Da digitale Geräte immer mehr in unser Leben eindringen, ist es klar, dass sie auch weiterhin eine wichtige Rolle bei der Erziehung, dem Lernen, der Unterhaltung und der Sozialisierung unserer Kinder spielen werden.

Das kann für Eltern heutzutage eine beängstigende Aussicht sein, da wir mit Nachrichten über Betrüger, Pornografie, Cybermobbing und Sexting übersättigt sind. Und natürlich sind dies echte und berechtigte Sorgen, welche die Sicherheit unserer Kinder auf diesen Geräten betreffen.

Diese Geräte werden aber nicht verschwinden und deshalb müssen wir unseren Kindern helfen, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Für mich bedeutet das, dass wir uns von einem angstbasierten Ansatz verabschieden und unseren Kindern helfen müssen, die Fähigkeiten, Verhaltensweisen und Denkweisen zu entwickeln, die sie nicht nur zu sicheren, sondern auch zu glücklichen und widerstandsfähigen Nutzern der digitalen Technologien machen.

Unsere Kinder sind schon ziemlich gut darin, ihre Passwörter sicher zu verwahren, keine privaten Informationen weiterzugeben und darüber nachzudenken, wie man mit Fremden online spricht. All das sind wichtige Lektionen, die wir ihnen weiterhin beibringen müssen.

Das Eintauchen in diese Welt erfordert allerdings Fähigkeiten und Verhaltensweisen, die weit über Sicherheitsmaßnahmen hinausgehen. Es werden ständige Lektionen in kritischem Denken, Widerstandsfähigkeit, Selbstwertgefühl, Empathie und der Förderung guter Gewohnheiten benötigt, die sie ihr ganzes Leben lang mitnehmen können.

Digitale Stabilität

In der Online-Welt sind wir Kommentaren, Urteilen und sogar Beschimpfungen von uns bekannten und unbekannten Menschen ausgesetzt, die alle aus unterschiedlichen Hintergründen und Situationen kommen, unterschiedliche Überzeugungen haben und durch die (gefühlte) Anonymität hinter der Tastatur alle ein bisschen mehr Mut haben als im echten Leben . Auch wenn wir gerne Freundlichkeit und Respekt im Internet fördern würden, ist das leider nicht immer die Realität. Unsere Kinder müssen in der Lage sein, die Menschen, deren Meinung nicht wichtig sein sollte, zu erkennen und sich von ihnen zu lösen. Das größere Publikum und die Dauerhaftigkeit der Online-Welt bedeutet auch, dass die Auswirkungen von Fehlern vergrößert werden. Sie müssen in der Lage sein, mit der permanenten und öffentlichen Natur dieser Welt umzugehen. Es kann immer eine Party geben, zu der sie nicht eingeladen sind- wie sollen sie dann mit dem ständigen Strom von Bildern in ihren Social Media Feeds umgehen?

Selbstwertgefühl abseits der Bildschirme

Online wird es immer Vergleiche geben. Da wir Zugang zu so vielem und so vielen haben, wird es immer jemanden geben, der hübscher, klüger oder dünner ist, mehr Freunde hat, mehr Likes oder mehr Follower. Wir müssen ständig an dem Selbstwertgefühl unserer Kinder arbeiten, sowohl online als auch offline. Gespräche über unseren Selbstwert, woher er kommt, wessen Meinung zählt, wie Erfolg und Glück wirklich aussehen. All das muss Teil der Gleichung sein und nicht nur, wie viele Likes du für dein neuestes Selfie bekommst.

Digitale Fähigkeiten

Unsere Kinder müssen wissen, wie sie mit verschiedenen Situationen umgehen können, die online entstehen. Wissen sie, wie man ein Gespräch abbricht, das schlecht läuft? Wie melden sie sich in einem Gruppenchat zu Wort, wenn jemand ausgegrenzt oder auf eine unangenehme Art und Weise angesprochen wird? Wie gehen sie mit unerwünschter Aufmerksamkeit im Internet um? Haben sie die richtigen Worte, um auf einen bösen Kommentar zu antworten? Sollten sie darauf reagieren? Da ein Großteil ihres sozialen Lebens und ihrer Beziehungen zu anderen Menschen auf Online-Unterhaltungen basiert, sind dies nur einige der Fähigkeiten, die unsere Kinder brauchen, um diese Interaktionen positiv zu gestalten.

Gute Gewohnheiten

Je früher wir mit guten Gewohnheiten beginnen, desto größer ist die Chance, dass sie zu Verhaltensweisen werden, die sie während ihrer gesamten Jugend und darüber hinaus übernehmen. Fang also mit deinen eigenen Regeln an, um sicherzustellen, dass diese Gewohnheiten gebildet werden. Diese könnten zum Beispiel sein: keine Geräte eine Stunde vor dem Schlafengehen, keine Geräte im Schlafzimmer, keine Geräte am Esstisch, um Erlaubnis fragen, bevor man Bilder von anderen teilt. Sorge dafür, dass genügend Zeit für Freunde, außerschulische Aktivitäten, Spielen im Freien, Hausarbeit, Hausaufgaben und guten Schlaf vorhanden ist. All das hilft uns, unser Zeitmanagement und die Kontrolle über unsere Geräte selbst in die Hand zu nehmen, damit wir nicht von ihnen kontrolliert werden.

Kritisches Denken

Es gibt so viele Inhalte im Internet, dass unsere Kinder wirklich gut darin sein müssen, zu unterscheiden, was echt, was gefälscht, was relevant, was hilfreich und was lohnenswert ist. Das kann eine schwierige Aufgabe sein (selbst für Erwachsene), ist aber eine wichtige Fähigkeit. Jedes Mal, wenn sie ein Video ansehen, ein Foto betrachten, einen Artikel lesen oder mit jemandem in Kontakt treten, müssen sie die Fähigkeit anwenden können, kritisch zu denken. Warum wurde das geschrieben oder produziert? Ist die Sprache einseitig? Versuchen sie, mir etwas zu verkaufen? Gibt es Forschungsergebnisse, die ihre Behauptungen untermauern? Würde dieses Video eine Warnung enthalten, wenn es im Fernsehen laufen würde? Ist es meine Zeit wert? Dies sind nur einige der kritischen Fragen, die sich Kinder jedes Mal stellen müssen, wenn sie Inhalte im Internet konsumieren.

Auch wenn es von größter Bedeutung ist, unsere Kinder zu schützen und ihnen die entsprechenden Fähigkeiten zu vermitteln, geht es bei der Cybersicherheit um viel mehr als nur darum, Betrügern aus dem Weg zu gehen. Das emotionale und soziale Wohlbefinden unserer Kinder und die Möglichkeit, dass sie in der bestmöglichen Position sind, um zu lernen, zu wachsen und zu gedeihen, sind von entscheidender Bedeutung und helfen ihnen, sowohl online als auch offline widerstandsfähig und glücklich zu werden.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/liebe-frau-laptop-surfen-4474036/

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