Es ist an der Zeit, dass wir aufhören, unseren Kindern beim Spielen zuzusehen, und wirklich mit ihnen spielen. Als Spieltherapeutin habe ich das Gefühl, dass Eltern sich immer mehr zurücklehnen und ihren Kindern beim Spielen zusehen. Ich unterstütze das auch, denn ich finde, dass Kinder lernen sollten, sich selbst zu unterhalten. Aber es gibt auch eine Zeit, in der wir mit unseren Kindern spielen sollten. Letztes Jahr waren wir bei einem Arbeitstreffen alle schockiert, als wir die Statistiken sahen, die diesen Beitrag unterstützen: Die durchschnittlichen Eltern verbringen WENIGER als 20 Minuten pro Tag damit, mit ihren Kindern zu spielen.
Ich war schockiert, bis ich wirklich darüber nachdachte, was das bedeutet. Ich dachte darüber nach, wie oft ich mich auf den Boden setze und mit unseren Kindern spiele oder wie oft ich mich verkleide und mit ihnen Piraten spiele.
Was MIT ihnen spielen nicht bedeutet:
- Es bedeutet nicht, zu lesen, während dein Kind spielt.
- Es ist nicht, ihnen zuzusehen, wie sie in einem Aschenputtel-Kostüm herumtanzen.
- Es geht nicht darum, ihnen dabei zuzusehen, wie sie einen Turm aus Legosteinen bauen.
Was es bedeutet:
- Es bedeutet, mit ihnen zu lesen.
- Es bedeutet, mit ihnen zu tanzen.
- Es bedeutet, mit ihnen zu bauen.
- Es bedeutet, auf dem Boden zu sitzen und aktiv etwas mit ihnen zu machen, selbst wenn wir zu müde zum Spielen sind.
Ich möchte euch ermutigen, heute mit euren Kindern zu spielen – setzt oder legt euch wirklich auf den Boden und spielt mit ihnen. Leg alles andere beiseite (lass dein Handy in einem anderen Zimmer). Um dir den Einstieg zu erleichtern, hier ein paar Vorschläge, die ich den Familien gebe, mit denen ich arbeite:
1. Halte dir Zeit zum Spielen frei
Plane deine Spielzeit ein. Nimm dir jeden Tag Zeit, die du deinem Kind widmest. Vielleicht ist es um 12:00 Uhr, direkt nach dem Mittagessen? Was auch immer für dich funktioniert – sei einfach GANZ da.
2. Schaffe verschiedene Spielmöglichkeiten
Wechsle ab, wenn dir das gleiche Spiel zu langweilig wird. Finde eine neue Aktivität, die dir Spaß macht! Finde Spielzeug und Spiele, die du gerne gespielt hättest, als du noch klein warst!
Ich werde nicht sagen, dass ich das Disney Prinzessinnen-Schloss-Spielzeug gekauft habe, nur weil ich denke, dass es wirklich Spaß macht, mit unserer Tochter Prinzessinnen zu spielen, nachdem ich drei Söhne hatte… nein – das werde ich überhaupt nicht sagen. (Oder dass ich ihnen Knete zu Weihnachten geschenkt habe, weil ich in der Lage sein wollte, Spaghetti und Eistüten aus Knete zu machen).
3. Es muss nicht immer eine besondere Aktivität sein
Ich glaube, wir denken, dass das Spielen mit unseren Kindern ein großes Ereignis ist – als ob wir draußen sein müssten, in einem besonderen Park, bei einem Fußballspiel oder so. So muss es aber nicht sein.
Das sage ich meinem Mann auch immer, wenn er meint, er müsse zu einem tollen Spielplatz gehen, obwohl wir einen tollen Garten haben, in dem die Kinder herumlaufen können. Ich sage ihm, dass es so nicht geht, weil wir das nicht aufrechterhalten können. Wir können sie nicht jedes Mal mit einem Fußball, Wasserflaschen, Stollenschuhen usw. in den Park bringen, wenn wir den Fußball herumkicken wollen. Das ist einfach unpraktisch. Wir müssen es so machen, dass es für uns funktioniert. Klar, du kannst das Ganze abwandeln und lustig gestalten, aber denk daran, dass du mit deinen Kindern genau jetzt, in dieser Minute, mit dem spielen kannst, was du zu Hause hast. Es interessiert sie nicht, was du tust. Sie wollen nur DICH.
Vielleicht ziehst du einfach Flip-Flops an und gehst nach draußen, um 20 Minuten lang mit dem Ball zu spielen?
Du kannst dich auch an den Küchentisch setzen, ein altes Tischtuch drüber werfen und etwas Knete nehmen. Ich liebe es, mit Knete zu spielen, denn es ist eine tolle Zeit, in der ich mit meinem Kind zusammensitzen und mich austauschen kann. Wir kreieren und basteln, aber wir reden auch miteinander.
4. Sei wirklich präsent
Höre deinen Kindern zu, wenn sie mit dir spielen und rede mit ihnen. Sei nicht einfach nur „da“, sondern sei wirklich IN DEM MOMENT. Oft habe ich das Gefühl, dass wir „da“ sind, aber wir sind nicht „wirklich da“.
SEI HEUTE GANZ ANWESEND MIT DEINEN KINDERN!
Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/kind-mit-frau-die-karte-halt-235554/
