Der Begriff Erziehungsstil wurde von Diane Baumrind eingeführt, um Unterschiede in der Art und Weise zu beschreiben, wie Eltern ihre Kinder beeinflussen und erziehen.

Zeigen Eltern viel Zuneigung oder sind sie eher distanziert? Erwarten sie absoluten Gehorsam oder ermuntern sie ihre Kinder, Fragen zu stellen? Setzen ihre Regeln durch oder dürfen die Kinder tun, was sie wollen?

Nachfolgend findest du einen Überblick über die vier grundlegenden Erziehungsstile. Dabei wird auf die Fragen eingegangen was Forscher/innen meinen, wenn sie von Erziehungsstilen sprechen und wie sich die verschiedenen Ansätze auf Kinder auswirken.

Welche Erziehungsstile gibt es?

Eltern üben durch bestimmte Verhaltensweisen Einfluss auf ihre Kinder aus, z. B. indem sie sie ermutigen, an der frischen Luft zu spielen, oder indem sie ihnen bei den Hausaufgaben helfen.

Doch Erziehung ist mehr als nur eine Reihe spezifischer Verhaltensweisen. Was ist mit dem allgemeinen Konzept, mit dem Eltern ihre Kinder anleiten, beeinflussen und gesellschaftlich integrieren? Die Einstellung, die Eltern gegenüber ihren Kindern haben, und das daraus folgende emotionale Umfeld, das sie schaffen?

Dieses allgemeine Konzept – das emotionale Klima – bezeichnen Forscher/innen als „Erziehungsstil“. Und die Forschung legt nahe, dass Erziehungsstile wichtige Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern haben.

Wie unterscheiden Psycholog/innen also verschiedene Erziehungsstile voneinander?

Es begann in den 1960er Jahren mit der Psychologin Diane Baumrind. Sie stellte fest, dass die Idee der elterlichen Einflussnahme – Erwachsene als Autoritätspersonen – in Verruf geraten war.

Möglicherweise lag das daran, dass die Menschen „Einflussnahme“ mit blindem Gehorsam, harten Strafen und herrschsüchtigem, manipulativem Verhalten gleichsetzten.

Um den Gefahren des Autoritarismus zu entgehen, versuchten viele Eltern den entgegengesetzten Ansatz. Sie stellten nur wenige Anforderungen an ihre Kinder und vermieden jede Art von Erziehungsmaßnahmen.

Für Baumrind waren das Entscheidungen zwischen zwei Extremen.

Gab es keinen Kompromiss? Einen gemäßigten Ansatz, der Selbstdisziplin, Verantwortung und Unabhängigkeit fördert?

Baumrind schlug deshalb drei verschiedene Erziehungsstile vor:

  • Autoritäre Erziehung, die blinden Gehorsam, strenge Disziplin und die Kontrolle der Kinder durch Bestrafung hervorhebt, was auch den Entzug von elterlicher Zuneigung bedeuten kann
  • Tolerante Erziehung, die sich durch emotionale Warmherzigkeit und Zurückhaltung bei der Durchsetzung von Regeln auszeichnet
  • Autoritative Erziehung, ein ausgewogenerer Ansatz, bei dem Eltern von ihren Kindern erwarten, dass sie bestimmte Verhaltensweisen an den Tag legen, ihre Kinder aber auch ermutigen, selbständig zu denken und ein Gefühl der Eigenständigkeit zu entwickeln.

In späteren Jahren fügten die Forscher/innen noch einen vierten Erziehungsstil hinzu: die unbeteiligte Erziehung.

Unbeteiligte Eltern ähneln toleranten Eltern, da sie es versäumen, Normen durchzusetzen. Doch im Gegensatz zu toleranten Eltern sind unbeteiligte Eltern nicht fürsorglich und warmherzig. Sie versorgen die Kinder mit allem Lebensnotwendigen, aber mit kaum etwas, das darüber hinaus geht.

Neuere Definition von Erziehungsstilen

Die Forscher/innen haben Baumrinds ursprünglichem Konzept nicht nur eine neue Kategorie hinzugefügt, sondern auch ihre beiden Kategorien „Engagement“ und „Anspruchsdenken“ neu definiert.

  • Engagement ist „das Ausmaß, in dem Eltern bewusst die Eigenständigkeit, die Selbstbeherrschung und die Selbstbestimmung fördern, indem sie sich auf die besonderen Bedürfnisse und Anforderungen der Kinder einstellen, sie unterstützen und ihnen entgegenkommen“.
  • Die Anspruchshaltung bezieht sich auf „die Forderungen, die Eltern an ihre Kinder stellen, damit sie sich in die Familie integrieren, indem sie die Reife ihrer Kinder fördern, sie beaufsichtigen, disziplinieren und bereit sind, das Kind zu konfrontieren, wenn es nicht gehorcht“.

Beide Qualitäten sind wünschenswert, daher gilt die autoritative Erziehung – die sowohl entgegenkommend als auch fordernd ist – als der optimale Erziehungsstil.

Andere Erziehungsstile lassen eine oder beide Eigenschaften weg. Autoritäre Erziehung ist anspruchsvoll, aber nicht entgegenkommend. Eine tolerante Erziehung ist entgegenkommend, aber nicht anspruchsvoll. Und eine unbeteiligte Erziehung ist weder anspruchsvoll noch entgegenkommend.

Kann man Menschen tatsächlich in eine dieser Kategorien einordnen? Besteht nicht die Möglichkeit, dass Eltern mehr als einen Erziehungsstil kombinieren oder ganz und gar nicht in dieses Konzept passen?

Die Antwort lautet ganz klar: Ja. Diese Konzepte sind sehr nützlich, aber wie jeder Versuch, menschliches Verhalten zu definieren, hat es seine Grenzen.

Zunächst einmal gibt es die üblichen kulturellen Einschränkungen. Baumrind hat ihr Konzept zum Verständnis von Eltern in den Vereinigten Staaten entwickelt.

Zudem waren die Teilnehmer ihrer Studie überwiegend weiß und aus der Mittelschicht. Obwohl Forscher die Kategorien erfolgreich auf andere Kulturen übertragen haben, können wir nicht davon ausgehen, dass sie überall funktionieren.

Außerdem gibt es selbst dann, wenn die Kriterien der jeweiligen Kultur gerecht werden, gewisse Abweichungen.

Wie bereits erwähnt, wurde der autoritative Erziehungsstil zunächst als eine Art Kompromiss zwischen Toleranz und Autoritarismus entwickelt. Und wenn wir von jemandem sprechen, der „entgegenkommend“ oder „fordernd“ ist, sind das relative Begriffe.

Daher stellen die vier grundlegenden Erziehungsstile ein gewisses Grundgerüst dar. Manche Eltern bewegen sich auf der Grenze zwischen autoritär und autoritativ. Andere Eltern wiederum bewegen sich an der Grenze zwischen autoritär und nachgiebig.

Wo zieht man die Grenzen? Das kann sich von Studie zu Studie unterscheiden.

Wenn Wissenschaftler/innen Eltern einordnen, beurteilen sie in der Regel den Grad des Engagements und des Anspruchsdenkens.

Dann legen sie fest, wie hoch oder niedrig ein Punktwert sein muss, um die Kriterien für einen bestimmten Erziehungsstil zu erfüllen. Oft wählen die Forscher/innen ihre Grenzwerte anhand einer Kurve aus – sie betrachten die Punkteverteilung der gesamten Studienteilnehmer./innen

Zum Beispiel definieren Forscher/innen einen Elternteil häufig als „tolerant“ , wenn seine Punktzahl für „Engagement“ im oberen Drittel der Werte liegt und seine Punktzahl für „Anspruchsdenken“ im unteren Drittel der Werte liegt.

Ändert sich die Verteilung von einer Studie zur anderen – etwa weil sich der Teilnehmerkreis der Studie unterscheidet – könnte die gleiche Punktzahl zu einer anderen Einstufung führen.

Dann gibt es noch das Problem, wie das Verhalten gemessen wird. Wie bestimmen Forscher/innen, inwieweit ein Elternteil entgegenkommend ist oder nicht? Anspruchsvoller oder weniger anspruchsvoll ist?

Oftmals stützen sich die Forscher/innen auf Fragebögen. Die Eltern werden gebeten, zu bewerten, wie sehr sie Aussagen wie „Ich stelle meinem Kind strenge, gut festgelegte Regeln auf“ zustimmen (oder nicht).

Diese Erklärung soll die Komponente der Anspruchshaltung ermitteln, aber die Eltern können sie unterschiedlich auslegen.

Ein Elternteil, das diese Aussage liest, könnte zum Beispiel sofort an aggressives, unsoziales Verhalten denken. Da es weiß, dass sein Kind versteht, dass Aggression nicht toleriert wird, kreuzt es im Fragebogen das Kästchen „Ich stimme voll zu“ an.

Aber was ist, wenn dasselbe Elternteil nachdenkt und ein anderes Verständnis der Frage hat?

Vielleicht erinnert sie der Wortlaut dieser Aussage an die strikten Regeln ihrer Schwiegermutter, die immer darauf achtet, dass man stets das richtige Besteck benutzt, alle Spielsachen nach dem Spielen sofort wegräumt und nie ohne Schuhe rausgeht?

Die Eltern finden diese Dinge allerdings nicht so wichtig, deshalb schätzen sie sich selbst als weniger streng ein. Sie bewertet die Aussage als weniger auf sie zutreffend. Je nachdem, woran sie gerade denken, variieren die Antworten.

Daher gibt es bei diesem Verfahren ein gewisses Maß an Ungenauigkeit. Die gleiche Person kann unterschiedlich eingestuft werden, je nachdem, unter welchen Bedingungen sie mit anderen Eltern in der Studie verglichen wird und wie sie den Wortlaut des Fragebogens deutet.

Was bedeutet das? Beeinflussen die Erziehungsstile die Erfolge der Kinder?

Wenn es um den Erfolg von Kindern geht, ist es schwer, die genaue Ursache zu bestimmen. Wie können wir wissen, ob der Erziehungsstil den Unterschied ausmacht und nicht ein anderer Faktor?

Im Idealfall müssten wir kontrollierte Experimente durchführen, bei denen Eltern nach dem Zufallsprinzip einem bestimmten Erziehungsstil zugewiesen werden, um die langfristigen Ergebnisse zu messen.

Da dies aus ethischen und praktischen Gründen nicht möglich ist, müssen wir uns auf andere Arten der Beweisfindung verlassen.

Forscher/innen suchen nach Korrelationen zwischen dem Erziehungsstil und den Ergebnissen der Kinder und versuchen dann, andere Faktoren (wie den sozioökonomischen Status) mithilfe statistischer Analysemethoden zu berücksichtigen.

Forscherinnen und Forscher können auch die Ursachen ermitteln, indem sie die Entwicklung von Kindern im Laufe der Zeit verfolgen und nach Anzeichen für eine Veränderung suchen. Wenn Kinder zum Beispiel im Laufe der Jahre immer unsozialer werden – selbst wenn man ihre ursprünglichen Verhaltensprobleme berücksichtigt -, ist das ein klarer Anhaltspunkt dafür, dass ein bestimmter Erziehungsstil teilweise dafür verantwortlich ist.

Was lernen wir also aus solchen Studien?

  • Kinder aus Familien mit autoritativer Erziehung sind meist gut erzogen und erfolgreich in der Schule. Sie neigen dazu, emotional gesund, kreativ und sozial kompetent zu sein.
  • Bei Kindern die einer autoritären Erziehung ausgesetzt sind, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie mit der Zeit aggressives oder trotziges Verhalten entwickeln. Außerdem leiden sie eher unter Ängsten, Depressionen oder einem schlechten Selbstwertgefühl.
  • Im Vergleich zu Kindern aus autoritären Familien haben Kinder mit freizügigen Eltern seltener Verhaltensprobleme. Sie haben möglicherweise auch weniger emotionale Probleme. Doch diese Kinder haben in der Regel häufiger Schwierigkeiten als Kinder, die von autoritativen Eltern erzogen wurden, und ihre schulischen Leistungen sind oft schlechter.
  • Kinder aus Familien, mit unbeteiligten Eltern, sind in jeder Hinsicht am schlechtesten dran. Die meisten jugendlichen Straftäter haben unbeteiligte Eltern.

Kulturelle Unterschiede der Erziehungsstile

Obwohl Baumrinds Ideen an so unterschiedlichen Orten wie Brasilien, China, Skandinavien, dem Mittelmeerraum und der Türkei angewandt wurden, lassen sich die vier grundlegenden Erziehungsstile nicht immer auf die örtlichen Erziehungsmethoden übertragen.

Beispiele?

In einer Studie über koreanisch-amerikanische Erziehungsstile fanden Forscher/innen heraus, dass über 75% der befragten Personen in keine der Standardkategorien passten.

Und Ruth Chao argumentiert, dass der autoritäre Erziehungsstil – wie er von westlichen Psycholog/innen definiert wird – keine genaue Übereintstimmung mit der traditionellen chinesischen Kindererziehung hat.

Möglicherweise erklären diese kulturellen Unterschiede, warum verschiedene Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

In den Vereinigten Staaten zum Beispiel bestätigen Forscher/innen in der Regel, dass Kinder mit toleranten Eltern tendenziell schlechtere Ergebnisse erzielen als Kinder autoritärer Eltern. In anderen Ländern ist dieser Zusammenhang jedoch nicht unbedingt erkennbar.

Eine Studie über spanische Jugendliche ergab, dass Kinder aus toleranten Elternhäusern genauso gut erzogen und ausgeglichen waren wie Kinder aus autoritativen Elternhäusern. Eine internationale Studie ergab, dass Kinder aus toleranten Elternhäusern genauso gut abschneiden wie Kinder aus autoritativen Elternhäusern – manchmal sogar noch besser.

Darüber hinaus ist es wahrscheinlich, dass die Auswirkungen eines Erziehungsstils davon abhängen, ob er als normal bzw. als dem Mainstream entsprechend wahrgenommen wird oder nicht. So wird zum Beispiel die Erziehung durch einen bestimmenden Elternteil in Gesellschaften, in denen ein solcher Erziehungsstil als ungewöhnlich gilt, stärker mit schlechten Leistungen in Verbindung gebracht.

Allerdings gibt es eine bemerkenswerte Übereinstimmung, wenn es darum geht, autoritative Erziehung mit autoritärer Erziehung zu vergleichen. In allen Kulturen wird autoritative Erziehung durchweg mit besseren Ergebnissen für die Kinder in Verbindung gebracht.

In einer aktuellen, weltweiten Meta-Analyse von 428 veröffentlichten Studien fanden Forscher/innen heraus, dass autoritative Erziehung in allen Ländern der Welt mit mindestens einem Vorteil verbunden ist. Im Gegensatz dazu wird eine autoritäre Erziehung mit mindestens einem negativen Effekt auf das Kind in Verbindung gebracht.

Warum wird autoritative Erziehung so oft mit erfolgreichen Kindern in Verbindung gebracht?

Womöglich liegt es daran, dass eine autoritative Erziehung mit verschiedenen Verhaltensweisen in Verbindung steht, die insgesamt zu unabhängigen, leistungsfähigen, sozial engagierten und gut integrierten Menschen führen.

Möglicherweise hängt es auch, zumindest teilweise vom Unterrichtsklima ab. Wenn Schulen nach autoritativen Prinzipien geführt werden, fällt es Kindern aus autoritativen Familien womöglich leichter, die Erwartungen ihrer Lehrer/innen zu verstehen und zu erfüllen.

Es ist auch wahrscheinlich, dass die Altersgenossen des Kindes einen Einfluss haben. Wie Laurence Steinberg und seine Kolleg/innen festgestellt haben, kann Gruppenzwang die positiven Auswirkungen des autoritativen Erziehungsstils beeinträchtigen.

Was ist, wenn die Eltern unterschiedliche Erziehungsstile haben?

Manche befürchten, dass sie nicht konsequent sind. Wenn zum Beispiel ein Elternteil darauf besteht, nachgiebig zu sein, sollte sich dann der andere anpassen? Oder sind Kinder besser dran, wenn sie mindestens einen autoritativen Elternteil haben?

Anne Fletcher und Kolleg/innen sind dieser Frage in einer Studie mit amerikanischen Schüler/innen auf den Grund gegangen. Sie fanden heraus, dass es für Jugendliche im Allgemeinen besser ist, mindestens einen autoritativen Elternteil zu haben – auch wenn der andere Elternteil tolerant oder autoritär ist. In diesem Fall war es also wichtiger, einen autoritativen Elternteil zu haben, als dass die Eltern eine einheitliche Vorgehensweise hatten.

Ist also der Erziehungsstil die einzige Erklärung? Was ist mit anderen Einflüssen – wie Altersgenossen? Was ist mit dem Temperament oder der Persönlichkeit des Kindes?

Der Erziehungsstil der Eltern ist wichtig. Allerdings ist er nur einer von vielen Einflüssen auf die Entwicklung von Kindern.

Eine Studie, die das Verhalten schwedischer Jugendlicher untersuchte, ergab zum Beispiel, dass autoritative Erziehung mit geringerem Alkoholkonsum in Verbindung stand. Die Kinder wurden jedoch auch von Gleichaltrigen, früheren kriminellen Handlungen und der Verfügbarkeit von Alkohol beeinflusst.

Es ist auch eindeutig, dass Genetik, Bedingungen vor der Geburt und das Temperament eine große Rolle bei der Entwicklung von Kindern spielen. Doch warum sind diese Faktoren so einflussreich? Zum Teil liegt es daran, dass sie die Art und Weise beeinflussen, wie wir auf Kinder reagieren.

Nehmen wir zum Beispiel ein Baby, das ein schwieriges, reizbares Temperament hat. Aus Ursachen, die mit der Erziehung, die es als Baby erfahren hat, nichts zu tun haben, ist es besonders impulsiv und neigt zu Wutausbrüchen.

Doch wenn es älter wird, fällt es seinen Eltern schwer, damit umzugehen. Es macht ihnen keine Freude, sich mit seinem Verhalten auseinanderzusetzen. Es macht schlechte Laune, und sie merken bald, dass die meisten ihrer Interaktionen negativ sind. Sie werden dann vielleicht noch strenger und autoritärer. Wenn das nicht funktioniert, fühlen sie sich womöglich hilflos und geben den Versuch auf, Regeln durchzusetzen.

Das Temperament des Kindes hat das Verhalten der Eltern beeinflusst. Vielleicht wollten sie eine autoritative Erziehung umsetzen, aber das Temperament ihres Kindes hat sie davon abgebracht. Es sind nicht nur die Eltern, die die Kinder beeinflussen. Die Kinder beeinflussen auch die Eltern.

Diese Wechselwirkung wird in einer Studie deutlich, in der 500 heranwachsende Mädchen ein Jahr lang beobachtet wurden.

Zu Beginn der Studie maßen die Forscher/innen externalisierenden Verhaltensstörungen der Mädchen (z. B. Streitereien und Trotzverhalten). Sie befragten die Mädchen auch dazu, wie ihre Eltern versuchten, sie zu beeinflussen und Regeln durchzusetzen. Am Ende der Studie wiederholten die Forscher/innen ihre Beobachtungen.

Die Ergebnisse?

Ein anfänglich niedriges Maß an elterlicher Kontrolle hatte keine signifikante Auswirkung auf die spätere Entwicklung von externalisierenden Verhaltensstörungen eines Mädchens.

Ein anfänglich hohes Maß an Fehlverhalten war jedoch ein wesentlicher Faktor dafür, dass die elterliche Kontrolle mit der Zeit abnahm.

Mit anderen Worten: Eltern gaben eher auf – sie versuchten nicht mehr, ihre Kinder zu beeinflussen -, wenn ihre Kinder von klein auf aggressiv oder problematisch waren.

Wie die Autor/innen anmerken, bedeutet das nicht, dass Eltern mit schwierigeren Kindern aufgeben sollten. Es deutet aber darauf hin, dass manche Kinder von Natur aus schwerer im Zaum zu halten sind und ihre Verhaltensprobleme Eltern in schlechte Erziehungsweisen treiben können.

Um solchen Familien zu helfen, müssen Berater/innen das Verhalten von Eltern und Kindern ansprechen. Sie Eltern brauchen darüber hinaus Ratschläge, die auf das Temperament ihres Kindes zugeschnitten sind.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-laptop-sitzung-kind-9127715/

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