Du schickst dein Kind in die Vorschule, in der Hoffnung, dass es dort bessere soziale Kompetenzen erlernt. Stattdessen entwickelt es ein neues Verhaltensprobleme, es ist zunehmend unhöflich, trotzig oder aggressiv. Viel Zeit mit Altersgenossen zu verbringen, scheint die sozialen Fähigkeiten deines Kindes nicht verbessert zu haben. Es hat sie eher verschlimmert!
Diese Erfahrung kennen viele Eltern, wie Forscher/innen in den USA herausgefunden haben. Die Ergebnisse von Studien waren ernüchternd. Während die Betreuung in einer Kita die Lese- und Mathematikkenntnisse verbesserte, wirkte sie sich negativ auf das Sozialverhalten aus. Kinder, die in jungen Jahren eine Kita besuchten, hatten ein höheres Risiko, Verhaltensprobleme zu entwickeln. Außerdem gab es Hinweise darauf, dass es zumindest bei einigen Gruppen eine Rolle spielte, wie viel Zeit die Kinder fremdbetreut wurden.
Bei kaukasischen Kindern traten bereits nach drei Stunden Betreuungszeit pro Tag vermehrt Probleme auf. Und bei Kindern, die mindestens sechs Stunden täglich in die Kita gingen, waren die Auswirkungen mehr als doppelt so ausgeprägt. Bei afroamerikanischen Kindern traten nur dann vermehrt Verhaltensprobleme auf, wenn sie mindestens sechs Stunden am Tag in die Kita gingen.
Zu ähnlichen Ergebnissen kam das NICHHD (National Institute of Child Health and Human Development), welches eine Längsschnittstudie über die Auswirkungen der Tagesbetreuung auf Kinder unter fünf Jahren durchgeführt hat.
Mehr als tausend Kinder wurden von der frühen Kindheit bis zum Vorschulalter von Forscher/innen an über 20 bekannten Universitäten beobachtet.
Mehr Verhaltensstörungen bei längerer Fremdbetreuung
Die Forscher fanden heraus, dass Kinder umso mehr Verhaltensstörungen entwickelten, je länger sie in den ersten 4,5 Lebensjahren nicht von ihrer Mutter betreut wurden.
Zu den Problemen gehörten Trotzverhalten – wie Widerrede, Wutausbrüche und Verweigerung der Kooperation. Dazu gehörten auch aggressive Verhaltensweisen – gemein zu sein, Spielzeug und andere Gegenstände zu zerstören und sich zu prügeln.
Außerdem wurden die Kinder, die mehr Zeit in der Kita verbrachten, von ihren Müttern und Erzieherinnen als weniger sozial kompetent eingeschätzt.
Woran liegt das? Man könnte vermuten, dass das Problem an der schlechten Qualität der Kindergärten liegt. Aber als die Forscher/innen die Daten analysierten, stellten sie fest, dass Kinder aus Familien mit durchschnittlichem und gehobenem Einkommen – die vermutlich bessere Vorschulen besuchten – am stärksten betroffen waren. Und eine andere, neuere Studie mit über 6.000 Vorschulkindern in den USA fand keinen Zusammenhang zwischen der Schulqualität und den sozialen und emotionalen Kompetenzen.
Man könnte sich auch fragen, ob die Probleme durch eine zu lange Abwesenheit der Eltern verursacht werden. Aber auch hier sprechen die Studienergebnisse gegen diese Annahme.
Erkenntnisse zu Verhaltensproblemen in Kitas
In ihrer Studie wiesen Kinder, die außerhalb von Kitas betreut wurden (z. B. von Großeltern oder Kindermädchen), keine vermehrten Verhaltensprobleme auf.
Es war also nicht die Abwesenheit der Eltern, die diesen Unterschied ausmachte. Es lag daran, dass die Kinder in einer Kita betreut wurden.
Zwei neue Studien können uns helfen, das Rätsel zu lösen. Die erste Studie verfolgte die Entwicklung von 600 amerikanischen Zwillingen. Die zweite analysierte eine umfangreiche Datenbank mit über 75.000 Kleinkindern in Norwegen.
Neue Erkenntnisse durch Zwillingsstudien
Die Zwillingsstudie ist verblüffend. Sie untersuchte die Entwicklung von externalisierenden Störungen – Trotz, Aggression und Dissozialität – und verglich deshalb Kinder, die eine Kita besuchten und Kinder, die keine Kita besuchten. Wie wirken die Erbanlagen und die Umgebung zusammen, um aggressiveres und problematischeres Verhalten zu erzeugen?
Die Forscher/innen fanden Hinweise darauf, dass die Gene einiger Kinder ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von externalisierenden Störungen mit sich bringen. Aber die Ergebnisse der Kinder hängen auch von der Umgebung ab: Bei Kindern mit einem hohen genetischen Risiko war die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie im Alter von fünf Jahren externalisierende Störungen aufwiesen, wenn sie im Kindergarten waren. Bei Kindern mit einem geringen genetischen Risiko war der Besuch des Kindergartens nicht damit verbunden.
Dies sind gute Nachrichten für Menschen, die die sozialen Auswirkungen der Kindergärten optimieren wollen. Irgendetwas an der Betreuung außerhalb des Kindergartens wirkt sich schützend auf Kinder aus, die ein hohes genetisches Risiko haben, externalisierende Störungen zu entwickeln. Wenn wir wissen, was das ist, haben wir eine bessere Vorstellung davon, wie wir die Kindergärten verbessern können.
Norwegische Studie zu Verhaltensproblemen
Hier könnte die norwegische Studie helfen. Diese untersuchte Verhaltensprobleme und den Besuch der Kita bei Kindern im Alter zwischen 18 und 36 Monaten.
Auf den ersten Blick waren die Ergebnisse bedrückend vertraut. Je mehr Stunden die Kinder in der Kita verbrachten, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich schlecht benahmen. Aber der Effekt war viel kleiner als in den US-Studien und der Zusammenhang verschwand ganz, als die Forscher/innen eine neue Untersuchungsmethode ausprobierten: Sie suchten nach Unterschieden zwischen Geschwistern.
Die Überlegungen gingen in folgende Richtung: Vielleicht werden Kindertagesstätten mit Verhaltensproblemen in Verbindung gebracht, weil Kinder mit einem erhöhten Risiko für Verhaltensstörungen eher in Kindertagesstätten untergebracht werden. Wenn dies der Fall ist, könnten die Kinder einer Familie ähnliche Risikofaktoren haben und daher ähnliche Verhaltensprobleme aufweisen, unabhängig davon, wie lange sie in der Kita waren. Um diese Idee zu testen, untersuchten die Forscher/innen Familien, in denen Geschwister unterschiedlich lange in einer Kita betreut wurden. Sie fanden keinen Zusammenhang zwischen der in der Kita verbrachten Zeit und den Verhaltensproblemen.
Unterschiedliche Ergebnisse zwischen USA und Norwegen
Was ist davon zu halten? Zunächst einmal fanden die Forscher/innen relativ wenige Hinweise auf erhöhte Verhaltensprobleme. Liegt das daran, dass Norwegen ein besseres Kindergartensystem hat? Das ist sehr plausibel, wie die Forscher/innen selbst feststellten. In Norwegen, nicht aber in den Vereinigten Staaten, werden Kinder selten vor dem ersten Lebensjahr in Kitas betreut. Die Einrichtungen unterliegen nationalen Vorschriften und Regeln, und das Betreuungsverhältnis von Erwachsenen zu Kindern ist sehr hoch. Nach den Berichten, die ich gesehen habe, sind die Schulen sehr spielerisch aufgebaut und legen den Schwerpunkt auf die Entwicklung sozialer Kompetenzen. Die Kinder verbringen die meiste Zeit des Tages an der frischen Luft.
Da die Forscher/innen keine Beweise dafür gefunden haben, dass der Besuch der Kita Verhaltensprobleme verursacht, könnte das daran liegen, dass die Kita in Norwegen besser ist. Wenn wir die Kindergärten in anderen Ländern verbessern wollen, sollten wir uns an Norwegen ein Beispiel nehmen, damit wir sehen, was dort alles gut läuft.
Doch was ist mit der zweiten Hypothese? Die Idee, dass Kinder, die ein höheres Risiko haben, Verhaltensprobleme zu entwickeln, eher in Kindertagesstätten untergebracht werden? Vielleicht erklärt dies die Ergebnisse der amerikanischen Studien. Doch solange niemand eine entsprechende Studie durchführt, können wir uns nicht sicher sein. Und selbst wenn sich herausstellt, dass Kindergärten einen unverhältnismäßig großen Anteil an Kindern mit hohem Risiko aufnehmen, bleibt immer noch die Aufgabe der Vorbeugung.
Die Zwillingsstudie legt nahe, dass der Kindergarten, so wie er heute in den USA existiert, aggressives Verhalten bei anfälligen Kindern auslöst. Wir haben jedoch keinen Grund zu der Annahme, dass dieser Prozess unausweichlich ist. Die Forscher/innen stellen fest, dass die „Gene für externalisierende Störungen“ die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind bis zum Alter von fünf Jahren externalisierende Störungen entwickelt, nicht erhöhen – jedenfalls nicht, wenn es den Kindergarten nicht besucht.
Was spricht also für eine Betreuung außerhalb des Kindergartens? Vielleicht ist es weniger stressig.
Stress bei Vorschulkindern
Der Stress in der Kindertagesstätte oder im Kindergarten kann anhand des Cortisolspiegels – einem Stresshormon – ermittelt werden, den Kinder im Laufe des Tages produzieren. Bei normalen, gesunden Personen folgt der Cortisolspiegel einem Tagesrhythmus, der beim Aufwachen am höchsten ist und dann im Laufe des Tages sinkt. Kurz vor dem Schlafengehen sind die Cortisolwerte am niedrigsten.
Doch Stress verändert dieses Muster. Wenn du unter Stress stehst, steigt dein Cortisolspiegel an, unabhängig von der Tageszeit. Kurzfristig hilft dies deinem Körper auf Probleme zu reagieren. Doch dauerhafter Stress und ein chronisch erhöhter Cortisolspiegel können zu Gesundheits- und Entwicklungsproblemen führen.
Da der Cortisolspiegel bei Kleinkindern leicht zu messen ist, haben Forscherinnen und Forscher sowohl bei Kindern, die eine Kita besuchen, als auch bei Kindern, die zu Hause bleiben, Stichproben genommen. Die Ergebnisse sind in allen Studien gleich.
Kinder in Kitas haben veränderte Cortisolwerte
Bei Kindern, die zu Hause bleiben, zeigen die Cortisolwerte den normalen Verlauf – sie steigen morgens an und sinken im Laufe des Tages. Wenn Kinder eine Kita besuchen, verändert sich das Muster. Der Cortisolspiegel steigt im Laufe des Tages an.
Obwohl nicht ganz klar ist, welche Faktoren den Kindern beim Besuch des Kindergartens zu schaffen machen, lassen sich einige Möglichkeiten ausschließen.
Zum Beispiel liegt es nicht daran, dass sie von ihren Eltern getrennt sind. Kinder, die zu Hause betreut werden, haben keine erhöhten Cortisolwerte, selbst wenn ihre Eltern abwesend sind. Es liegt auch nicht an etwaigen Unterschieden beim Mittagsschlaf. Kinder, die in einer Kita betreut werden, zeigen untypische Cortisolmuster, selbst wenn man mögliche Unterschiede bei den Schlaf- oder Erholungsphasen während des Tages berücksichtigt.
Es gibt also mindestens zwei Möglichkeiten. Erstens könnten Kinder in Kindertagesstätten stärker belastet sein, weil sie tagsüber keine vertraute Bezugsperson haben. Es ist für ein Kind relativ einfach, eine Beziehung zu einem Kindermädchen oder einem Großelternteil als Babysitter aufzubauen. In einer Kindertagesstätte, in der das Personal überlastet ist, wenig Einfühlungsvermögen hat oder häufig wechselt, ist es viel schwieriger, eine solche Beziehung aufzubauen.
Wenn Kinder solche zusätzlichen Beziehungen aufbauen, sieht der Spiegel ihrer Stresshormone normaler aus. In einer Studie mit 110 amerikanischen Kindergartenkindern fanden Forscher/innen heraus, dass Kinder mit einer sicheren Bindung zu den Erzieher/innen eher das normale Muster der Cortisolveränderungen über den Tag hinweg aufwiesen.
Die zweite Möglichkeit ist, dass Kinder durch soziale Kontakte mit anderen Kindern im Kindergarten gestresst werden. „Der Umgang mit einer vielschichtigen Gruppe von Gleichaltrigen über einen längeren Zeitraum hinweg löst bei kleineren Kindern Stress aus“. Das ist eine Idee, die es wert ist, erforscht zu werden.
Was ist schlecht an der Kontaktaufnahme mit Gleichaltrigen?
Diese Frage mag verkehrt klingen. Sicherlich lernen wir soziale Kompetenzen durch die Begegnung mit anderen Menschen. Was liegt da näher, als ein Kind im Kindergarten in die Gesellschaft von Gleichaltrigen zu entlassen?
Tatsächlich ist ein Teil dieser Überlegung stichhaltig. Man braucht Menschen, um soziale Kompetenzen zu erlernen. Die Frage ist nur – welche Menschen? Kinder im Vorschulalter müssen Selbstbeherrschung, Einfühlungsvermögen, Mitgefühl, Geduld, soziale Umgangsformen und eine positive, konstruktive Einstellung im Umgang mit sozialen Problemen lernen.
Diese Lektionen kann man nicht nur durch den Kontakt mit Gleichaltrigen lernen. In Kindergärten sind viele impulsive, sozial inkompetente kleine Menschen, die zu Wutausbrüchen oder zur Verzweiflung neigen. Kleine Kinder haben Schwierigkeiten, ihre Gefühle zu kontrollieren, und sie kennen die sozialen Verhaltensweisen nicht. Sie haben auch weniger Verständnis für die Gedanken und Gefühle anderer.
Ja, Kinder im Kindergarten können sich gegenseitig wichtige soziale Erfahrungen bieten. Aber ihr Entwicklungsstadium macht sie nur eingeschränkt zu sozialen Vorbildern. Ein Kind, das andere Kinder nachahmt, kann sich gute Angewohnheiten angewöhnen – aber es kann auch schlechte übernehmen. Außerdem vermitteln sich Gleichaltrige im Kindergarten nicht immer die richtige Art von Feedback.
Wenn ein Kind anbietet, sein Spielzeug mit einem liebevollen Erwachsenen zu teilen, wird es mit Dankbarkeit und Lob belohnt. Es lernt auch, dass es sein Spielzeug irgendwann zurückbekommt. Bietet es sein Spielzeug hingegen einem Gleichaltrigen an, erhält es vielleicht gar keine positive Rückmeldung. Solche Erfahrungen können die soziale Entwicklung beeinträchtigen, indem sie die falschen Lektionen lehren.
Außerdem ist es schwer zu verstehen, was daran normal sein soll, einen Haufen gleichaltriger Kinder zusammenzutreiben. Aus evolutionärer, historischer und kulturübergreifender Sicht ist dies eine sehr außergewöhnliche Vorgehensweise.
Der Kindergarten aus evolutionärer Sicht
Während des größten Teils der Menschengeschichte lebten die Menschen in kleinen Gruppen von etwa 25 Personen auf der Suche nach Nahrung. In solch kleinen Gruppen hatten die Kinder nur selten Spielkameraden im gleichen Alter. Sozialisierung bedeutete, dass sie mit Menschen jeden Alters zu tun hatten, vom Baby bis zu den Großeltern. In modernen Jägergruppen spielen die Kinder in altersübergreifenden Gruppen und werden von mehreren Bezugspersonen beaufsichtigt, darunter ältere Schwestern und Großmütter.
Auch nach dem Beginn des Ackerbaus war das „Abgeben“ von Kleinkindern eher selten. Genau wie bei der Nahrungssuche gibt es in dörflichen Gemeinden altersübergreifende Gruppen und ältere Geschwister, die sich um die Kinder kümmern. Historisch gesehen ist die Trennung von Kindern nach Altersgruppen eine relativ neue Idee. Sie wird in industriellen Ländern bevorzugt, in denen die Menschen keine Unterstützung durch Großfamilien erfahren und die Eltern nicht zu Hause arbeiten.
Was kannst du gegen Verhaltensprobleme tun?
Wenn dein Kind viele Stunden in einer Kindertagesstätte verbringt, kann dies Probleme verursachen. Das heißt aber nicht, dass der Kindergarten keine guten sozialen Erfahrungen ermöglicht. Kinder können sogar davon profitieren, wenn sie die Möglichkeit haben, mit Gleichaltrigen zu spielen. Das Wichtigste ist, ein Gleichgewicht zwischen dem Spielen mit Gleichaltrigen und einer einfühlsamen Betreuung zu finden. Hier sind einige Tipps, wie du das Beste aus dem Kindergarten oder der Kita herausholen kannst.
Nimm Rücksicht auf die Bedürfnisse deines Kindes
Die in der Kita verbrachte Zeit kann das Verhalten deines Kindes beeinflussen. Aber sie ist nicht der entscheidende Faktor. Die NICHHD-Studie ergab, dass der wichtigste Faktor für die soziale Kompetenz die mütterliche Sensibilität ist. Sensible Mütter sind warmherzig und hilfsbereit. Sie verstehen die seelischen Bedürfnisse ihrer Kinder und respektieren ihre Selbstständigkeit. Nach Angaben des NICHHD hatten die Kinder mit den besten Verhaltensweisen Mütter, die eine hohe Feinfühligkeit aufwiesen.
Bleib die wichtigste soziale Bezugsperson deines Kindes
Das heißt, du solltest mit deinem Kind über seine Gefühle sprechen und es ermutigen, mindestens eine Freundschaft mit einem Gleichaltrigen zu schließen.
Vermeide lange Arbeitszeiten, indem du die Betreuung deines Kindes mit anderen hochwertigen Alternativen kombinierst.
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Erkenntnisse über die Auswirkungen längerer Arbeitszeiten auf das Verhalten der Kinder. Sie hängen von vielen Umständen ab, unter anderem von der Art des Kindergartens, der Persönlichkeit des Kindes, den Erbanlagen und dem kulturellen Hintergrund. Solange die Forschung diese Fragen nicht geklärt hat, können besorgte Eltern Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, indem sie die Anzahl der Stunden, die ihre Kinder in der Betreuung verbringen, reduzieren.
Suche kleinere Gruppen
Finde Betreuer/innen, die deinem Kind eine herzliche, individuelle und persönliche Zuwendung geben können. Laut einer Studie sind kleine Gruppen mit weniger als 15 Kindern und 4 Erzieher/innen am wenigsten stressig.
Es kann durchaus möglich sein, einen stimmigen, harmonischen Kindergarten mit einem guten Betreuungsverhältnis zwischen Personal und Kindern zu schaffen. Möglicherweise ist das in Ländern wie Japan der Fall. Aber ich habe noch keine Studien gesehen, in denen die Ergebnisse untersucht wurden. Noch nicht.
Achte auf ausreichend Platz und gut ausgebildete Erzieher
Achte darauf, dass die Kinder in den Kindergärten oder Kitas viel Platz zum Spielen haben. Erwachsene mögen es nicht, wenn sie eingepfercht werden. Kinder auch nicht.
Suche nach Erziehern, die ein freundliches, respektvolles Verhalten verlangen.
Manche Kindergärten sind nachsichtiger und lockerer als andere. Meide Kindergärten, die Kinder mit zornigem, undiszipliniertem oder unhöflichem Verhalten davonkommen lassen.
Finde heraus, wie die Erzieher/innen deines Kindes mit unangemessenem Verhalten umgehen.
Manche Psycholog/innen empfehlen Erziehern im Kindergarten, mit unerwünschtem Verhalten so umzugehen, dass Konfrontationen und Zwangsmaßnahmen möglichst vermieden werden. Sie sollten erwünschtes Verhalten mit Lob und Ermutigung unterstützen und unangemessenes, auffälliges Verhalten ignorieren. Kinder, die auf Abwege geraten sind, sollten sie sanft umleiten, sie vor den Folgen von Fehlverhalten warnen und klare Signale geben, um die ganze Gruppe auf Kurs zu halten (z. B. das Licht ein- und ausschalten).
Im Allgemeinen empfehlen Psycholog/innenen den Einsatz von positiver oder lehrreicher Disziplin, ein Ansatz, bei dem die Gründe der Regeln und die Konsequenzen schlechten Verhaltens erklärt werden. Studien zeigen, dass Kinder im Kindergarten, die mit dieser Art von Disziplin vertraut sind, mehr Selbstkontrolle und bessere soziale Kompetenzen entwickeln.
Such das Gespräch mit den Erzieher/innen
Erkundige dich, was dein Kind im Kindergarten macht. Wenn dein Kind von seinen Mitschüler/innen ausgegrenzt wird oder an der Ausgrenzung eines anderen Kindes beteiligt ist, solltest du eingreifen. Ebenso solltest du dich einmischen, wenn dein Kind Kontakt zu einer schwierigen Gruppe hat. Wenn Kinder im Kindergarten in Gruppen spielen, die von negativen Emotionen oder unsozialem Verhalten geprägt sind, leidet ihre soziale Entwicklung.
Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/menschen-spielen-schule-freude-8613366/