Wie du deine Kinder zur Kooperation ermutigen kannst

by Lara
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Erziehung ist schön, wenn Kinder kooperativ sind, aber ein Albtraum, wenn sie sich weigern, so zu handeln, wie du es gerne hättest.

Normalerweise würden wir von Kindern erwarten, dass sie mit ihren Eltern zusammenarbeiten.
Denn schließlich ist die Anpassung an die familiären Vorstellungen der Startschuss für einen wichtigen Prozess der Sozialisierung.
Es geht hier nicht um blinden Gehorsam, sondern um den Wunsch des Kindes, sich an die Wünsche seiner Eltern und Lehrer anzupassen.
Aus Erfahrung wissen wir aber, dass das nicht immer klappt.
Deshalb wollen wir uns die Gründe für ihr widerspenstiges Verhalten einmal genauer ansehen.

Die Erwartungen der Gesellschafthaft haben sich verändert

Als ich aufwuchs, sprachen meine Eltern mehr über Gehorsam als über Zusammenarbeit.
In meinem Schulzeugnis der Klasse 2 gab es sogar einen Abschnitt über Gehorsam. (Ja, in dem Jahr bekam ich ein Häkchen für Gehorsam!)

Damals verlangten die Erwachsenen Gehorsam von Kindern …und bekamen ihn in der Regel auch.
Körperliche Strafen waren normal und halfen, die Querulanten in die Schranken zu weisen.
Wir lebten aber auch in einer Gesellschaft mit Hierarchien, in der Männer besser bezahlt wurden als Frauen, in der bestimmte Bevölkerungsgruppen überall auf der Welt diskriminiert wurden und in der körperliche Strafen in den Schulen an der Tagesordnung waren.
Kinder mussten den Älteren Respekt erweisen.

Heutzutage ist unsere Gesellschaft zum Glück weit weniger starr.
Alle Stimmen werden als gleichberechtigt angesehen und gegenseitiger Respekt ist eine erwartete soziale Norm.
Erwachsene (Eltern, Lehrer, Sporttrainer, Großeltern und andere) müssen die Kinder zur Mitarbeit bewegen, anstatt Gehorsam zu fordern.
Es stellt sich also die Frage, welche Schritte wir gehen können, um ihre Mitarbeit zu erlangen.

Die Beziehung hat Priorität

Die Wahrscheinlichkeit, dass du Kooperation erzielst, ist größer, wenn du eine gesunde, solide Beziehung zu deinen Kindern hast.

Eltern von Teenagern wissen, dass sie mit einer soliden Beziehung mehr erreichen können.
Eine gute Beziehung zu den Kindern aufzubauen, bevor sie in die Pubertät kommen, ist Gold wert: Du hast jede Menge Wohlwollen, auf das du zurückgreifen kannst, wenn es zu Konflikten zwischen Teenagern und Eltern kommt.
Aber nicht nur bei Teenagern ist deine Beziehung wichtig.
Kinder im Grundschulalter sind eher bereit, sich auf deine Seite zu stellen, wenn eure Beziehung gefestigt ist.

Lade deine Kinder ein, zu kooperieren

In Familien wird die Zusammenarbeit in der Regel gefördert.
Wenn beispielsweise die Oma zu Besuch kommt, kannst du deinen Kindern entweder sagen, was sie zu tun haben, oder du kannst sie einladen, sich aktiv zu beteiligen.

“Oma kommt nächstes Wochenende zu Besuch. Was können wir tun, damit ihr Besuch mehr Spaß macht?“
Wenn du deine Kinder zur Mitarbeit einlädst, ermutigst du sie, freiwillig etwas beizutragen und drückst gleichzeitig deine Erwartungen klar aus.

Kinder, die sich gewöhnlich gegen die Wünsche ihrer Eltern sträuben (diese sturen „Zwing mich doch“-Kinder), arbeiten gerne mit, wenn sie eingeladen werden, anstatt dass man ihnen vorschreibt, was sie tun sollen.
Zur Zusammenarbeit aufzufordern, anstatt sie zu verlangen, wirkt bei Jugendlichen, die nach Selbstentscheidung suchen und gerne die Kontrolle haben, zerstörerisch.

Nutze kooperative Sprache

Als Gehorsam noch das oberste Gebot war, konnten Eltern ihre Kinder nur mit Hilfe von Zwang dazu bringen, mitzuhelfen oder das Richtige zu tun. „Mach das jetzt, bitte!“ oder „Jonas, hilf deiner Schwester bei den Hausaufgaben!“

Dieser zwingende Sprachgebrauch hat immer noch seinen Platz in der Familie, aber er funktioniert in der Regel nicht bei Kindern, die gerne ihren eigenen Willen durchsetzen wollen.
Bei solchen Kindern funktioniert die partnerschaftliche Kommunikation viel besser, weil sie das Gefühl haben, dass sie das Sagen haben. Zudem ist sie viel respektvoller.

Die kooperative Sprache unterscheidet sich von der zwanghaften Sprache sowohl im Tonfall als auch in der Wortwahl.
Kooperative Sprache ist in der Regel freundlicher und wird mit einer „ruhigen Stimme des Erwachsenen“ und nicht mit der Stimme eines „verlangenden Elternteils“ oder eines „quengelnden Kindes“ vorgetragen.

Im Folgenden findest du drei Arten von partnerschaftlicher Sprache, die du verwenden kannst, um mehr Kooperation zu erreichen:

  1. Gib eine Auswahl zwischen zwei Möglichkeiten: „Wenn du Krach machen willst, spiel draußen; wenn du drinnen bleiben willst, spiel bitte leise. Was möchtest du?“ Wenn du Kindern die Wahl gibst, werden sie in 90 Prozent der Fälle kooperieren.
  2. Bitte, statt zu befehlen: “Kannst du mir in der Werbepause mit dem Abendessen helfen?“ Ein bisschen Rücksichtnahme kann viel bewirken.
  3. Den Fokus auf dich richten, nicht auf sie: „Ich stelle das Essen auf den Tisch, sobald du den Tisch gedeckt hast.“ Wenn du dich darauf konzentrierst, was du tun wirst und nicht darauf, was sie tun sollen, ist das der absolute Hammer, wenn es darum geht, die Kooperation von hartgesottenen und „Du-kannst-mich-nicht-zwingen“-Kindern zu gewinnen.

Nach meiner Erfahrung verwenden Mütter eher eine partnerschaftliche Sprache als Väter. Egal, welches Geschlecht du hast, wenn du einen kooperativen Umgangston mit deinen Kindern pflegst, wirst du in der Regel mehr Erfolg damit haben, deine Kinder auf deine Seite zu bringen und auch die Qualität deiner Beziehungen wird sich verbessern.

Darüber hinaus bringst du deinen Kindern mit gutem Beispiel bei, wie sie die Kooperation ihrer eigenen Kinder gewinnen können, wenn sie eines Tages selbst Eltern werden.
Das ist die langfristige Tragweite unserer Kindererziehung.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/niedlich-kind-wasche-waschen-7414385/

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