Hast du das Gefühl, dass du ständig nörgelst, damit deine Kinder zuhören? Oder bist du so frustriert, dass sie dich gar nicht mehr wahrnehmen? Wenn unsere Kinder nicht zuhören, werden wir vielleicht wütend und geben dann Kommentare ab, die negativ klingen. Am Ende hören unsere Kinder vielleicht trotzdem nicht zu und wir fühlen uns ausgelaugt. Um dem Nörgeln ein Ende zu setzen, kannst du deine Worte in positive Sätze umwandeln.
Sag ihnen, was sie tun sollen
Kinder lernen ständig und die Worte, die wir wählen, können eine direkte Auswirkung auf sie haben. Es ist immer besser, einem Kind zu sagen, was es tun soll, als ihm zu sagen, was es nicht tun soll. Sicherlich kennst du das folgende Beispiel: Anstatt einem Kind zu sagen, es solle aufhören im Flur zu rennen, würde ein/e Lehrer/in es daran erinnern stattdessen zu gehen. Eltern können diese positive Praxis auch zu Hause anwenden. Es ist viel besser zu sagen: „Bitte halte dein Zimmer sauber“, als „Mach keine Unordnung“.
Biete ihnen Alternativen
Jedes positive Wort wirkt sich sowohl auf die Eltern als auch auf das Kind aus. Positive Sätze tragen dazu bei, dass ein Kind besser zuhören kann und kooperiert. Durch dieses Entgegenkommen entsteht gegenseitiger Respekt und eine stärkere Bindung in der Beziehung. Anstatt zum Beispiel zu sagen: „Ich will nicht, dass du Videospiele spielst“, solltest du lieber sagen: „Mir ist es lieber, du gehst raus und fährst Fahrrad.“ Damit bietest du deinem Kind Möglichkeiten, die es vielleicht nicht in Betracht gezogen hat. Die positive Formulierung klingt eher wie eine Einladung als eine unerwünschte Forderung.
Lebe positive Sätze vor
Manche Kinder scheinen für Probleme und Negativität „fest verdrahtet“ zu sein. Sie haben eine Art, selbst die kleinsten Probleme zu bemerken und zu kommentieren. Sie konzentrieren sich mehr auf das, was falsch ist, als auf das, was richtig ist. Vielleicht fällt dir auf, dass sie eher reaktiv sind und negative Wörter verwenden, wenn sie mit anderen kommunizieren. Vielleicht fangen sie sogar an zu nörgeln. Die Verwendung positiver Formulierungen kann dem nörgelnden Kind helfen, seine eigenen Kommunikationsfähigkeiten und eine Wachstumsmentalität zu entwickeln. Wenn dein Kind zum Beispiel sagt: „Ich kann das nicht“, kannst du ihm den positiven Satz „Ich werde es versuchen“ vorleben.
Wie du damit anfangen kannst
Es kann schwierig sein, sich die Dinge bewusst zu machen, die wir sagen. Ein einfacher Trick ist, ein negatives Wort aus deinem Wortschatz zu streichen. Versuche, das Wort „nicht“ zu streichen. Es ist besser, „Bitte…“ zu sagen als „Bitte nicht…“. Ein weiterer Tipp ist, das Wort „nicht“ durch „lieber“ zu ersetzen. „Mir wäre es lieber, wenn du…“ funktioniert besser als „Ich möchte nicht, dass du…“. Erstelle ein Familienposter mit der Liste der positiven Lieblingssätze und hänge es an einem zentralen Ort auf. Lege Haftnotizen in die Brottasche deines Kindes. Bei älteren Kindern kannst du sie auf dem Kopfkissenbezug oder dem Badezimmerspiegel hinterlassen.
Beispiele für positive Sätze
- „Du bringst mich immer zum Lächeln.“
- „Ich glaube, dass du das schaffst.“
- „Es ist mir lieber, wenn du das beim ersten Mal machst.“
- „Ich liebe dich!“
- „Ich bin stolz auf dich.“
Es braucht etwas Übung, aber wenn du den Dreh erst einmal raus hast, wirst du die Vorteile positiver Formulierungen erkennen. Ein positives, liebevolles und nörgelfreies Zuhause zu schaffen, ist für alle Beteiligten wirklich wertvoll. Ich bin zuversichtlich, dass du es schaffen kannst!
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