Home FamilieAlltag Kinder für ihre Mithilfe im Haushalt bezahlen – Ist das sinnvoll?

Kinder für ihre Mithilfe im Haushalt bezahlen – Ist das sinnvoll?

by Lara

Wenn du mit Eltern sprichst, wirst du unterschiedliche Meinungen darüber hören, warum sie ihren Kindern ein wöchentliches Taschengeld für die Erledigung der täglichen Hausarbeit zahlen oder nicht. Es macht einen großen Unterschied, ob man Kindern ein wöchentliches Taschengeld gibt, unabhängig davon, was sie im Haushalt tun. Du kannst zahlreiche Informationen darüber finden, wie man Kindern Lebenskompetenzen, Arbeitsmoral und Geldmanagement beibringt. Ich hoffe, ich kann ein wenig Licht ins Dunkel bringen, wie Familien die alltäglichen Aufgaben im Haushalt gemeinsam bewältigen können und die Kinder dabei vielleicht noch eine Art Taschengeld erhalten.

Vor- und Nachteile von Taschengeld für Hausarbeiten

Wenn du deinem Kind ein wöchentliches Taschengeld für die Erledigung von Hausarbeiten zahlst, trägst du dazu bei, ihm den Wert des Geldes zu vermitteln und ihm zu zeigen, dass „Geld nicht auf Bäumen wächst“. Kinder lernen, dass ihre Anstrengungen belohnt werden, wenn sie hart arbeiten. Wenn sie ihre Aufgaben nicht erledigen, werden sie nicht bezahlt. Mit diesem Ansatz bereitest du deine Kinder auf die reale Welt und die Erfahrung vor, dass sie später einen Job haben werden. Kinder für die Hausarbeit zu bezahlen, kann auch dabei helfen, finanzielle Verantwortung und den Umgang mit Geld zu lernen. Der Vorteil ist, dass sie die Kontrolle darüber haben, wie sie ihr Geld ausgeben; sobald sie es ausgegeben haben, ist es bis zum nächsten „Gehaltsscheck“ weg.

Ein Taschengeld, das auf Hausarbeiten basiert, kann aber auch zu einer abhängigen Motivation führen und dazu, dass Kinder nur helfen, wenn sie bezahlt werden. Kommt dir dieses Gespräch bekannt vor?

„Alex, ich möchte, dass du den Tisch abräumst und das Geschirr in die Spülmaschine stellst.“

„Warum, das ist doch nicht meine Aufgabe“

„Weil ich Hilfe brauche!“

„Ich werde für diese Arbeit nicht bezahlt. Das ist Pauls Aufgabe. Ich werde dafür bezahlt, dass ich den Müll rausbringe.“

„Ich werde auch nicht dafür bezahlt, den Abwasch zu machen!“

Solche Wortwechsel können alle Eltern in den Wahnsinn treiben, da der Frustrationspegel sowohl bei dir als auch bei deinem Kind steigt. Ein großer Nachteil, wenn du dein Kind für die Erledigung von Hausarbeiten bezahlst, ist, dass die Kinder vielleicht beschließen, dass es die Mühe nicht wert ist, zu helfen. Und deshalb sind sie bereit, in dieser Woche auf das Taschengeld zu verzichten.

Wie kannst du deine Familie natürlich dazu motivieren, zu helfen?

Es ist möglich, den Streit zu minimieren und zu vermeiden, dass man sich die Taschen leert, um den Haushalt aufrechtzuerhalten. Es beginnt damit, ein Familientreffen abzuhalten. Bei diesem Treffen kann die Familie die Aufgaben besprechen, die nötig sind, um den Haushalt reibungslos zu führen. Entscheidet euch als Team und teilt die Aufgaben auf, die regelmäßig jeden Tag erledigt werden müssen, aber nicht von einer Entlohnung abhängig sind. Ihr könnt euch überlegen, ob ihr eine Tabelle anfertigen und aufhängen wollt, die euch daran erinnert, was zu tun ist, und auf der ihr festhalten könnt, wie gut ihr die Aufgabe erledigt habt. Auf diese Weise lernen Kinder wichtige Lebenskompetenzen und dass bestimmte Aufgaben täglich erledigt werden müssen, egal ob du ein Kind oder ein Erwachsener bist. Es geht darum, dass die Familie als Team arbeitet.

Die Motivation für alltägliche Aufgaben aufrechtzuerhalten, kann für jeden eine Herausforderung sein, besonders für kleine Kinder. Du solltest mit greifbaren und nicht monetären Belohnungen beginnen (z. B. Punkte oder Aufkleber, die gegen Belohnungen wie Eis essen gehen eingetauscht werden können). Gehe dann zu natürlichen Belohnungen über (z. B. Lob). Vergiss nicht, dein Kind ab und zu mit einer besonderen Belohnung zu überraschen; jeder liebt ab und zu einen Bonus, um motiviert zu bleiben.

Darf ich meine Kinder für die Hausarbeit bezahlen?

Ja, natürlich! Legt im Rahmen eures Familienplans fest, welche Aufgaben erwartet werden (d.h. nicht bezahlt werden) und welche Aufgaben „extra“ sind und entweder wöchentlich oder monatlich vergütet werden können. Das wird in jeder Familie anders aussehen, deshalb ist es wichtig, dass ihr das gemeinsam entscheidet. Wenn du deinen Kindern Geld für große Aufgaben zahlst, die nicht zu ihren normalen Aufgaben gehören, kannst du ihnen helfen, für einen großen Gegenstand zu sparen, den sie vielleicht kaufen möchten. Sorge dafür, dass es Spaß macht und einfach ist.

Es liegt im Ermessen der Familie zu bestimmen, für welche Hausarbeiten es ein wöchentliches Taschengeld gibt.  Typische unbezahlte Aufgaben sind z. B. das Aufräumen des Zimmers, Staubsaugen, Abwaschen und das Bettenmachen. Je nach Alter deines Kindes können bezahlte Aufgaben sein: den Müll rausbringen, das Haustier versorgen oder Laub kehren.

Konsequenzen für nicht erfüllte Aufgaben

Am besten ist es, proaktiv zu sein. Aber es wird auch Zeiten geben, in denen negative logische Konsequenzen durchgeführt werden müssen. Wenn dein Kind seine Aufgaben in der Woche nicht erledigt, überlege dir mögliche Konsequenzen:

  • Das Kind kann eine bevorzugte Aktivität nicht ausführen, bis die Hausarbeit erledigt ist.
  • Das Kind kann den Zugang zu elektronischen Geräten verlieren.
  • Dein Kind bezahlt dich.

Fazit

Unabhängig davon, worauf ihr euch als Familie einigt, ist eines sicher: Eltern brauchen einen konsequenten Ansatz. Eine feste Struktur hilft deinem Kind, die Routinen zu lernen, ohne dass du ständig nörgeln oder belehren musst.

Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/photo-of-girl-in-blue-dress-playing-with-plastic-toys-4484792/

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