9 Tipps für einen guten Schulanfang

Ich erzähle gerne Kindheitsgeschichten über meine heute unabhängige, fleißige, weltreisende 23-Jährige. Kaum zu glauben, dass sie das gleiche Kind ist, das jeden Morgen den ganzen Weg zur Schule geschrien hat und bei Geburtstagsfeiern zwei Stunden lang auf meinem Schoß saß. Meine Nachbarn standen auf ihren Veranden, winkten, lächelten und ermutigten mich stillschweigend, weiterzumachen.

Mein Kind war ein Klammeraffe und wollte nicht zur Schule gehen. Sie hielt mein Bein so fest umklammert und schrie so laut, dass ich am liebsten auch einfach losweinen wollte. Und das war nur der Elternsprechtag zur Einschulung.

Also tat ich, was jede gestresste und verlegene Mutter tun würde… Ich sagte den Lehrern, dass sie Fieber hätte und wir den Termin verschieben sollten. Da hast du es, ich habe die Lehrerin meiner Tochter am ersten Schultag belogen.

Die Einschulung in den Kindergarten oder die 10. Klasse sollte so stressfrei wie möglich sein. In diesem Beitrag möchte ich einige meiner besten Tipps mit dir teilen.

Tipps für eine bessere Schulanfangserfahrung

1. Akzeptiere die Tatsache, dass alle Altersgruppen in den ersten zwei Wochen quengelig sein werden. Halte die Anforderungen und den Zeitplan für deine Kinder so anspruchslos wie möglich, bis du und dein Kind euch an den neuen Zeitplan gewöhnt habt.

2. Lass deine Kinder nie hören, dass du negativ über ihre Lehrkraft sprichst. Sei positiv und denke daran, dass ein Lehrer oder eine Lehrerin, der beim Kind deines Nachbarn nicht funktioniert hat, vielleicht der/die Lieblingslehrer/in deines Kindes wird.

3. Arbeite dich durch deine eigenen ängstlichen Gefühle in Bezug auf den Schulanfang. Kinder nehmen gesprochene und unausgesprochene Ängste auf. Je entspannter du mit der Schule umgehst, desto entspannter werden auch deine Kinder sein.

4. Bereite dich im Voraus vor. Spende Kleidung, die deinem Kind nicht mehr passt und trenne dich von unpassenden Socken. Du wirst es zu schätzen wissen, wenn du deine Kinder nicht mehr schreien hörst: „Mama, ich kann meine andere Socke nicht finden.“

5. Entscheide, wo der Lern- oder Hausaufgabenbereich deines Kindes sein wird. Entrümple ihn und lass dein Kind ihn selbst gestalten, indem es eine Dekoration auswählt oder selbst entwirft. Ein selbst gebastelter oder gekaufter lilafarbener Stifthalter mit Aufklebern kann den Raum und die Einstellung deines Kindes verändern.

6. Stelle dein Kind mindestens einem oder zwei anderen Kindern in seiner Klasse vor. Trefft euch zum Mittagessen. Schau dir nette Orte an, die den Kindern helfen, Erinnerungen zu schaffen und ihnen etwas geben, worüber sie in der Schule reden können.

7. Gib deiner Familie eine Routine und lege Wert auf Schlaf.  Konzentriere dich vor dem Schlafengehen auf die Entspannung und der Schlaf wird folgen.

8. Sorge dafür, dass der emotionale Rucksack deines Kindes mit Hilfsmitteln zur Stärkung des Selbstwertgefühls und Entspannungstechniken gefüllt ist. Tiefes Atmen, positive Aussagen und die Vorstellung, in der Schule gut abzuschneiden, können viel bewirken.

9. Erkenne an, dass Veränderungen Stress verursachen. Kinder reagieren besonders empfindlich auf Veränderungen. Ein wenig Bewusstsein hierfür und Aufmerksamkeit, gepaart mit Kreativität und Mitgefühl, kann deine Schulanfangstage…. stressfreier gestalten.

Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/boy-looking-on-a-tidied-desk-2781814/