Wenn ein Paar erkennt, dass es Probleme in der Beziehung gibt und es bereit ist, sich mit den Problemen auseinanderzusetzen und gemeinsam daran zu arbeiten, eine stärkere Bindung aufzubauen, ist ein/e Eheberater/in am besten geeignet, ihnen zu helfen. Dafür müssen aber beide Parteien in der Beziehung erkennen, dass es ein Problem gibt. Nicht nur einer!
So könnt ihr bei der Auswahl eurer Eheberatung vorgehen
Frag andere Menschen nach Empfehlungen
Bitte um eine Empfehlung von Menschen, die du kennst und denen du vertraust. Manchmal wollen die Leute nicht zugeben, dass sie in ihrer Ehe Hilfe gesucht haben und geben dir deshalb nur ungern Informationen. In diesem Fall kannst du im Internet recherchieren, dich an einen Mediziner wenden (Ärzte haben immer Listen) und auch ein Anwalt kann dir vielleicht helfen.
Hole dir die wichtigsten Informationen ein
Sobald du einige Namen hast, kannst du damit beginnen, die Person zu finden, die am besten zu dir und deinem Partner oder deine Partnerin passt. Der Prozess beginnt mit einem Telefonanruf. Die meisten Eheberater/innen sind bereit, ihren Ansatz, ihre Kosten und ihre Verfügbarkeit am Telefon zu besprechen. Dafür entstehen dir in der Regel keine Kosten. Erkundige dich, welche Qualifikationen sie haben und wie lange sie schon praktizieren. Frage auch danach, ob sie glauben die Kompetenz zu haben, auf deine speziellen Bedürfnisse einzugehen. Du kannst auch herausfinden, ob du für ihre Leistungen versichert bist oder ob du aus eigener Tasche zahlen musst. Erzähle ihnen ein wenig von deiner Situation und schaue, wie sie reagieren – vielleicht bekommst du ein erstes Gefühl dafür, ob sie gut sind oder nicht.
Lernt den Berater/ die Beraterin persönlich kennen
Die meisten Eheberater/innen machen zunächst einen Termin mit dem Paar. Manche entscheiden sich dafür, zunächst mit jeder Partei alleine zu sprechen. In jedem Fall müssen sich beide Partner mit dem Berater/der Beraterin wohlfühlen, damit die Therapie funktioniert. Wenn einer der beiden Partner/innen nicht einverstanden ist, ist es am besten, sich einen anderen Berater oder eine andere Beraterin zu suchen, den beide Parteien mögen.
Zieht einen Spezialisten/ eine Spezialistin in Betracht
Ein/e Eheberater/in kann zwar mit den meisten Beziehungsproblemen umgehen, aber wenn du und dein/e Partner/in mit einem speziellen Problem wie Sucht oder Missbrauch zu tun habt, solltet ihr lieber eine/n Eheberater/in aufsuchen, der auf dieses Gebiet spezialisiert ist. Auch das solltest du in einem ersten Telefonat ansprechen.
Wollt ihr „Hausaufgaben“?
Entscheide gemeinsam mit dem/der Eheberater/in, ob es „Hausaufgaben“ geben wird und ob Gespräche, die im Büro des/der Eheberaters/in begonnen wurden, zu Hause fortgesetzt werden sollen oder ob es am besten ist, schwierige Themen nur während der Behandlungszeit zu besprechen. Ziel ist es, mit Hilfe des Eheberaters/ der Eheberaterin gemeinsam an einer glücklicheren und zufriedeneren Beziehung für beide Partner/innen zu arbeiten.
Was ihr tun müsst, damit es funktionieren kann
Frage den/die Berater/in, wie du die Verhaltensweisen, die du gelernt hast, zu Hause in die Praxis umsetzen kannst, damit du nicht in die Lage kommst, auf einen Berater/eine Beraterin zurückgreifen zu müssen. Letztendlich sollte es dein Ziel sein, immer eine gesunde Beziehung zu führen, nicht nur, wenn du zum Therapeuten/ zur Therapeutin gehst. Vereinbare mit deinem Partner/ deiner Partnerin, so lange zur Therapie zu gehen, wie ihr beide es für nötig haltet.
Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/a-counselor-listening-to-a-married-couple-marital-problems-5336908/