Ist dir schon einmal ein umgekehrtes Verhältnis zwischen dem Verhalten von Eltern und dem ihrer Kinder in den frühen Morgenstunden vor der Schule aufgefallen? Während die Eltern immer nervöser und hektischer werden, neigen die sonst so aktiven Kinder dazu, einen Gang zurückzuschalten und das Tempo besonders zu reduzieren.
Sei stolz und dankbar, wenn du dieses Phänomen nicht kennst! Doch den meisten Eltern wird diese Szene ziemlich vertraut vorkommen. Die folgenden Tipps können dir helfen, um diese unproduktive Morgenroutine zu durchbrechen und eine neue Strategie zu entwickeln, damit du über die Strapazen des Schulmorgens triumphieren kannst.
1. Sei vorbereitet
Wenn du den Tag auf dem richtigen Fuß beginnen willst, solltest du nicht bis zum Morgengrauen warten, um die ersten Schritte zu tun. Der Vorabend ist der beste und effizienteste Zeitpunkt, um einen neuen Tag zu beginnen.
Bereite das Essen im Voraus zu. Um pappige Sandwiches zu vermeiden, kannst du die Füllung und den Belag im Voraus vorbereiten und dann alles am Morgen zusammenstellen. Obstscheiben und Gemüsesticks kannst du vorher in luftdichte Behälter packen. Die Schultasche sollte vor dem Schlafengehen vollständig gepackt sein, einschließlich aller Hausaufgaben und unterschriebenen Formulare. Ordne alle Kleidungsstücke, inklusive Socken und Haarbänder, am Vorabend an und passe sie an. Diese Angewohnheit verhindert Stress und Panik, wenn du in letzter Minute eine leere Schublade entdeckst. Wenn dein Tank fast leer ist, warte nicht mit dem tanken, bis du dran bist die Fahrgemeinschaft zur Schule zu fahren. Auf dem Weg zur Schule ist Zeit immer Mangelware. Auch Fälle von verschwundenen Schuhen sind weit verbreitet und die Suche kostet morgens wertvolle Zeit und Nerven. Stelle die Schuhe am besten immer an einen auffälligen und natürlichen Ort, z. B. neben die Haustür oder auf den Boden deines Kleiderschranks.
Gehe außerdem pünktlich ins Bett, damit du Energie und Geduld für den kommenden Tag hast. Genügend Stunden Schlaf brauchen Kinder genauso wie Erwachsene.
2. Statte alle Familienmitglieder mit einem Wecker aus
Egal, für wie zuverlässig du deine innere Uhr hältst, Wecker sind trotzdem unerlässlich.
Kaufe einen persönlichen Wecker für alle Familienmitglieder und stelle ihn auf die gleiche Uhrzeit ein. Egal, ob es sich um ein digitales Display mit lila Glitzer oder eine alte Edelstahlglocke handelt: Wenn du deinen Kindern die Wahl beim Design lässt, reagieren sie vielleicht etwas positiver wenn der Wecker klingelt. Lass deine Familie demokratisch über die ideale Weckzeit diskutieren und entscheiden. Diese magische Aufstehzeit muss in Stein gemeißelt sein und darf nicht verpennt werden! Denk daran, mehr Zeit einzuplanen, als du vielleicht erwartest, denn es gibt immer unvorhersehbare Verzögerungen.
3. Schafft eine Morgenroutine
Alle Menschen und vor allem Kinder freuen sich über die Annehmlichkeiten einer regelmäßigen Routine. Das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen werden im Allgemeinen gestärkt, wenn die Erwartungen und Abläufe klar sind und die ersten Tagesziele verlässlich erreicht werden können.
Sobald die Füße deiner Kinder auf dem Boden stehen, sollten sie reibungslos in den nächsten Schritt gleiten können.
Lege den morgendlichen Zeitplan bestenfalls in einer Familiensitzung fest. Ein Plan, der in Teamarbeit erstellt wurde, ist motivierender als ein Befehl, da niemand das Gefühl hat, dass er gezwungen wurde, den Ideen eines anderen zu folgen. Die Aufgaben sollten altersgerecht sein. Ermutige und fördere die Selbstständigkeit, wann immer es möglich ist und du wirst feststellen, dass deine Morgen viel ruhiger sind und nicht ständig von „Kann mir jemand helfen?“ unterbrochen werden. Schreibe den morgendlichen Tagesablauf auf, laminiere ihn und hänge ihn an einem gut sichtbaren Ort auf. Lass dabei nichts aus, selbst die offensichtlichsten Aufgaben wie „Aufwachen und Anziehen“ sollten für alle sichtbar aufgehängt werden. Das erspart es dir, deine Kinder durch die Gegend zu jagen und Erinnerungsrufe zu machen.
4. Baut ein bisschen Spaß ein
Kinder lieben es Spiele zu spielen. Du kannst den ganzen Morgen in ein Rennen verwandeln, bei dem jedes Familienmitglied um die beste Zeit wetteifert oder gegen die Uhr läuft, indem du Zeitlimits für die Erledigung bestimmter Aufgaben setzt. Der Gewinner sollte mit einem attraktiven Preis belohnt werden.
5. Bleibt fokussiert
Konzentriere dich auf deinen morgendlichen Tagesablauf und vermeide Ablenkungen. Der Schulmorgen ist nicht der richtige Zeitpunkt, um das letzte Kapitel deines Buches zu beenden oder die letzten Striche an deinem Landschaftsgemälde zu ziehen. Außerdem solltest du dich nicht in komplizierte oder schwere, emotionale Diskussionen verstricken. Verschiebe diese Tätigkeiten auf den Abend.
6. Übertreibt es nicht mit dem Frühstück
Das Frühstück sollte so einfach und mühelos wie möglich sein, aber trotzdem Nährstoffe liefern, die den Tag gut beginnen lassen. Vollkornmüsli und Milch, Proteinriegel oder Joghurt mit Obst und Müsli sind allesamt schmackhafte und sättigende Optionen, die leicht zuzubereiten sind. Lebensmittel, die mehr Aufmerksamkeit oder Vorbereitung erfordern, sollten im Voraus zubereitet werden.
Morgens ist die Zeit, in der man vom Schlaf in einen aktiven Tag übergeht. Die Umstellung kann für jeden schwierig sein; selbst die Umsetzung der oben genannten Tipps kann eine Herausforderung sein. Warum probierst du diese Ideen nicht im Voraus aus? Tu so, als ob es Morgen wäre, und probiere deine Routine aus, wenn du nicht gerade in der Hektik des Schulmorgens steckst. Auch wenn die entwickelte Routine den Morgen nicht perfekt macht wird sie deiner Familie sicher helfen, den Morgen besser zu überstehen und die Tür pünktlicher und entspannter zu verlassen.
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