Wer ein Kind mit einem Wutproblemen hat, wird bereit sein, auch etwas mehr Arbeit dafür einzusetzen, um ihm Techniken der Wutbewältigung und Art und Weisen seine Bedürfnisse zu kommunizieren beizubringen. Bei Kindern ist die Herausforderung noch größer, denn sie haben nicht immer die sprachlichen Fähigkeiten oder die emotionale Reife, um mit Gefühlen von Frustration oder Wut umzugehen. Die im Folgenden aufgeführten einfachen Strategien sind für Kinder gedacht, viele davon können aber auch bei Erwachsenen angewendet werden.

Hilfreiche Strategien

Lebe das gewünschte Verhalten selbst vor. Wenn du in Streitereien und Machtkämpfe mit deinen Kindern hineingezogen wirst, könnte es sein, dass sie deine eigenen emotionalen Reaktionen nachahmen. Eine andere Methode zur Vermittlung von Wutbewältigung ist die positive Verstärkung. Hierbei lobst und bestärkst du deine Kinder explizit, wenn sie gute und friedliche Konfliktlösungsstrategien angewendet haben. Andere wichtige und hilfreiche Dinge, die du deinem Kind mit auf den Weg geben kannst sind Toleranz, Einfühlungsvermögen, konkrete Entspannungstechniken (wie Atmen, Zählen, Meditieren oder Yoga) und die Suche nach den Auslösern und Warnzeichen für explosive Wut.

Ziel

Dias Ziel der Wutbewältigung besteht darin, einer Person zu zeigen, wie sie sich selbst davon abhalten kann, in einer bestimmten Situation impulsiv zu reagieren. Wenn die Person lernen kann, angesichts eines belastenden Szenarios ruhig zu bleiben, ist ihr Erfolg der Baustein für den nächsten Konflikt. Manche Menschen können ruhig bleiben, indem sie sich eine Auszeit von dem Konflikt nehmen. Jüngeren Kindern kannst du zum Beispiel beibringen, bis 20 zu zählen oder sich vorzustellen, dass sie gerade an einem schönen und glücklichen Ort sind.

Das Alter spielt eine große Rolle

Wenn ein Zweijähriger einen Wutanfall hat, ist das normalerweise relativ harmlos und kann als ein typischer Aspekt seiner emotionalen Entwicklung angesehen werden. Wenn die Wutanfälle aber bis in die Vorschule und darüber hinaus andauern, wird es immer wichtiger, einen Umgang mit Wut zu lernen. Manche Kinder brauchen konkrete Strategien mit viel Übung und Reflexion, bevor sie eine Strategie zur Wutbewältigung in den Momenten anwenden können, in denen sie notwendig werden. Wenn du schon in jungen Jahren damit beginnst, deinen Kleinen Strategien zur Wutbewältigung beizubringen, vermeidest du in den meisten Fällen im Leben späteren größere Verhaltensprobleme.

Es geht nicht von heute auf Morgen

Viele Eltern und Erzieher/innen sind frustriert, wenn ein Kind eine Strategie zur Wutbewältigung in einem geschlossenen Rahmen gut einübt, dann aber die Fähigkeit verliert, sie in einer schwierigen Situation anzuwenden. Es ist aber in diesem Prozess wichtig, nachsichtig mit den Kindern zu sein. Das Erlernen von Wutbewältigung geht nicht von heute auf morgen. Kinder brauchen Konsequenz und Geduld, besonders wenn sie in Wutanfälle verfallen. Durch regelmäßiges Üben lernen und verinnerlichen viele Kinder Selbstberuhigungstechniken innerhalb von ein paar Monaten.

Missverständnisse

Es ist wichtig zu erkennen, dass es beim Wutmanagement nicht darum geht, die Wut zu verteufeln oder zu unterdrücken. Bei der Wutbewältigung geht es vielmehr darum, angemessene Reaktionen auf die empfundene Wut zu lernen und diese anzuwenden. Wenn Kinder erst einmal gelernt haben, ihre Bedürfnisse und Sorgen mitzuteilen, werden sie feststellen, dass ihre Wutreaktionen abnehmen.

Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/toddler-with-red-adidas-sweat-shirt-783941/

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