Wenn du an Spiele für Kinder denkst, kommen dir vielleicht deine Lieblings-Brettspiele aus der Kindheit in den Sinn. Es sind in der Regel die Brettspiele, an denen sich Kinder die Zähne ausbeißen, bevor sie kompliziertere Spiele wie Monopoly und Scrabble spielen. Es gibt allerdings auch viele lustige Spiele, die es nicht in einer Schachtel gibt.
Alle Kinder spielen
Wenn du einen Blick in ein beliebiges Kindergartenzimmer wirfst, wirst du wahrscheinlich Kinder finden, die eine mitreißende Partie „Ente, Ente, Gans“ oder „Mutter, wie weit darf ich gehen?“ spielen. Vielleicht entdeckst du eine Gruppe von 5-Jährigen im Hauswirtschaftsraum, die „Familie“ spielen, oder du schaust in die Bauecke, wo sie gemeinsam eine ganze Stadt bauen. Wenn du auf dem Spielplatz nachschaust, siehst du sie vielleicht Fangen spielen oder einen Staffellauf machen. Egal, welche Art von Spiel die Kinder spielen, die Hauptzutat ist immer dieselbe: Spaß.
Vorteile
Im Alter von fünf Jahren geht es bei Spielen allerdings um mehr als nur um den Spaß. Spiele, egal ob es sich um strukturierte Brettspiele oder unstrukturierte dramatische Spiele handelt, bieten eine Gelegenheit für kognitive und soziale Weiterentwicklung. Wenn du mit deinem Kind ein Brettspiel spielst, tut es mehr, als nur seine Spielfigur auf dem bunten Pfad vor- oder zurückzubewegen. Es lernt, Symbole und Farben zu erkennen, übt seine Hand-Augen-Koordination und Geschicklichkeit und lernt, sich abzuwechseln und geduldig darauf zu warten, dass es dran ist. Wenn deine Tochter mit ihren Freunden Fangen spielt, nutzt sie ihre grobmotorischen Fähigkeiten, um ihnen hinterherzulaufen. Wenn Kinder zusammen spielen, fördern sie ihre Fähigkeit, ihre Umgebung und die Gegenstände darin zu manipulieren. Eine Schaukel kann zum Beispiel zu einer Rakete werden, die zum Mond fliegt, oder ein Pappkarton zu einem Schiff auf See.
Sozialisierung
Egal, ob du ein Brettspiel spielst oder eine Show aufführst, es ist wichtig, dass die Aktivität soziale Interaktion und kooperatives Spiel fördert. Psychologen zufolge werden Kinder mit dem Wunsch geboren, Kontakte zu knüpfen und sich unter Gleichaltrige zu mischen. Kooperation ist ein wichtiger Bestandteil, um mit anderen in Beziehung zu treten und sinnvolle Beziehungen aufzubauen. Interaktive Spiele wie „Zoohandlung“ oder „Lebensmittelladen“, bei denen kleine Kinder so tun, als wären sie Besitzer und Kunden, fördern Rollenspiele, verbale Kommunikation, Organisation und Abwechslung.
Gewinnen und Verlieren
Bei Spielen, bei denen es nur einen Gewinner geben kann, kann ein 5-Jähriger das Konzept des Spielens zum Spaß verlieren. Einige vertreten die These, dass es in diesem Alter für Kinder wichtiger ist, ihnen das Gefühl des Sieges und des Selbstbewusstseins zu vermitteln, als ihm Regeln des Fair Play und des guten Verlierens beizubringen. Diese Gruppe vertritt die Ansicht, dass es in Ordnung ist, die Regeln eines Spiels zu ändern, um deinem Kind zum Sieg zu verhelfen, allerdings sollte dabei auch über den Unterschied zwischen normalen Regeln und „Schummel-Regeln“ gesprochen werden.
Überlegungen
Berichten zufolge verbringt das durchschnittliche Kind heutzutage weniger als 10 Minuten pro Tag mit unstrukturiertem Spiel im Freien und bis zu sieben oder mehr Stunden vor technischen Geräten. Wenn du deinen 5-Jährigen zur Hintertür hinausschickst, wird er seine Fantasie nutzen, um sich sein eigenes Spiel auszudenken. Ein Stock wird zum Schwert, mit dem er den Drachen erschlagen und die Prinzessin oder den Familienhund retten muss. Der steinerne Weg wird zur Brücke, die über das Meer aus geschmolzener Lava schwimmt. Auch du kannst mit deinem Kind Spaß im Freien haben. Mach eine Wanderung durch die Natur und spiele „Ich sehe was das du nicht siehst“ in der Wildnis, finde Formen in den Wolken oder mach eine Schnitzeljagd im Garten.
Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/two-kids-playing-beside-glass-windows-3273851/