Ach, die Teenagerjahre.
Ohne mehr als das zu sagen, hat jeder Elternteil, der diesen Blogbeitrag liest, bereits genau gespürt, was dieser Satz auf einer emotionalen Ebene bedeutet. Jede Phase im Leben eines Kindes hat ihre Herausforderungen, aber die Jahre, in denen dein Kind auf der weiterführenden Schule ist und sich seinem Schulabschluss nähert, werden jedes bisschen Geduld, das du in dir hast, auf die Probe stellen.
Diese Phase ist aber nicht nur für dich überwältigend, sondern auch für deinen Teenager. Sobald dein Kind ein gewisses Alter erreicht, entwickelt es ein erstes Gefühl für seine eigenen Ziele – eines, das es wahrscheinlich nutzen wird, um seinen zukünftigen Weg zu finden. Dieses in gewissem Maße sinnstiftende Ziel wird sie leiten, wenn sie sich für die Dinge, die ihnen wichtig sind entscheiden und für die, die sie verfolgen wollen. Das ist doch eine große Sache, oder?
Hinter all diesen Entwicklungen steckt unter anderem, dass dein Teenager sich gerade eine bestimmte Frage stellt, und es liegt an dir, deinen Einfluss hierbei auf die richtige Art und Weise zu nutzen, um diese Fragen auf die liebevollste und geduldigste Weise zu beantworten.
Neuntklässler stellen sich zum Beginn des Schuljahres vermutlich diese entscheidende Frage: „Wo gehöre ich hin?“ Die Antwort kann die Richtung für die nächsten Jahre bestimmen. Teenager in diesem Alter suchen nach einem Ort, an den sie gehören. Vielleicht finden sie eine Gruppe, die ähnliche Interessen hat, vielleicht gewinnen sie neue Interessen und finden so eine Gruppe. Keiner weiß, was passieren wird. Was müssen sie also von dir hören? Sie müssen hören, dass sie akzeptiert werden, egal was passiert. Du kannst deinen Worten Taten folgen lassen, indem du sie zu ihren außerschulischen Aktivitäten begleitest und dein Haus für ihre Freunde öffnest.
Sobald dein Kind ein Zehntklässler ist, möchte es vermutlich seine Grenzen herausfordern. Das mag rebellisch erscheinen. Es fühlt sich vielleicht nicht so toll an, auf der Gegenseite zu stehen, doch glaub uns, das ist eine gute Sache. Dies ist eine Zeit, in der sie ihre Werte definieren und für sich offene Fragen und Themen klären. Hör ihnen also aufmerksam zu und ermutige sie mit Sätzen wie „Ich höre zu“, „Ich vertraue dir“, „Ich bin für dich da“ und „Ich liebe dich, egal was passiert“.
Häufig sind Teenager in diesem Alter, gerade wenn sie in die Oberstufe kommen auch bereit, etwas zu unternehmen. Sie wollen Verantwortung übernehmen und Teil von etwas sein, das größer ist als sie selbst. Die Frage, die sie sich in dieser Phase stellen, lautet: „Wie kann ich etwas bewirken?“ Du kannst diese Frage beantworten, indem du dich auf ihren Wunsch einlässt, Verantwortung zu übernehmen und selbst Entscheidungen zu treffen. Übertrage ihnen regelmäßig Verantwortung, halte dich zurück und beobachte, wie sie mit der Situation umgehen, in der sie sich befinden.
In der letzten Phase der Erziehung eines schulpflichtigen Kindes stellen sich viele Schüler/innen die Frage: „Was soll ich tun?“ Es ist ziemlich beängstigend, vor seinem Schulabschluss zu stehen, wenn du darüber nachdenkst. Sie sind dabei, allein in eine Welt aufzubrechen, von der sie ihr ganzes Leben lang so viel gehört haben. Diese Erkenntnis kann entmutigend sein. In dieser Zeit des Übergangs muss dein Teenager hören: „Ich liebe dich heute“, „Wir schaffen das morgen“ und „Lass uns gemeinsam über deinen nächsten Schritt nachdenken“.
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