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So greifst du ein, wenn dein Kind Mobbing betreibt

by Lara

Keine Eltern wollen erfahren, dass ihr Kind ein Mobber oder eine Mobberin ist. Auf dem Weg, zum Heranwachsenden, brauchen Kinder (wie Erwachsene) viele Versuche! Aber es ist wichtig, dass Eltern Mobbing ernst nehmen. Wie oft haben wir Erwachsene sagen hören: „Mobbing gehört zum Erwachsenwerden einfach dazu“? Zu oft wird Mobbing mit Hänseleien oder Sticheleien verwechselt. Das sind zwei sehr unterschiedliche Dinge.
Mobbing ist natürlich nichts Neues. Aber einige Aspekte von Mobbing haben sich im Laufe der Jahre verändert. Insbesondere findet Mobbing nicht mehr nur auf dem Schulgelände statt, sondern auch online.

Was ist Mobbing?

Mobbing ist eine Form von aggressivem Verhalten, bei dem jemand einer anderen Person absichtlich und wiederholt Schaden zufügt oder Unbehagen verursacht. Mobbing kann in Form von körperlichem Kontakt, verbalen Angriffen oder subtileren Handlungen, die online stattfinden können, auftreten.

Studien zeigen, dass beide Geschlechter an allen Formen von Mobbing beteiligt sind, wobei Jungen eher körperliche Aggressionen und Spott einsetzen, während Mädchen eher durch Manipulation, soziale Ausgrenzung oder das Verbreiten von Gerüchten schikaniert werden.

Mobbing hat schädliche und manchmal langfristige Folgen für die psychische Gesundheit aller Beteiligten. Mobbing sollte nicht länger als ein Übergangsritual abgetan werden. Wenn dein Sohn oder deine Tochter derjenige ist, der einem anderen Schüler oder einer anderen Schülerin Leid zufügt, ist es wichtig, schnell zu reagieren. Diese Tipps helfen dir, einzugreifen, wenn dein Kind oder Teenager Mobbing betreibt.

1․ Erkenne die Anzeichen

Es ist wichtig, die Anzeichen von Unruhe zu erkennen. Unlust, die Schule zu besuchen und plötzliche Veränderungen der Stimmung, des Verhaltens und/oder des Aussehens sind Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmen könnte. Geh der Sache auf den Grund und suche nach Anzeichen dafür, dass dein Kind gemobbt wird oder Mobbingverhalten an den Tag legt.

Impulsivität, ein extremes Bedürfnis, seine Umgebung zu kontrollieren, und mangelndes Einfühlungsvermögen können mögliche Anzeichen für Mobbing sein.

Beziehungsmobbing ist die am wenigsten auffällige Form von Mobbing, aber sie kann sehr schmerzhaft sein. Da junge Menschen großen Wert auf Freundschaften legen, kann die Zurückweisung durch ihre Peer-Group dazu führen, dass sie sich wertlos und beschämt fühlen. Es ist wichtig, daran zu denken, dass Kinder, die mobben, nicht unbedingt „schlechte Kinder“ sind. Was sie jetzt tun, spiegelt nicht unbedingt wider, wer sie sind oder wer sie einmal sein werden.

Und auch wenn wir als Eltern noch so viel beobachten, entgeht uns manches. Wenn du Probleme damit hast, Anzeichen von Stress zu erkennen oder zu wissen, wie du das Verhalten, das du beobachtest, ansprechen kannst, solltest du dich an einen Berater oder eine Beraterin wenden, der oder die Erfahrung mit dem Verhalten von Kindern hat.

2․ Suche das Gespräch

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Kind Mobbing betreibt, solltest du ein Gespräch einleiten. Frag zunächst, ob dein Kind jemals Mobbing erlebt hat oder Zeuge war, wie es jemand anderem passiert ist. Nutze diese Gelegenheit, um über die verschiedenen Formen von Mobbing und Cybermobbing zu sprechen. Es ist möglich, dass dein Kind nicht weiß, dass sein Verhalten als Mobbing einzustufen ist.

Wenn du weißt, dass es sich tatsächlich um Mobbing handelt, sei direkt, aber zeige auch Fürsorge und Besorgnis.

Sag etwas wie: „Ich habe einen Anruf von deinem Schulleiter bekommen und würde gerne mit dir über unser Gespräch sprechen“.

Oder einfach: „Ich bin besorgt. Können wir reden?“

Egal, wie verärgert du dich verständlicherweise fühlst, kommuniziere das Bedürfnis, die Sichtweise deines Kindes zu hören, und versuche, die möglichen Ursachen für sein Verhalten zu verstehen. So verhinderst du, dass dein Kind sich völlig verschließt.

Ziel des Gespräches ist es, einen vertrauensvollen Rahmen zu schaffen, in dem sich dein Kind öffnen und schließlich neue Einsichten in sein Denken und Verhalten gewinnen kann. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder, vor allem jüngere, Schwierigkeiten haben, die Gründe für ihr Verhalten zu benennen, aber es hilft trotzdem, das Gespräch zu führen.

3․ Vermittle deinem Kind die richtigen Botschaften

Interaktionen, die Kinder zu Hause erleben, können zu Mustern dafür werden, wie sie mit anderen außerhalb des Hauses umgehen. Kinder, die Beschimpfungen, Beleidigungen, unfreundliche Witze über Rasse oder Geschlecht oder sogar Manipulationen von Freunden oder Familienmitgliedern beobachten, können in der Schule ähnliche Verhaltensweisen zeigen.

Kein Elternteil ist perfekt. Familien haben mit übermäßigem Stress und großen Herausforderungen im Leben zu kämpfen, die manchmal außerhalb ihrer Kontrolle liegen. Zeige Mitgefühl und suche dir selbst Unterstützung, wenn nötig. Versuche, negative Gefühle anzuerkennen, aber achte auch darauf, wie dein Kind deine Handlungen interpretieren könnte.

Ein frustriertes Elternteil, das beschließt, ein wichtiges Anliegen mit einer Lehrkraft oder einem Trainer/ einer Trainerin anzusprechen, sollte zum Beispiel auf seine wütenden Gefühle achten und sich vor einer Reaktion fragen: „Welche Botschaft vermittle ich meinem Kind mit meiner Reaktion?“ Es ist möglich, dass Kinder negative Interaktionen mitbekommen (und nachahmen), ohne dass es den Eltern überhaupt bewusst ist. Es ist nie zu spät, den Kurs zu ändern!

Eltern sollten sich darauf konzentrieren, ein familiäres Umfeld zu schaffen, in dem Freundlichkeit und Respekt groß geschrieben werden.

4․ Lehre Empathie

Obwohl jedes Kind gemobbt werden kann, werden Kinder, die als „anders“ wahrgenommen werden oder einen niedrigen Status haben, wie z.B. Kinder, die eine andere Rasse/ethnische Herkunft, Religion oder einen anderen sozioökonomischen Status haben, oft als leichte Zielscheibe angesehen. Allein die Tatsache, dass man neu in der Schule ist, kann Mobbing auslösen. Gesunde menschliche Interaktionen erfordern Einfühlungsvermögen. Um eine Verbindung zu jemandem zu spüren, müssen wir uns zuerst darum kümmern, wie unser Verhalten auf ihn wirkt. Manche Kinder, die mobben, haben Schwierigkeiten mit Empathie. Die gute Nachricht: Empathie ist eine Fähigkeit, die man lernen kann.

Eine Möglichkeit, Empathie zu lehren, besteht darin, verschiedene Szenarien mit deinem Kind zu üben. Sobald du die Ursache für das Mobbingverhalten herausgefunden hast, kannst du deine Reaktion auf den jeweiligen Bereich abstimmen. Gehe verschiedene Szenarien durch, in denen dein Kind wahrscheinlich die Beherrschung verliert oder auf andere Weise ausrastet, und hilf ihm, angemessenere Reaktionsmöglichkeiten zu finden.

Wenn dein Kind zum Beispiel eifersüchtig ist, weil es glaubt, dass ein anderes Kind „Freunde abwirbt“, und anfängt, den Klassenkameraden sozial auszugrenzen, reagiere, indem du sagst: „Kannst du dich an eine Zeit erinnern, in der du ausgegrenzt wurdest? Wie hast du dich dabei gefühlt?“

Achtsamkeit ist auch eine gute Übung, um das Bewusstsein zu schärfen und Emotionen zu regulieren. Ein Beispiel für Achtsamkeit wäre das Folgende: Wenn dein Kind spürt, dass Frustration aufsteigt, ermutige es, die Emotion wahrzunehmen und sich dann im Stillen zu fragen: „Was fühle ich gerade?“ und „Wie wäre es, wenn ich mich entschließen würde, zu antworten, anstatt nur zu reagieren?“

Halte verschiedene Lösungen für verschiedene Situationen bereit, die bei deinem Kind eine negative Reaktion ausgelöst haben, und biete ihm klare Beispiele dafür, wie es in Zukunft anders reagieren könnte.

5․ Sei proaktiv

Es gibt viele Stufen der Intervention bei Mobbingverhalten. Wenn dein Kind Mobbing betreibt, wende dich an die Schulleitung, um Hilfe zu erhalten. Die meisten Schulen werden das Problem gerne angehen, um sicherzustellen, dass die Schule ein sicherer Ort zum Lernen für alle Kinder bleibt. Außerdem ist Prävention die beste Medizin. Verhaltensmuster beginnen früh und oft schon zu Hause. Sobald dein Kind entwicklungsmäßig in der Lage ist, ein sinnvolles Gespräch zu führen, solltest du einen offenen Dialog über seinen Tag führen.

Bleibe am Leben deines Kindes beteiligt – ja, auch während der schwierigen Teenagerjahre. Erfahre mehr über die Freunde deines Kindes und seine Interessengebiete. Kinder, die sich mit ihren Eltern verbunden fühlen, neigen weniger zu Mobbing.

Und schließlich: Wenn du glaubst, dass dein Kind Schaden erleidet oder einer anderen Person Schaden zufügt, suche dir Unterstützung bei einer professionellen Beratungsstelle.

Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/children-finger-pointing-at-a-boy-sitting-on-a-wooden-floor-7929446/

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