Wusstest du, dass in der Regel fünf gute Interaktionen nötig sind, um eine einzige schlechte auszugleichen? Das bedeutet, dass für jede negative Sache, die uns passiert oder die zu uns gesagt wird, fünf positive Dinge nötig sind, um sie aufzuwiegen. Als Eltern können wir das verstehen und uns dessen bewusst sein. Wir wissen, dass wir mit unseren Worten vorsichtig sein müssen, denn unsere Worte werden zu der inneren Stimme unserer Kinder. Unsere Kinder müssen sehen, dass wir ihnen diese Art von positivem Verhalten vorleben, damit sie es auch an andere weitergeben können.
Leider müssen sich Kinder mit Mobbing auseinandersetzen, genauso wie wir es in ihrem Alter tun mussten. Egal, ob du oder dein Kind gemobbt werden oder wurden, du weißt, dass es das gibt und wir alle etwas dagegen tun können. Heute will ich dir Tipps geben, wie du diese negativen Interaktionen in positive verwandeln kannst, indem du darauf mehr achtest in der Gesellschaft.
Ich habe noch nie tatenlos zugesehen, wenn jemand gemobbt wurde, und ich hoffe, dass ich unsere Kinder auch so erziehen kann. Ich möchte nicht, dass sie als Zuschauer dabei zusehen, wie jemand niedergemacht oder gemobbt wird, weder online noch im echten Leben. Ich möchte, dass sie sich für andere einsetzen.
Ich möchte, dass unsere Kinder aufstehen, indem sie sich entscheiden, gemeines Verhalten nicht zu unterstützen und für Freundlichkeit und Positivität einzutreten. Wenn wir dem Mobbing Einhalt gebieten, verhindern wir, dass sich das Mobbing und die damit einhergehende Negativität ausbreiten und jemandem schaden kann.
Einige Fakten über Mobbing:
- 28% der Schüler/innen haben Mobbing persönlich erlebt.
- 71% der Schüler/innen haben Mobbing direkt miterlebt.
- Nur 20% – 30% der Schüler/innen informieren Erwachsene über Mobbing.
- Über 50% der Eltern sind besorgt, dass ihr Kind gemobbt wird.
Wie wir Mobbing stoppen können
1. Besprich mit deinen Kindern, was in einer Mobbing-Situation zu tun ist
Lass sie wissen, dass sie, wenn sie sehen, dass jemand gemobbt wird, sei es online oder im echten Leben, eingreifen können (wenn es sicher ist) oder dass sie es einem Elternteil oder einer Lehrkraft melden können. Meistens schikaniert ein Mobber oder eine Mobberin nur dann jemanden, wenn kein Erwachsener in der Nähe ist, also melde es unbedingt. Bringe deinen Kindern auch bei, wie sie die Person, die sie schikaniert, abwehren können, wenn sie selbst schikaniert werden.
2. Erkläre deinen Kindern den Unterschied zwischen Verpetzen und Melden
Unsere Kinder haben so viel Angst davor, als „Petze“ abgestempelt zu werden, dass sie nichts sagen wollen. Sorge dafür, dass dein Kind den Unterschied kennt:
Petzen ist, wenn du jemanden in Schwierigkeiten bringen willst, obwohl er oder sie weder sich selbst noch jemand anderem etwas antut.
Melden ist, wenn du versuchst, jemanden aus Schwierigkeiten herauszuholen oder zu bewahren, um zu verhindern, dass er verletzt wird oder jemand anderen verletzt.
3. Besprich, welche Reaktionen nicht in Ordnung sind
Es ist niemals in Ordnung, Gerüchte zu verbreiten oder einen verletzenden Beitrag oder Kommentar in den sozialen Medien zu teilen.
4. Überlegt gemeinsam, wie ihr helfen könnt
Sprich mit deinen Kindern darüber, wie wir dem Kind oder der Person, die angegriffen wird, helfen können, indem wir nett zu ihnen sind. Wir können Komplimente machen, nette Worte sagen oder anbieten, der Person zu helfen. Freundlichkeit kann viel bewirken.
5. Fördere Empathie bei deinen Kindern
Unsere Kinder müssen lernen, Empathie für andere zu empfinden. Jemanden wissen zu lassen, dass wir uns um ihn kümmern, ist manchmal das Wichtigste, was wir tun können. Sei ein Freund, wenn sie jemanden sehen, der einen Freund braucht.
6. Übt zuhause
Wir machen oft Rollenspiele zu Hause, um unseren Kindern beizubringen, wie sie mit einer Situation umgehen sollen. Eine Person ist der Tyrann, eine andere Person ist die Person, die schikaniert wird, und eine dritte Person kann der Helfer oder die Helferin sein.
7. Lest Bücher zu der Thematik
Es gibt viele gute Bücher in denen Kinder lernen, wie sie für sich und andere einstehen können. Geh in deine örtliche Bibliothek und frag den Bibliothekar oder die Bibliothekarin, ob er/sie dir helfen kann, ein paar davon zu finden.
8. Höre zu
Lass deine Kinder wissen, dass sie eine Meinung haben dürfen und dass diese Meinung wichtig ist. Diskussionen in der Familie, bei denen dein Kind mitreden kann, sind wichtig, um ihm zu zeigen, dass es eine Stimme hat, die gehört werden sollte (natürlich auf respektvolle Art und Weise).
Es ist wichtig, dass unsere Kinder das Selbstvertrauen haben, für sich und andere einzustehen, wenn wir nicht in der Nähe sind. Das ist eine wichtige Lektion und Fähigkeit, die unsere Kinder im Leben brauchen werden. Nutze jede Chance, die du bekommst, um ihnen beizubringen, freundlich zu sein und für das einzutreten, woran sie glauben.
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