Kindern Toleranz und Akzeptanz beibringen

Kinder lernen die Fähigkeit der Akzeptanz von ihren Mitmenschen. Kinder im Grundschulalter spiegeln in der Regel die Einstellungen ihrer Eltern wider und obwohl Jugendliche auch stark von Gleichaltrigen beeinflusst werden, hat die Einstellung der Eltern immer noch einen großen Einfluss darauf, ob sie Menschen, die „anders“ sind, akzeptieren oder nicht. Wenn du also möchtest, dass dein Kind Vielfältigkeit akzeptiert – sei es in Bezug auf die Herkunft, die Kultur, das Verhalten, die Sexualität oder irgendetwas anderes – dann musst du hart daran arbeiten, Akzeptanz und Respekt zu einer familiären Grundhaltung zu machen.

Unangenehme Themen direkt ansprechen

Indem wir die Unterhaltung über gleichgeschlechtliche Ehen durch die Perspektive der Akzeptanz betrachten, können wir die Gespräche und Diskussionen in relativ sichere Bereiche lenken, mit denen Kinder etwas anfangen können. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Kinder und Jugendliche Fragen zur Sexualität haben, die auch die sexuelle Orientierung einschließt. Erfahrungsgemäß fällt es den meisten Eltern schwer, mit ihren Kindern über die Sexualität zu sprechen und viele sind froh, wenn sie das Thema der Schule überlassen können.

Die derzeitige Debatte bietet Eltern die Möglichkeit, mit ihren Kindern über eine umfassende Bandbreite menschlicher sexueller Orientierung zu sprechen, die sich in unserer Gesellschaft widerspiegelt. Das heißt, Eltern müssen darüber informiert sein und sich auch mit ihren eigenen Sichtweisen und Haltungen auseinandersetzen. Letzteres könnte eine Überprüfung deiner eigenen Einstellung zu sexuellen Orientierungen erforderlich machen, um zu verhindern, dass Gespräche und Diskussionen durch deine Unsensibilität oder Verunsicherung beeinflusst werden.

Aufklärung führt nicht zu Freizügigkeit

Es lohnt sich, daran zu denken, dass die Forschung zeigt, dass die Vermittlung von Kenntnissen über Sex und Sexualität bei Jugendlichen nicht zu einem Anstieg von Freizügigkeit oder Schwangerschaften führt. Ganz im Gegenteil: Es ist allgemein bekannt, dass ein besseres Verständnis der Sexualität unter Jugendlichen mit einer geringeren Anzahl von Schwangerschaften und einer niedrigeren Wahrscheinlichkeit des ersten Geschlechtsverkehrs in jungen Jahren verbunden ist.

Auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Jugendlicher als schwul oder lesbisch identifiziert, wird durch informierte Gespräche mit Erwachsenen über die verschiedenen sexuellen Ausrichtungen nicht erhöht. Die Aufklärung darüber hat keinen Einfluss auf die sexuelle Identität, Orientierung oder den Ausdruck eines Kindes. Wichtig ist, dass es die Scham und den Schaden für Jugendliche, die eine solche sexulle Ausrichtung haben, verringert – auch für diejenigen, die sich noch nicht „geoutet“ haben – und den respektvollen Umgang mit denjenigen vorlebt, die es sind.

Sachlich bleiben

Kinder sind grundsätzlich neugierig. Fragen wie „Woher kommen Babys?“ und „Warum hat er zwei Mütter?“ können sowohl von einem Fünfjährigen als auch von einem Fünfzehnjährigen gestellt werden, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise. Die Antworten, die du als Elternteil auf solche Fragen gibst, müssen je nach Entwicklungsstand deines Kindes unterschiedlich kompliziert und ausführlich sein. Unabhängig vom Alter des Kindes ist es hilfreich, eine sachliche Sprache zu verwenden, wie z. B. „Familien gibt es in vielen verschiedenen Formen und Größen“, “ Jede Familie ist gleich“ und „Es gibt viele Arten, eine Familie zu bilden, z. B. Adoption und künstliche Befruchtung“.

Hinterfrage Vorurteile und engstirnige Ansichten

Kinder und Jugendliche können manchmal die grausamsten Dinge über andere sagen, vor allem, wenn diese einer Minderheit angehören. Als Elternteil solltest du dein Kind oder deinen Jugendlichen daran erinnern, welche Auswirkungen diese engstirnigen Ansichten auf andere haben können. Wir sollten die längerfristigen Konsequenzen nicht unterschätzen, welche die intolerante Haltung der Mehrheit auf das Wohlbefinden und die seelische Gesundheit einer Minderheit haben kann.

Viele sind stolz darauf, dass wir Menschen mit unterschiedlichem ethnischem und kulturellem Hintergrund willkommen heißen. Ich hoffe, dass wir bezüglich der Gleichstellung sagen können, dass wir eine Gesellschaft sind, die Vielfalt in jeglicher Form akzeptiert und deren Bürger/innen einander wahrhaftig respektvoll begegnen. Ein solche Gesellschaft wünschen sich die meisten Eltern für ihre Kinder. Und denke immer daran: Toleranz lernen deine Kinder am besten, wenn du sie ihnen vorlebst!

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/bO3lEGHbk2M


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung