Was du tun kannst, wenn ein Familienangehöriger drogenabhängig ist

Drogensucht kann die Familienbeziehungen untergraben. Die Folgen des Verhaltens des/der Süchtigen gehen über ihn/sie selbst hinaus und bringen das Leben derer, die mit ihm/ihr zusammenleben und sich um ihn/sie kümmern, durcheinander. Diese Krankheit kann die Beziehungen schädigen und dazu führen, dass sich alle Familienmitglieder gestresst und ängstlich fühlen. Es ist nicht leicht, deinem süchtigen Familienmitglied zu helfen, vor allem, wenn es seine Drogensucht verheimlicht oder leugnet. Auch wenn du deine/n Angehörige/n nicht dazu zwingen kannst, sich die Hilfe zu holen, die er/sie braucht, kannst du lernen, positiv mit seiner oder ihrer Sucht umzugehen.

Informiere dich

Informiere dich über die Art der Droge, die dein Familienmitglied konsumiert. Erfahre, wie die Droge im Körper wirkt und wie sie das Verhalten deines Angehörigen beeinflusst. Suche nach sachkundigen Quellen für genaue Informationen, z. B. Broschüren des Gesundheitsamtes, Nachschlagewerke in Bibliotheken, öffentliche Gesundheitskliniken und dein Hausarzt oder deine Hausärztin. Diese Informationen werden dir helfen, seine oder ihre Sucht sowie mögliche Behandlungs- und Erholungsprogramme zu verstehen.

Hilf dir selbst

Tritt einer Selbsthilfegruppe für Familienmitglieder von Drogenabhängigen bei. In den meisten Gemeinden gibt es Selbsthilfegruppen, die sich regelmäßig mit Familienangehörigen und Freunden von Drogenabhängigen treffen. Sieh in deinem Telefonbuch nach oder ruf bei deinem Gesundheitsamt an, um die Treffzeiten und Kontaktnummern zu erfahren.

Hol dir professionellen Rat

Besprich das Suchtproblem mit einer zugelassenen Fachkraft. Ein Therapeut oder eine Therapeutin, der oder die sich auf Drogensucht spezialisiert hat, kann dir helfen, dein eigenes Verhalten anzusprechen und hilfreiche Ratschläge zu Hilfsprogrammen geben, die deinem Familienmitglied helfen könnten. Besprich das Problem offen und ehrlich mit dieser erfahrenen Fachkraft.

Reflektiere dein Verhalten

Überprüfe dein Verhalten in der Vergangenheit, um herauszufinden, wie du sein/ihr Verhalten möglicherweise ermöglicht hast. Entscheide dich, ihm oder ihr aus dem Weg zu gehen und ihn/sie die Konsequenzen seiner/ihrer Sucht tragen zu lassen. Weigere dich, Ausreden für versäumte Arbeit oder ungewöhnliches Verhalten zu finden. Mach dir klar, dass dein Verhalten das Problem nur verschlimmert.

Sprich es an

Sprich mit deinem süchtigen Familienmitglied über seine Krankheit. Auch wenn dein Angehöriger die Situation leugnet oder herunterspielt, kann es helfen, das Problem offen anzusprechen. Bleib bei deinem Gespräch ruhig und urteilsfrei. Gib ihm Kopien deiner Recherchen, einschließlich Broschüren und Informationsmaterial. Sag ihm, dass du an einer Selbsthilfegruppe teilnimmst, die dir hilft, mit seiner Krankheit umzugehen. Versichere ihm deine Liebe und Hingabe, aber lass ihn wissen, dass du dich weigerst, ihn zu entschuldigen oder als Ermutiger/in zu fungieren.

Warnung

Versuche nicht, über die Sucht deines Angehörigen zu sprechen, wenn er high ist oder unter dem Einfluss von Drogen steht. Wähle einen geeigneten Zeitpunkt, an dem du nicht gestört wirst.

Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/a-person-holding-a-blue-and-white-pill-5722881/


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