Für viele Eltern ist es eine Herausforderung, mit Jugendlichen auf einer Wellenlänge zu sein. Oft hören Jugendliche eher auf ihre Freunde oder sogar auf die Eltern ihrer Freunde, bevor sie auf ihre eigenen Eltern hören.
Hier sind fünf verschiedene Ansätze, die du nutzen kannst, damit dein Jugendlicher auf dich hört:
1. Beziehe andere Bezugspersonen mit ein
Wenn sie eher auf ihren Onkel oder ihre Tante hören, dann ziehe sie in wichtige Gespräche mit ein. „Ich glaube, dein Onkel/deine Tante/ein anderer geschätzter Erwachsener würde dir sagen, dass du sehr vorsichtig sein solltest, wenn du in diesem Teil der Stadt auf eine Party gehst.“ Indem du andere mit einbeziehst, wird der Standpunkt von mehren Erwachsenen geteilt und es fällt ihnen leichter, deine Botschaften zu akzeptieren.
2. Tausche das Verbale gegen das Visuelle
Vermeide Streit. Du willst, dass deine Tochter in ihr Zimmer geht? Sag ihren Namen und zeige mit deiner Handfläche in Richtung ihres Zimmers, während du wegschaust oder nach unten schaust, um Augenkontakt zu vermeiden. Diese visuelle Botschaft verhindert Streit.
3. Verlangsame Entscheidungen
Teenager wollen oft, dass du schnelle Entscheidungen zu ihren Gunsten triffst. Verlangsame das Gespräch. „Ich muss darüber nachdenken. Ich sage dir später Bescheid.“ Füge einen zeitlichen Aspekt hinzu, wenn du mit Teenagern sprichst, und lass dich nicht von ihnen zu einer vorschnellen Entscheidung zwingen.
4. Tausche DU gegen ICH aus
Kontrolle ist ein großes Thema für Jugendliche. Lass sie denken, dass sie das Sagen haben, indem du „du“ gegen „ich“ austauscht, wenn du Anweisungen gibst. Statt „Du räumst jetzt dein Zimmer auf!“ sag lieber „Ich gehe in dein Zimmer (um deine Wäsche wegzuräumen), wenn es aufgeräumt ist.“ Sag ihnen, was du tun wirst, und nicht, was sie tun sollen.
5. Tausche den Zeigefinger gegen die Handflächen
Gewöhne es dir ab, aus Frust mit dem Finger auf einen Jugendlichen zu zeigen. Das verletzt nur ihr Bedürfnis, selbst die Kontrolle zu haben. Wenn du auf den Mülleimer zeigst und damit andeutest, dass es ihre Aufgabe ist, ihn zu säubern, zeige mit einer offenen Handfläche hin. Das ist nicht bedrohlich und vermittelt trotzdem deine Botschaft. Vermeide es, mit dem erhobenen Zeigefinger in ihre Richtung zu fuchteln, wenn du frustriert bist. Sie werden sich entweder verbal wehren oder aus dem Raum fliehen!
Achte bei der Kommunikation mit Jugendlichen auf die Wahl deiner Worte und deine Körpersprache. Wenn du sie richtig wählst, ist es wahrscheinlicher, dass sie zuhören und sich deine Ideen zu eigen machen. Probiere ein oder zwei dieser Ideen aus und übe sie im Laufe der Woche, um zu sehen, welche Wirkung diese Veränderungen haben.
Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-paar-frau-picknick-8841609/