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Wie du dein Kind bei der Freundessuche unterstützen kannst

by Lara

Wie kann man Kindern helfen, Freunde zu finden? Es scheint zunächst so, als könnten wir nur sehr wenig tun. Freunde zu finden ist schließlich eine sehr private Angelegenheit.

Es ist aber zu beachten, dass der Aufbau einer Freundschaft stark von emotionalen Fähigkeiten, Selbstkontrolle und sozialer Kompetenz des Kindes abhängt. Und die Eltern können eine wichtige Rolle bei der Entwicklung dieser Fähigkeiten spielen.

Viele Kinder haben zum Beispiel Schwierigkeiten, Freunde zu finden, weil sie schüchtern oder ängstlich sind. Wenn wir diesen Kindern zeigen, wie sie auf freundliche Gesten reagieren können, und ihnen einfache und sichere Möglichkeiten bieten, mit netten Menschen in Kontakt zu treten, können wir sie dabei unterstützen, wichtige soziale Beziehungen aufzubauen.

Es gibt aber auch Kinder, die Schwierigkeiten haben, ihre Impulse zu kontrollieren, oder die andere durch ihr Verhalten verletzen. Diesen Kindern wird es viel leichter fallen, Freunde zu finden, wenn wir ihnen helfen, ihre Selbstkontrolle zu entwickeln.

Generell profitiert fast jedes Kind von der Förderung und dem Üben sozialer Kompetenzen. Überall auf der Welt hängen erfolgreiche Freundschaften von den gleichen, grundlegenden Fähigkeiten ab. Um erfolgreich zu sein, müssen Kinder

  • ihre eigenen, negativen Emotionen im Griff haben;
  • die Emotionen und Perspektiven anderer Menschen verstehen;
  • Mitgefühl haben und Freunden in Not helfen;
  • Sicherheit und Vertrauen in andere Menschen haben;
  • wissen, wie man sich vorstellt und sich an Gesprächen beteiligt;
  • in der Lage sein, zu kooperieren, zu verhandeln und Kompromisse zu schließen;
  • wissen, wie man sich entschuldigt und Wiedergutmachung leistet; und
  • Verständnis für Fehler anderer Menschen haben (und ihnen vergeben).

Das ist eine lange Liste, und um diese Fähigkeiten zu verfeinern, braucht man viel Erfahrung, Herzblut und Übung.

Aber genau deshalb können Eltern und Lehrkräfte helfen. Freunde zu finden ist kein Kunststück. Es ist etwas, das wir erlernen und an dem wir arbeiten können. Wir können unseren Kindern helfen, es zu lernen.

Es folgt deshalb ein wissenschaftlich fundierter Leitfaden mit 12 konkreten Möglichkeiten, wie wir unseren Kindern helfen können, Freunde zu finden.

Wie du deinen Kindern bei der Freundessuche helfen kannst:

1. Wende warme und positive Erziehungsmethoden an

Zeige deinem Kind Herzlichkeit und Respekt. Versuche nicht, dein Kind durch Drohungen, Bestrafungen oder emotionale „Erpressung“ zu kontrollieren.

Es mag nicht so scheinen, als sei es für die Fähigkeit deines Kindes, Freunde zu finden, von unmittelbarer Bedeutung. Aber die Art und Weise, wie Eltern ihre Kinder behandeln, hat Auswirkungen auf ihre emotionale Entwicklung und ihr soziales Verhalten. Und das wiederum kann sich auf ihre Beziehungen zu Gleichaltrigen auswirken.

Nehmen wir zum Beispiel die autoritäre Erziehung, ein Erziehungsstil, der seinen Fokus auf absoluten Gehorsam, wenig Wärme und den Versuch, das Verhalten durch Drohungen, Bestrafungen oder Beschämung zu kontrollieren, legt.

Untersuchungen weltweit haben ergeben, dass ein autoritärer Erziehungsstil mit der Entwicklung von Verhaltensproblemen verbunden ist. Und Kinder mit Verhaltensproblemen haben mehr Schwierigkeiten, Freunde zu finden.

Es scheint auch, dass elterliche psychologische Kontrolle – der Versuch, Kinder durch Schuldgefühle, Scham oder den Entzug von Zärtlichkeit zu manipulieren – Kinder dazu bringt, schlechte Freundschaften zu entwickeln.

Zeigen Eltern dagegen Wärme und wenden sie positivere Erziehungsmethoden an – indem sie mit den Kindern reden und die Gründe für bestimmte Regeln kindgerecht erläutern -, entwickeln die Kinder im Laufe der Zeit eher gute Freundschaften.

Sie behandeln andere eher mit Freundlichkeit und Mitgefühl.

Sie sind seltener aggressiv, haben mehr Selbstvertrauen und werden von ihren Altersgenossen eher gemocht.

2. Hilf deinen Kindern, mit ihren Gefühlen umzugehen

Sei der „Emotions-Coach“ deines Kindes.

Wir alle haben negative Emotionen und selbstsüchtige Wünsche in uns. Hält uns das davon ab, gute Freundschaften zu pflegen? Nein. Nicht, wenn wir wissen, wie wir diese Gefühle unter Kontrolle bringen.

Kinder müssen also lernen, wie sie selbstständig mit ihren Gefühlen umgehen können. Und Eltern? Wir können ihnen entweder helfen oder ihnen Steine in den Weg legen.

In einer Studie befragten Forscher/innen die Mütter von 5-Jährigen wie sie auf negative Gefühle ihrer Kinder reagierten. Anschließend verfolgten die Forschenden die Entwicklung der Kinder über mehrere Jahre hinweg. Was geschah?

Kinder entwickelten mit höherer Wahrscheinlichkeit eine gute Selbstkontrolle, wenn sie mit einem Elternteil aufwuchsen, der mit ihnen – wohlwollend und konstruktiv – darüber sprach, wie sie mit schlechter Laune und negativen Gefühlen umgehen können. Je besser die Selbstkontrolle eines Kindes war, desto wahrscheinlicher war es, dass es mit wachsendem Alter gute Beziehungen zu Gleichaltrigen aufbauen konnte.

Auf der anderen Seite legen Studien nahe, dass Kinder eine geringere Selbstkontrolle entwickeln, wenn ihre Eltern abweisend („Du bist strohdumm!“) oder strafend („Verschwinde in dein Zimmer!“) auf die negativen Gefühle ihrer Kinder reagieren.

Wenn Kinder sich ärgern, lohnt es sich also, sich die Zeit zu nehmen um ihre Gefühle nachzuvollziehen und ihnen aktiv zu vermitteln, wie sie mit diesen Gefühlen auf eine gute und sinnvolle Weise umgehen können.

3. Unterstütze die Entwicklung von Empathie bei deinem Kind

Fördere das Mitgefühl und die Fähigkeit deines Kindes, Menschen zu verstehen.

Kinder sollten nicht nur in der Lage sein, ihre eigenen, negativen Gefühle zu kontrollieren. Sie sollten auch die Gefühle und Sichtweisen anderer verstehen können.

Kommt das nicht von selbst? Teilweise, aber „von selbst“ bedeutet nicht „automatisch, ohne Unterstützung und Anregung“. Es gibt konkrete Maßnahmen, die Eltern und Lehrer/innen ergreifen können, um Kinder bei der Entwicklung ihre Fähigkeiten im Bereich der emotionalen Intelligenz zu unterstützen.

4. Hilf deinem Kind, Ängste abzubauen

Ist dein Kind in Bezug auf soziale Beziehungen ängstlich? Sorge für ein sicheres soziales Umfeld.

Es fällt Kindern schwer, Freundschaften zu schließen, wenn sie sehr ängstlich sind. Doch was können wir dagegen tun?

Eine einfühlsame, verständnisvolle Erziehung ist für sozial unsichere Kinder besonders wichtig. Sie müssen wissen, dass wir für sie da sein werden, wenn sie uns brauchen. Studien legen nahe, dass eine einfühlsame, aufmerksame Erziehung Kindern dabei hilft, sichere Beziehungen zu entwickeln, die ihr Selbstvertrauen und ihre Unabhängigkeit fördern.

Wenn Kinder aber wirklich mit Ängsten zu kämpfen haben, brauchen sie zusätzliche Unterstützung. Sie nehmen die Welt als besonders bedrohlich wahr. Solange wir das nicht in den Griff bekommen, werden sie wahrscheinlich anhaltende emotionale Probleme entwickeln – die die Entwicklung sozialer Kompetenzen beeinträchtigen und es einem Kind erschweren können, Freunde zu finden.

Falls dein Kind also unter starken Ängsten leidet, solltest du mit deinem Kinderarzt oder Schulpsychologen über deine Sorgen sprechen. Kinderpsychologen haben wirksame Therapien für klinische Ängste entwickelt, darunter die sogenannte kognitive Verhaltenstherapie, ein Ansatz, der darauf abzielt, die Fehlwahrnehmungen und überzogenen emotionalen Reaktionen deines Kindes neu zu trainieren.

Es ist aber auch wichtig, sich folgendes vor Augen zu halten: Manche Bedrohungen sind durchaus tatsächlich vorhanden.

Zum Beispiel könnte dein Kind eine Schule besuchen, in der Aggressionen an der Tagesordnung sind. Dein Kind weiß vielleicht von Gleichaltrigen oder Nachbarn, die Opfer von Gewalt wurden. Oder vielleicht ist dein Kind Drangsalierungen, Ablehnung durch Gleichaltrige oder Mobbing ausgesetzt.

Wenn das auf dein Kind zutrifft, ist es sinnvoll, alles in deiner Macht stehende zu tun, um das Umfeld deines Kindes zu verbessern. Dazu gehört, dass du Maßnahmen ergreifst, um Gewalt, Belästigung und Mobbing zu unterbinden. Es kann aber auch bedeuten, dass du deinem Kind ein neues soziales Umfeld – wie einen Verein oder eine Freizeitgruppe – suchst, in dem es besonders willkommen und sicher ist.

5. Sprich über die Konsequenzen aggressiven Verhaltens

Sprich die aggressiven oder störenden Verhaltensweisen deines Kindes an.

Wie ich bereits erwähnt habe, können solche Verhaltensprobleme ein großes soziales Hindernis darstellen, um Freunde zu finden. Kinder neigen dazu, Gleichaltrige, die sich aggressiv verhalten, zu meiden oder ihnen aus dem Weg zu gehen.

6. Erziehe dein Kind zu einem guten Gesprächspartner

Bringe deinem Kind diese wichtigen Gesprächstechniken bei.

Um neue Freunde zu finden, müssen Kinder lernen, sich anderen Menschen vorzustellen und passende Dinge zu sagen.

Sie müssen auch lernen, wie man gut zuhört. Und sie müssen lernen, anderen Feedback zu geben – um zu zeigen, dass sie verstehen, was die andere Person sagt.

Wie können wir diese Fähigkeiten fördern?

Wir können ihnen helfen, indem wir zu Hause eine gute Kommunikationskultur vorleben und unsere Kinder in angenehme, wechselseitige Unterhaltungen verwickeln.

Außerdem können wir helfen, indem wir den Kindern aktiv beibringen, was sie tun und sagen sollen.

Kinder profitieren zum Beispiel davon, wenn wir ihnen das aktive Zuhören beibringen.

Das bedeutet, dass eine Person signalisiert, dass sie wirklich zuhört – unter anderem indem sie Augenkontakt herstellt, den Körper in Richtung des Sprechers/der Sprecherin ausrichtet, ruhig bleibt und relevante verbale Rückmeldungen gibt.

Den Psychologen Fred Frankel und Robert Myatt zufolge können wir Kinder mit dem folgenden Tipps zu besseren Gesprächspartnern erziehen:

  • Wenn du ein Gespräch mit jemandem beginnst, tausche Informationen über deine Vorlieben und Abneigungen aus.
  • Spiel nicht den Interviewer. Stelle nicht nur Fragen, sondern sei auch bereit Infos über dich selbst zu teilen.
  • Versuche nicht, das Gespräch an dich zu reißen. Wenn du in ein Gespräch verwickelt bist, beantworte nur die Frage, um die es geht. Wenn du damit fertig bist, gib auch deinem Gegenüber die Möglichkeit zu sprechen.

Benötigt dein Kind mehr Gelegenheiten zum Üben? Vielleicht kann es ersuchen bei einem Telefonanruf oder einem Videochat zu üben.

7. Fördere kooperative Aktivitäten

Veranstalte Aktivitäten, die die Zusammenarbeit fördern – nicht die Konkurrenz.

Studien zeigen, dass Kinder besser miteinander auskommen, wenn sie an kooperativen Aktivitäten teilnehmen – Aktivitäten, bei denen sie auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Das gilt nicht nur im Unterricht, sondern auch, wenn Kinder spielen.

Wenn Kinder also soziale Probleme haben, ist es wahrscheinlich eine gute Idee, sie von Wettbewerben eher fernzuhalten, zumindest bis sie bessere soziale Kompetenzen entwickeln.

Fred Frankel und Robert Myatt geben noch einen weiteren Ratschlag: Wenn dein Kind eine Verabredung zum Spielen hat, solltest du Spielzeug und Spiele verstecken, welche Konflikte auslösen könnten. Sie empfehlen den Eltern zum Beispiel, Spielzeugwaffen sowie alle Gegenstände, die Konkurrenz oder Eifersucht hervorrufen könnten, wegzulegen. Besitzt dein Kind etwas, das es nicht teilen möchte, versteckst du es am besten, bis das Treffen vorbei ist.

8. Bringe deinem Kind Strategien für schwierige soziale Situationen bei

Zeige deinem Kind, wie es mit unangenehmen Situationen umgehen kann.

Um zu verstehen, was ich meine, lass uns mal ganz konkret werden.

Angenommen, ein Kind, nennen wir es Sophie, sieht mehrere Kinder zusammen spielen. Sophie möchte gerne mitspielen, aber sie weiß nicht, wie. Was sollte sie tun?

Victoria Finnie und Alan Russell haben den Müttern von Vorschulkindern dieses Szenario vorgelegt und sie gebeten, sich dazu zu äußern. Interessanterweise waren die Mütter, die die besten Ratschläge gaben, auch die Mütter, deren Kinder die besten sozialen Kompetenzen aufwiesen.

Was sagten diese Mütter?

  • Bevor du etwas tust, schau dir an, was die anderen Kinder tun. Wie kannst du dich einfügen?
  • Versuche, dich in das Spiel einzubringen, indem du etwas Relevantes tust. Falls die Kinder zum Beispiel ein Restaurant-Spiel spielen, kannst du versuchen, ein neuer Gast zu werden.
  • Sei nicht nervig oder anspruchsvoll und versuche nicht, das Spiel zu verändern.
  • Wenn die anderen Kinder nicht wollen, dass du mitspielst, zwinge sie nicht dazu. Halte dich einfach zurück und suche dir eine andere Beschäftigung.

Diese guten Ratschläge können wir an unsere eigenen Kinder weitergeben. Und wir sollten die übergeordnete Botschaft dieser Studie nicht übersehen: Kinder profitieren davon, wenn wir ihnen helfen, sich konkrete Strategien zu überlegen, wie sie mit schwierigen sozialen Situationen umgehen können.

9. Unterstütze dein Kind, ein besserer Problemlöser zu werden

Hilf deinen Kindern, die Kunst der Kompromisse und des Verhandelns zu lernen.

Um gute Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen, müssen Kinder in der Lage sein, Konflikte auf friedliche Art und Weise zu lösen. Sie sollten in der Lage sein zu verstehen, was andere brauchen und wollen, und sie sollten in der Lage sein, die Konsequenzen verschiedener Handlungen abzuschätzen.

Kinder, die mit Geschwistern aufwachsen, haben einen klaren Vorteil bei der Entwicklung dieser Fähigkeiten. Sie erhalten viele Gelegenheiten, um die Kunst des Verhandelns zu üben.

Es ist allerdings nicht notwendig Geschwister zu haben, um sozial kompetent zu werden, und jedes Kind – egal, wie die Familie aufgebaut ist – profitiert von ein wenig Begleitung und Unterstützung. Studien zeigen, dass Kinder ihre Fähigkeiten durch Rollenspiele und Aktivitäten verbessern können, bei denen sie Lösungen für theoretische soziale Konflikte finden müssen.

Es scheint also naheliegend, dass wir Kindern helfen können, bessere Problemlöser zu werden, indem wir sie aktiv durch diesen Prozess begleiten. Wenn dein Kind das nächste Mal mit jemandem in Konflikt gerät, betrachte es als Gelegenheit zum Lernen. Hilf deinem Kind, eine Lösung zu finden, die für beide Parteien akzeptabel ist.

10. Hilf deinem Kind, sich Fehler einzugestehen

Bringe deinem Kind bei, Reue zu zeigen und Wiedergutmachung zu leisten.

Es passiert jedem. Wir vermasseln es. Wir treffen ein falsches Urteil. Man richtet Schaden an oder löst schlechte Gefühle bei anderen Menschen aus.

Was dann? Wenn wir uns für unsere Fehler schämen oder gar ausgeschlossen werden, neigen wir dazu, uns auf unsere eigenen negativen Gefühle zu konzentrieren. Wir fühlen vielleicht Demütigung, Verbitterung und sogar Wut. Das hilft uns nicht dabei, unsere Beziehungen wieder in Ordnung zu bringen. Ganz und gar nicht.

Überleg doch mal, was geschieht, wenn wir uns schuldig fühlen. Sich schuldig zu fühlen, kann durchaus konstruktiv sein. Wir grübeln darüber nach, wie sich unsere Handlungen auf andere ausgewirkt haben. Wir empfinden Mitgefühl für unsere Opfer. Und es spornt uns an, den Schaden, den wir verursacht haben, zu reparieren.

Dieser Aspekt ist wichtig, um Freundschaften zu schließen und zu erhalten.

Studien bestätigen, dass Kinder – selbst Kinder im Alter von 4 Jahren – eher bereit sind, einem Gleichaltrigen zu verzeihen, wenn dieser sich ausdrücklich entschuldigt. Sobald Kinder etwas älter (und anspruchsvoller) werden, achten sie zudem auf Anzeichen dafür, dass der Täter oder die Täterin auch tatsächlich Reue empfindet. Dabei erwarten sie nicht einmal immer eine ausdrückliche Entschuldigung , zumindest nicht, wenn sie aufrichtige Reue beobachten können.

Aber was ist der wirksamste Weg, eine Beziehung zu reparieren? Entschuldige dich nicht einfach nur oder tu so, als würdest du Reue zeigen. Leiste Wiedergutmachung.

In einem Experiment mit 6- und 7-Jährigen haben Forschende beobachtet, wie Kinder auf einen „Übeltäter“ reagieren, der einen Turm umwirft, den sie gerade aufgebaut haben. Die Kinder verziehen, wenn sich der Übeltäter entschuldigte, auch wenn sie trotzdem verärgert waren. Es ging ihnen nur dann wirklich besser, wenn der Übeltäter ihnen tatkräftig half, ihren Turm wieder aufzubauen.

Das ist es also, was wir anstreben sollten – unseren Kindern beizubringen, wie sie Beziehungen reparieren und schlechte Gefühle verbessern können. Von klein auf sollten wir ihnen beibringen, wie sie sich entschuldigen und wie sie ihre Fehler wiedergutmachen können.

11. Hilf deinem Kind, zu verzeihen

Ermutige dein Kind, Verständnis für die Fehler anderer zu zeigen und ihnen zu verzeihen.

Kinder können vergeben, doch das ist nicht immer selbstverständlich. Manche Kinder haben sogar ein häufig zu Tage tretendes Problem mit Rachsucht. Sie neigen dazu, andere Menschen für feindselig zu halten und denken oft über vermeintliche Kränkungen und Beleidigungen nach.

Ist dies das Problem deines Kindes, solltest du ihm helfen, seine Wahrnehmung anderer Menschen zu ändern. Hilf deinem Kind, sich in die Perspektive des Übeltäters hineinzuversetzen, und bitte es, mögliche Gründe für sein Verhalten zu finden.

Vielleicht war es ein unachtsames Versehen. Oder der Übeltäter war gestresst oder müde oder krank. Möglicherweise hatte er einfach einen schlechten Tag, und du bist ihm zufällig in die Quere gekommen.

Bitten Erwachsene Kinder, sich solche alternativen Erklärungen zu überlegen, ist es wahrscheinlicher, dass sie den Schuldigen nachsichtig sind.

Natürlich braucht nicht jedes Kind einen solchen Anstoß. Manche Kinder neigen sogar zu dem gegenteiligen Extrem und sind zu nachsichtig mit den Tätern. Sie machen sich selbst Vorwürfe, wenn sie Opfer sind, und bleiben in Beziehungen, in denen sie permanent ausgebeutet oder schlecht behandelt werden.

Daher müssen wir die Situation und Entwicklung unseres Kindes im Auge behalten und jedem Kind die Unterstützung geben, die es braucht.

12. Bleibe informiert

Beaufsichtige das Sozialleben deines Kindes, aber vermeide es, zu kontrollierend zu werden – insbesondere, wenn dein Kind älter wird.

Studien aus einer Vielzahl von Kulturen legen nahe, dass es Kindern besser geht, wenn ihre Eltern über ihren Freundeskreis informiert bleiben.

Die sogenannte „elterliche Aufsicht“ umfasst Dinge wie

  • zu kontrollieren, an welchen Orten Kleinkinder spielen;
  • Kindern zu helfen, Möglichkeiten zu finden, sich mit freundlichen, sympathischen Gleichaltrigen zu treffen und Kontakte zu knüpfen;
  • mit den Freunden deiner Kinder zu sprechen, wenn sie zu Besuch kommen, und
  • deine Kinder bitten, dir zu erzählen, was sie in ihrer Freizeit gemacht haben.

Es gibt auch Indizien, die dafür sprechen, bestimmte Grenzen zu setzen, z. B. darauf zu pochen, dass dein Jugendlicher dich im Voraus über den voraussichtlichen Ablauf eines abends informiert.

Mit wem wird er/sie sich treffen? Was werden sie machen? Wohin werden sie gehen?

Doch Eltern müssen dabei sehr vorsichtig sein. Sie können ihre Kinder in Verlegenheit bringen – und potenzielle Freunde abschrecken -, wenn sie sich zu sehr einmischen.

Wenn Kinder den Eindruck haben, dass wir sie zu sehr kontrollieren, ist es wahrscheinlicher, dass sie unsere Ratschläge ablehnen. In einer Studie wurde sogar gezeigt, dass Jugendliche eher dazu neigen sich kriminelle Freunde zu suchen, wenn sie glauben, dass die Eltern ihre Autorität überstrapazieren.

Es ist also wichtig, deinem Kind ein Gefühl der Unabhängigkeit zu geben und deine Bedenken auf eine Weise zu äußern, die vernünftig und respektvoll ist. Sonst könnte dein Kind deine Autorität als unzulässig ansehen und sich auch dementsprechend verhalten.

Bildquelle: https://www.freepik.com/free-photo/friends-laughing-playground_866656.htm

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