Home FamilieErziehung Technologie und Kinder: Sich den Ängsten entgegenstellen

Technologie und Kinder: Sich den Ängsten entgegenstellen

by Lara

Jeden Monat werden Millionen von Smartphones, Tablet-Computern und anderen tragbaren Geräten verkauft (manchmal sogar an einem einzigen Wochenende), und immer mehr dieser Geräte gelangen in die Hände unserer Kinder.

Viele der technologischen Neuerungen und Möglichkeiten überrascht uns als Eltern, während wir versuchen herauszufinden, wie wir damit umgehen sollen. Auf der einen Seite sind da die Unschuld und der pädagogische Wert einiger ziemlich toller Apps. Und dann ist da gleichzeitig aber auch die Angst im Herzen aller Eltern, wenn ihr Achtjähriger anfängt, nach einem Smartphone zu fragen.

Einige von uns haben versucht, drastisch zu handeln, indem sie das WLAN deaktivieren, Smartphones und soziale Medien verbieten und zu beschließen, dass unsere Kinder einfach keinen Zugang zu all dem haben. Du kannst die Technologie zwar zu Hause verbieten, allerdings hast du ohnehin nicht die absolute Kontrolle über deine Kinder, insbesondere nicht in der Schule oder bei den Freunden deiner Kinder. Sie können überall darauf zugreifen, wenn sie wollen!

Was kannst du tun?

Nun, Grenzen sind eine gute und wichtige Sache. Es sollte für quasi alles, was unsere Kinder nutzen, Grenzen und Regeln geben – vom Auto über den Fernseher bis hin zu Handy und Internet. Die Grenzen hängen von euren Überzeugungen, eurer Familienkultur und natürlich im Besonderen auch von der Persönlichkeit eurer Kinder ab.

Aber wahrscheinlich entdeckst du, was deine Kinder auch entdecken:

Von außen auferlegte Grenzen haben nicht die Kraft innerer Werte.

Die meisten von uns wehren sich gegen von außen auferlegte Regeln. Deshalb hast du dich als Kind gegen die Schlafenszeit gewehrt oder dagegen deinen Teller aufzuessen, wenn dein Vater darauf bestand. Wir alle haben etwas in uns, das sich gegen Regeln sträubt, die wir nicht selbst aufgestellt oder mitbestimmtt haben.

Was hat also den größten Einfluss im Leben unserer Kinder?

Dasselbe, was auch in deinem Leben als Erwachsener Macht hat. Es sind die eigenen inneren Werte. Gesetze sind zwar notwendig, aber für die meisten von uns ist ein Gesetz zu befolgen nicht der ausschlaggebende Grund: Wir werden beispielsweise durch unsere Überzeugung motiviert, dass es falsch ist, jemanden zu töten, nicht durch Gesetze gegen Mord. Das ist die Kraft eines inneren Wertes. Es ist dein Charakter, der bestimmt, wie du lebst.

Und deshalb ist es schon bei Kindern so wichtig, den Charakter früh zu entwickeln. Denn der Charakter korrigiert, was die Technik ermöglicht und offenbart.

Es ist einfacher denn je, sich online an große und fragwürdige Dinge heranzuwagen. Der Charakter sorgt dafür, dass du dich auf das Gute zubewegst und das Schlechte vermeidest.

Wie förderst du also einen Charakter, der für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie notwendig ist?

  1. Beginne das Gespräch früh. Fang an, über das Leben im Internet zu sprechen, bevor sie das Gespräch benötigen, damit der Dialog bereits da ist, wenn sie ihn brauchen. Wenn du den Dialog darüber, was gut und was schlecht ist, schon früh beginnst (noch bevor deine Kinder selbst online sind), wird sich das auf die Charakterentwicklung deines Kindes positiv auswirken.
  2. Sei ehrlich über das Gute und das Schlechte. Manchmal haben wir so viel Angst davor, was schief gehen könnte, dass wir ein sehr negatives Bild zeichnen. Unsere Kinder werden ziemlich schnell herausfinden, dass es im Internet Gutes und Schlechtes gibt. Wenn wir ehrlich zu ihnen sind, wird das Gespräch einfacher und wir sind glaubwürdiger. Überdramatisch zu sein, ist einem ehrlichen Dialog nicht zuträglich.
  3. Bringe ihnen bei, dass ihre Entscheidungen langfristige Auswirkungen haben. Hilf deinen Kindern zu erkennen, dass die Entscheidungen, die sie heute treffen, Auswirkungen darauf haben, welche Art von Mensch sie morgen sein werden. Wenn du deinen Kindern hilfst zu erkennen, was so leicht übersehen wird (dass unsere heutigen Entscheidungen unser Leben von morgen beeinflussen), werden sie dir später dafür danken.
  4. Verbinde die Punkte zwischen dem Was und dem Warum. Eltern sind dafür bekannt, dass sie ihren Kindern sagen, was sie tun sollen. Ich wünschte, wir würden noch viel bekannter dafür werden, dass wir immer das warum erklären. Deine Kinder können oft nicht nachvollziehen, warum ihre Entscheidungen so wichtig sind. Dabei kannst du ihnen eigentlich so sehr helfen. Wenn du erklärst, warum Pornografie schlecht ist, warum Tratsch oder Mobbing schädlich sind oder warum Selbstbeherrschung eine so wertvolle Fähigkeit ist, die es zu entwickeln gilt, hast du deinen Kindern geholfen, viel motivierter zu sein, das zu tun, was gut ist, und das zu vermeiden, was nicht gut ist. Wenn du verstehst, warum, ist man auch motiviert, das gehörte umzusetzen.

Unsere Kinder werden Fehler machen. Doch es ist der Charakter, der korrigiert, was die Technik offenbart, denn innere Werte haben viel mehr Kraft als von außen auferlegte Grenzen (auch wenn Grenzen wichtig sind).

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-in-der-blauen-jeansjacke-mit-macbook-air-5561157/

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