Mir ist aufgefallen, dass es fünf Wörter gibt, die bei Kindern, die (ob zu Recht oder zu Unrecht) als „willensstark“, „stur“ oder „eigenwillig“ bezeichnet werden, eher Widerstand als Kooperation hervorrufen.

Diese 5 Wörter sind zu vermeiden:

  • Müssen: „Du musst pünktlich sein!“
  • Niemals: „Du solltest niemals unhöflich zu deinem Lehrkraft sein.“
  • Immer: „Du solltest vor dem Schlafengehen immer deine Zähne putzen.“
  • Du: „Du musst jetzt ins Bett gehen!“
  • Nicht: „Du sollst deinen Bruder nicht anschreien.“

Erklärungen und Alternativen

Muss, Nie, Immer

„Muss“, „Nie“ und „Immer“ sind absolut und laden zum Widerstand von Kindern und Jugendlichen ein, die sich nicht gerne etwas vorschreiben lassen. (Wenn du mehr als ein Kind hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du eines dieser Kinder hast.)

Ersetze solche Formulierungen durch angemessene Alternativen, die die Kinder nicht in die Enge treiben.

„Sei bitte pünktlich“ statt „Du musst pünktlich sein“.

„Es ist besser, höflich zu deiner Lehrkraft zu sein“ statt „Du darfst nicht unhöflich zu deiner Lehrkraft sein“.

„Putz dir die Zähne vor dem Schlafengehen“ statt „Du solltest dir vorm Schlafengehen immer die Zähne putzen.“

Die Sache mit dem DU

‚Anstatt deinem Kind zu sagen, was es tun soll, lass es wissen, was du tun wirst. Das ist eine dezente, aber wirkungsvolle Veränderung. Zum Beispiel:

„Ich wünsche dir eine gute Nacht“, statt „Du gehst jetzt ins Bett“.

„Ich stelle das Essen auf den Tisch, wenn er gedeckt ist“, statt „Deck den Tisch!“

„Ich fahre dich um 8.30 Uhr zur Schule“ statt „Sei um 8.30 Uhr fertig“.

Hinweis: Wenn du diese Formulierungen effektiv einsetzen willst, musst du sie auch konsequent umsetzen.

Verneinungen in Anweisungen

Vermeide es, eine Anweisung mit einer Verneinung zu beenden, da dies das negative Verhalten nur noch tiefer in das Unterbewusstsein deines Kindes treibt. Wenn du sagst: „Schrei deinen Bruder nicht an“, wird dein Kind immer wieder schreien. Stattdessen solltest du das Verhalten, das du dir wünschst, in guten Worten formulieren. Zum Beispiel:

„Sprich bitte leise mit deinem Bruder“ und nicht „Schrei deinen Bruder nicht an“.

Wenn du das „Nicht“ nicht abschaffen kannst, dann gewöhne dir an, mit einer positiven Aussage zu enden. Zum Beispiel:

„Schrei deinen Bruder nicht an. Sprich bitte leise.“

Fazit

Die Wortwahl macht einen großen Unterschied, wenn es darum geht, schwierige Kinder zur Mitarbeit zu bewegen.

Manche Eltern sind natürlich der Meinung, dass ihre Kinder immer tun sollen, was sie sagen, und deshalb ist ihre Sprache gespickt mit absoluten Aussagen und negativen Formulierungen, was bei einigen Kindern zu Widerstand führt. Das Familienleben ist dann ein Kampf zwischen diesen Eltern und ihren Kindern.

Wenn das bei dir der Fall ist, solltest du vielleicht auch deine Einstellung und deine Sprache überdenken.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/vierkopfige-familie-auf-der-strasse-2253879/

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