„Es tut mir leid.“ Wenn diese Worte von der hohen Stimme eines Kindes ausgesprochen werden, bringen sie dich zum Schmelzen. Natürlich werde ich dir verzeihen, denkst du. Wie könnte ich nicht?

Auch wenn hinter ihr ein riesiges Durcheinander herrscht. Bücherregale sind umgestoßen. Der Hund bellt.
Die Katze hockt oben auf dem Kronleuchter. Ein Team von Leuten rollt „Abrissband“ über dein Haus aus.

Aber wenn du „Es tut mir leid“ hörst und diese großen braunen Augen siehst, lassen der Ärger und die Frustration ein wenig nach. Sicher, sie werden vielleicht eine Zeit lang in eine Ecke starren oder in ihrem Zimmer eingesperrt sein, aber du wirst ihnen vergeben. Es gibt einen Grund, warum Gott sie in diesem Alter so süß macht.

Kindern vergeben ist nicht immer einfach

Je älter sie werden, desto schwieriger wird es, „Entschuldigungen“ zu verdauen. Zum Beispiel, wenn deine Mittelschülerin dir ins Gesicht schaut und lügt. Oder wenn sie sagt, dass sie an einen bestimmten Ort gehen will, und dann an einem anderen landet. Vielleicht stolperst du über einen Social-Media-Account und stellst fest, dass dein Kind dich beschimpft hat. Dein Highschool-Schüler könnte das Auto zu Schrott fahren. Oder in einem jugendlichen Hormonrausch hat er oder sie einen verbalen Schlag gegen deine verletzlichste Stelle geführt.

Es gibt Momente, in denen sich die Handlungen deines Kindes viel persönlicher anfühlen. Ebenso gibt es Momente, in denen ihre Worte dich tief treffen.

Und du wirst dich in einer einzigartigen Position wiederfinden. Vielleicht willst du ihnen nicht vergeben.
Tatsächlich wird es sich genauso schmerzhaft anfühlen, wenn nicht sogar noch schmerzhafter, als der Verrat eines engen Freundes. Du wirst traurig und wütend sein. Wahrscheinlich wirst du dich wie ein Versager oder eine Versagerin fühlen. Das Gefühl sie im Stich gelassen zu haben macht sich breit. Du wirst dich fragen, ob du ihnen jemals wieder vertrauen kannst. Und vielleicht fragst du dich, wie es weitergehen soll.

Vergebung wird nicht so leicht fallen. Diese großen braunen Augen lassen nicht alles verschwinden. Dein Kind hätte es besser wissen müssen. Es hätte andere Entscheidungen treffen sollen. Die Schuldgefühle, die deine eigene elterliche Unsicherheit ausnutzen, werden dir im Hinterkopf herumschwirren.

Triff die Entscheidung, deinen Kindern zu vergeben

Ich wünschte, ich könnte hier eine einfache Antwort geben. Aber wenn du so verletzt bist, wird dir eine Sache schmerzlich klar: Vergeben ist eine Entscheidung. Und deshalb musst du dich entscheiden, zu vergeben. Das bedeutet nicht, dass es keine Konsequenzen für ihre Handlungen gibt. Oder dass das Vertrauen nicht beschädigt ist. Aber du musst dich entscheiden, zu vergeben. Denn wenn du es nicht tust, wird es dich zerstören.
Und es wird deine Beziehung zu deinem Kind zerstören.

Du entscheidest dich, die Verletzung zu verzeihen. Die Enttäuschung sitzt tief, aber du vergibst. Du lässt Gnade walten. Und du entscheidest dich auch dafür, weise zu sein. Du betrachtest die Situation aus einer anderen Perspektive und bist der Erwachsene. Du versuchst herauszufinden, was anders gemacht werden muss, damit du nicht wieder in diese Situation gerätst. Auch wenn dein Herz traurig ist, lehrst du weiter und leitest weiter an.

Ich glaube nicht, dass ich mich jemals mehr mit dem Herzen Gottes identifiziert habe, als wenn mein Kind etwas getan oder gesagt hat, das mich verletzt hat und ich mich trotzdem entschieden habe, ihm zu vergeben.

Und wenn ich das tue, zeige ich auch meinem Kind, wie man vergibt. Denn wenn wir Vergebung erfahren haben, fällt es uns leichter, zu vergeben.

Ich möchte hier nicht schimpfen oder mich darüber auslassen, was dein Teenager getan hat. Deshalb werde ich ein paar einfache Fragen stellen, die für andere Eltern von Teenagern hilfreich sein könnten:

Welche Wege hast du persönlich gewählt, um deinem Kind zu verzeihen? Wie hast du „den richtigen Weg“ eingeschlagen und vergeben, obwohl du verletzt warst?

Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/photo-of-woman-carrying-child-3889817/

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