Wenn deine Kinder nicht in die Schule gehen wollen, kann das dich (als Elternteil) sehr beunruhigen. Erlebt haben wir das Ganze schon einmal – im Kindergarten.
Wir haben das große Glück, dass wir tolle Lehrkräfte haben! Unsere 3 und 5 Jahre alten Kinder gehen in eine Vorschule, in der sie jeden Tag geliebt, umarmt und umsorgt werden. Jede Lehrkraft an dieser Schule will dort sein und liebt die Kinder. Unsere 7- und 9-Jährigen gehen in die Schule, in der ich früher unterrichtet habe, und sie hatten einige der besten Lehrkräfte. Alle unsere Kinder kommen jeden Tag mit einem Lächeln im Gesicht und mehr Wissen im Kopf nach Hause.
Dennoch weiß ich , dass es auch für Kinder beängstigend sein kann und man sich den ganzen Tag Sorgen um sie macht. Unser ältester Sohn, der jetzt in der dritten Klasse ist, wollte damals zu Beispiel nicht in den Kindergarten gehen. Es war furchtbar. Ich wusste, dass seine Erzieherin toll war (ich hatte nach ihr speziell gefragt), also lag es nicht daran. Ich wusste, dass der Kindergarten toll war, also lag es auch nicht daran. Manchmal läuft es einfach darauf hinaus, dass sie mit dir zu Hause sein wollen. (PS – nach ein paar Monaten war das vorbei, also halte durch, wenn du das gerade durchmachst).
Jeden Morgen wachte mein Sohn mit Bauchschmerzen auf. Er war buchstäblich krank vor Sorge, und das machte auch mich krank. Am Abend vor dem Kindergarten wurde er weinerlich und sagte mir, dass er am liebsten zu Hause bei mir bleiben würde. Ich hasste es zu wissen, dass er traurig war. Ich machte mir Sorgen um seinen Tag. (Zum Glück hatte er so wunderbare Erzieherinnen, die mir eine SMS schickten, um mir zu sagen, dass es ihm gut ging, nachdem ich ihn abgesetzt hatte!) Der Grund, warum er dann doch anfing, gehen zu WOLLEN? Ich habe ihn 3-4 Mal pro Woche das Mittagessen im Kindergarten kaufen lassen und ihn mit dem Bus fahren lassen. Diese Dinge waren aufregend genug, dass es „OK“ war, zu gehen! Lustig, oder? Die Dinge, die funktionieren…
Ich möchte dir eine Menge Tipps geben und werde sie in zwei Kategorien unterteilen:
1- Tipps von den Lehrer/innen
2- Tipps von anderen Müttern
Tipps von Lehrkräften
Hier sind einige Tipps von manchen Lehrer/innen meiner Kinder, die du anwenden kannst, wenn deine Kinder nicht zur Schule gehen wollen…
- Bereite dein Kind auf einen neuen Tag vor, indem du ihm erklärst, was es erwartet.
- Vermittele ihnen eine positive Einstellung. Dein Enthusiasmus wird deinem Kind versichern, dass die Schule Spaß macht!
- Lege Routinen für den Morgen und den Abend fest.
- Sag ihnen, wo du sein wirst und wann du zurückkommst.
- Behalte eine klare Abschiedsroutine bei. (z.B.: „Wir gehen in 3 Minuten“, dann folgen Umarmungen und Küsse und dann gehst du. Keine Umarmung mehr, nicht noch ein Küsschen usw… halte dich einfach an den Plan)
Tipps von Elternteilen
Ich habe diese Frage auf meiner Facebook-Seite gestellt und hier sind die Antworten, die geteilt wurden:
- Mein Rat wäre, die Gefühle anzuerkennen, deinem Kind aber zu erklären, dass es noch zur Schule gehen muss und es dann beruhigend und tröstend zu umarmen.
- Bitte dein Kind, dir ein Bild zu malen oder ein Lesebuch auszusuchen, das es mit nach Hause nehmen kann, damit es seine Erfahrungen mit dir teilen kann.
- Erstelle gemeinsam ein Erinnerungsbuch. Frag dein Kind, was ihm an jedem Tag am besten gefallen hat, und schreibe es dann in das Buch. Es kann dann ein passendes Bild dazu malen. Das Buch kann etwas Besonderes für dich sein und du kannst ihm jeden Morgen sagen, wie sehr du dich darauf freust, es nach der Schule zu ergänzen.
- Stickerlisten mit einer Belohnung am Ende der Woche, wenn es jeden Tag wie ein großer, tapferer Junge/ ein großes tapferes Mädchen zur Schule geht, sind auch eine lustige Option.
- Du musst tapfer sein – und vielleicht auch ein bisschen streng mit dir sein. Das wird vorübergehen. Das Selbstvertrauen deines Kindes wird wachsen und es wird dadurch unabhängiger werden.
- Bringe ein Spielzeug von zu Hause mit – vielleicht fühlt es sich dann wohler und zieht andere Kinder an, wenn er Schwierigkeiten hat, Spielkameraden zu finden usw.
- Engagiere dich freiwillig in seinem Klassenzimmer. Wenn dein Kind sieht, wie stolz du auf das bist, was er im Klassenzimmer tut, weckt das vielleicht seine Begeisterung für die Schule.
- Sprich an einem Nachmittag mit dem Lehrer oder der Lehrerin darüber, was am nächsten Tag auf dem Programm steht. Besprich es mit ihm und gib ihm ein paar Dinge, die er sagen oder tun soll, um positives Feedback zu bekommen. Nimm dir dann am Ende des Tages Zeit, um darüber zu sprechen, was passiert ist und wie sich dein Kind dabei gefühlt hat. Wenn du dich auf die guten Dinge konzentrierst, wird es sich besser fühlen und sich auf andere Dinge freuen können. Selbstvertrauen und Freude gehen Hand in Hand.
- Mache eine Verabredung mit einem Freund aus der Klasse zum Spielen aus.
- Zeige nicht, dass dich die Situation stresst. Das macht es für dein Kind nur noch schlimmer. Warte einen Monat und sprich dann mit seinem Lehrer oder seiner Lehrerin.
Ich hoffe, das hat geholfen!
Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/kinder-sitzen-auf-braunen-stuhlen-im-klassenzimmer-4019754/