Neulich kamen ein paar Freunde mit ihren Kindern vorbei.
Sie waren wie ausgelaugt.
Der Sohn, 9 Jahre alt, hat am Samstagmorgen ein Basketballfinale und am Sonntagmorgen ein großes Kricketspiel knapp verloren.
Die Tochter, 4 Jahre alt, erzählte uns von den beiden Spielen. Und wie die meisten Kinder in diesem Alter mit wenig sozialen Filtern, gab sie uns viel zu viele Informationen. Sie sagte: „Mein Bruder hat geweint, als die Basketballmannschaft verloren hat. Er war traurig. Und Mutti war auch traurig!“
Ja, Eltern und Kinder fühlten sich ein bisschen platt.
Aber die Eltern hatten das perfekte Gegenmittel – adaptive Distanzierung.
Sie verbrachten den Nachmittag mit Wandern und Angeln an einem nahe gelegenen Strand. Okay, sie wussten nicht, dass sie dabei waren, sich zu distanzieren. Sie taten einfach, was ihnen in den Sinn kam, und das ist großartig.
Die adaptive Distanzierung ist eine Strategie, die Eltern anwenden können, um ihren Kindern zu helfen, mit Stress und Enttäuschungen umzugehen oder sich von übermäßigen Sorgen zu befreien. Man nennt die Strategie auch „die Kinder von ihren Sorgen und Enttäuschungen ablenken.“ Meine Mutter hat das oft mit mir gemacht, aber sie wusste nicht, dass sie die adaptive Distanzierung anwendet. Sie hätte es als gesunden Menschenverstand bezeichnet.
Hier sind fünf Möglichkeiten, wie du adaptive Distanzierung bei Kindern anwenden kannst:
1. Gedankenstopp: Hilf Kindern, die überwältigt sind, indem du ihre Gedanken oder Sorgen für eine Weile unterbrichst. „Das sind jetzt genug Gedanken für den Moment. Denk nach dem Mittagessen darüber nach, aber lass sie erst einmal liegen.“
2. Mentale Ablenkung: Lass sie lesen, laufen, schreiben oder herumlaufen. Alles, was sie tun können, um sich abzulenken, ist positiv.
3. Entferne dich von einer Situation: Sich körperlich von einer Situation zu entfernen, baut vorübergehend Stress und Sorgen ab. Eine Pause im Lernraum, ein Spaziergang im Freien oder ein Einkaufsbummel verschaffen den Kindern die nötige Abwechslung.
4. Geh an ihren besonderen Ort: Ich habe mich immer in mein Schlafzimmer zurückgezogen, um dem Stress des Tages zu entkommen. Mein Sohn hatte ein Versteck in einem Baum vor unserem Haus. Eine meiner Töchter hatte ein Tagebuch, in das sie sich zurückzog. Hilf den Kindern, einen besonderen Ort oder eine Sache zu finden, womit sie Trost und Kraft schöpfen können.
5. Erinnere sie daran, dass alles besser werden wird: „Auch das wird vorübergehen“ ist eine wichtige Lektion, die man in jedem Alter lernen kann. Manchmal wälzen sich Kinder einfach in ihrer Enttäuschung, wodurch sie sich nur noch schlechter fühlen. Irgendwann müssen sie über ihre Enttäuschung hinwegkommen, anstatt immer wieder in die Vergangenheit zurückzuschauen.
Okay, ein oder zwei verlorene Sportfinals sind im Gesamtbild der Dinge eine Kleinigkeit.
Aber im Umgang mit den kleinen Höhen und Tiefen des Alltags entwickeln Kinder ihre inneren Ressourcen, die sie befähigen, mit den größeren Härten, Frustrationen und Schwierigkeiten, die unweigerlich auf sie zukommen, umzugehen und sie zu überwinden.
Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/meer-strand-sonnenbrille-sand-8301495/