind. Die Familie, in welche wir hineingeboren werden, hält zusammen und trennt sich meistens nicht, wie das bei Tieren oft der Fall sein kann. Dieser Zusammenhalt sorgt für ein Gefühl der Zugehörigkeit. Die Akzeptanz und Vergebung der Eltern bestätigt, dass ein Kind bedingungslos zu seiner Familie gehört. Sie gibt ihm ein tiefgreifendes Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

Die Ausgrenzung ist ein Angriff auf den Kern des Menschseins – dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Sie greift das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit eines Jugendlichen an. Fortwährende Ausgrenzung führt in der Regel zu einem Gefühl der Hilflosigkeit bei einem Kind oder Jugendlichen. Dies ist das schlimmste Gefühl, das sie erleben können.

Mit zunehmendem Alter erweitert sich ihr soziales Umfeld und beinhaltet nun auch außer ihrer Familie, ihre Freunde und andere Menschen in unserer Gesellschaft. Die Beziehungen, die sie knüpfen, sind an den äußersten Grenzen ihres sozialen Umfelds ein wenig schwächer. Im Gegensatz zur Annahme bzw. zum Bedingungslos-Geliebtwerden in der Familie ist die Annahme eines Kindes oder Jugendlichen durch Gleichaltrige an Bedingungen geknüpft. Deshalb können sich Freundschaften schnell ändern. Verschiedene Interessen, ungeklärte Missstände und sich verändernde Persönlichkeiten führen dazu, dass die Freundschaften zwischen Gleichaltrigen zerbrechen. Dies ist für ein Kind mit dem Gefühl von Verlust und Traurigkeit verbunden ist.

Die andere Seite der Akzeptanz ist der Verlust, wenn wichtige Beziehungen scheitern. Das ist ganz normal. Es kann einem Elternteil das Herz brechen, wenn er mit ansehen muss, wie sein Kind oder sein Jugendlicher mit den Gefühlen der Traurigkeit zurechtkommen muss, aber genau dann müssen Eltern ihn unterstützen und emotional da sein.

Noch schlimmer ist es für Kinder und Jugendliche, wenn eine zerbrochene Freundschaft dazu führt, dass sie ausgegrenzt werden oder von den gewohnten Aktivitäten der Gruppe ausgeschlossen werden. Trauer über den Verlust einer Freundschaft ist leider ein normaler Bestandteil des Lebens. Am Boden zerstört zu sein, weil man aus einer Gruppe ausgeschlossen wird, ist nicht gut und sollte nicht einfach hingenommen werden.

Die Ausgrenzung trifft den Kern des Menschseins – das Bedürfnis, dazuzugehören. Sie rüttelt an dem Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit eines Jugendlichen. Wenn ein Kind oder ein Jugendlicher immer wieder ausgegrenzt wird, führt das in der Regel zu einem Gefühl der Hilflosigkeit. Dies ist das schlimmsten Gefühl, das sie erleben können.

Lernen, was Freundschaft ausmacht

Die Psychologin und Autorin Collett Smart behauptet in ihrem Webinar, dass Eltern ihren Kindern frühzeitig beibringen sollten, wie Beziehungen funktionieren. Damit meint sie vor allem die Eltern von Mädchen. Jungs profitieren aber auch davon, etwas über die Eigenschaften von Freundschaften zu lernen. Diese Art der Beziehungspflege kann sowohl unbeabsichtigt als auch bewusst erfolgen. Smart ist der Meinung, dass wir mit Kindern immer wieder darüber sprechen müssen, was einen guten Freund ausmacht. Nicht alle Freundschaften sind von Dauer. Eltern können ihren Kindern beibringen, auf welche Art und Weise sie sich von Freunden lösen können und wie sie selbstbewusst und respektvoll für sich eintreten können, anstatt sich von anderen dominieren zu lassen.

Smart ist der Meinung, dass es zu einer gesunden Beziehung gehört, zu lernen, wie man sich streitet. Sie sagt: „Wir haben Mädchen das Durchsetzungsvermögen nicht beigebracht. Das lernen sie zu Hause. Wir sollten den Mädchen die Möglichkeit geben, mit uns als Eltern zu streiten, damit sie den Mut haben, dies auch mit ihren Freunden außerhalb des Hauses zu tun.“ Eltern sollten Kindern ermöglichen, ihre Gefühle und Frustrationen über Freundschaften zum Ausdruck zu bringen. Dadurch lernen sie, Konflikte zu lösen, ohne jemanden zu verspotten, zu beleidigen oder ihm die „kalte Schulter“ zu zeigen.

Vor allem aber müssen wir Kinder darüber aufklären, dass die Ausgrenzung eines ehemaligen Freundes oder eines anderen Kindes niemals akzeptabel ist. Ein Gespräch, das Eltern mit ihren Kindern über Ausgrenzung führen, ist von großer Bedeutung und muss schon in jungen Jahren stattfinden, bevor Beziehungsmuster entstehen und sich in der Pubertät verfestigen.

Bildquelle: https://pixabay.com/photos/friendship-friends-children-4273865/

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