Hast du jemals einen Obstbaum gepflanzt? Ich wollte das schon immer, bin aber nie dazu gekommen. Ich habe mich aber immerhin schon über das Thema informiert. Wusstest du, dass es noch fünf weitere Jahre dauern kann, bis ein zweijähriger Apfelbaum Früchte trägt? Bei Birnbäumen kann es weitere sechs Jahre dauern und bei Kirschbäumen sogar bis zu sieben Jahre. Das ist eine Menge Pflege und Bewässerung, in der Hoffnung, dass du eines Tages süße Früchte ernten kannst. Doch jeder Obstliebhaber wird dir versichern, dass es sich lohnt!
Ich versuche seit etwa 18 Jahren, eine etwas andere Art von Obst bei mir zu Hause anzubauen. Ja, 18 Jahre. Ich habe nämlich drei Kinder, die jetzt alle im Teenageralter sind, und mein Mann und ich haben sie gepflegt und bewässert, in der Hoffnung, die Früchte der Dankbarkeit zu ernten. Es ist ein langsamer Prozess, aber da wir an die Bedeutung und Wichtigkeit eines dankbaren Herzens glauben, machen wir weiter.
Um in unserem Haus eine Kultur der Dankbarkeit zu kultivieren, stellen wir einmal im Jahr einen „Dankbarkeitsbaum“ auf. Das ist nicht kompliziert und auch gar nicht so schwierig. Und ehrlich gesagt braucht es nicht mal viel Zeit.
Es ist unsere Art, uns gegenseitig dazu zu ermutigen, langsamer zu werden und Danke zu sagen für all die unzähligen Dinge, für die wir dankbar sein können. Hast du das auch schon mal versucht?
Wir halten unseren Dankbarkeitsbaum gerne einfach, da ich wirklich absolut keine künstlerische Ader in meinem Körper habe. Du kannst aber natürlich gerne so kreativ werden, wie du willst. So machen wir es:
- Schneide ein paar einfache Blattformen aus Bastelpapier in verschiedenen Herbstfarben aus. Alternativ kannst du deine Kinder ihre liebsten frisch gefallenen Blätter von draußen sammeln lassen. Trockne sie ein oder zwei Tage in einem Buch, um sie zu konservieren. (Wie du siehst findet unser Dankbarkeitstag immer im Herbst statt).
- Lege die Blätter mit einem Stift (oder einem silbernen Filzstift für echte Blätter) und etwas durchsichtigem Klebeband in einen Korb.
- Nehmt jeden Tag ein Blatt und eine Sache, für die ihr dankbar seid und schreibt es auf das Blatt.
- Klebe die Blätter an die Wand, an der der Baum wachsen soll. (Ja, wir kleben sie direkt an die Wand.)
Wenn die Dankbarkeitstage vorbei sind nehmen wir unsere Blätter und legen sie in ein Fotoalbum. Diese Alben der Dankbarkeit stapeln sich mittlerweile unter Couchtischen und Beistelltischen und erinnern uns an alles, wofür wir dankbar sein können. Sie markieren die Momente in unserem Leben, die uns besonders wichtig waren: Trost im Schmerz, jemand, der ein Auto repariert hat oder einfach die Wertschätzung für das Lächeln eines Kindes.
Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/five-boys-standing-near-body-of-water-1633417/