Die Berührung einer Frau. Egal, ob die Leute die Kargheit einer neuen Wohnung oder ein schlecht verpacktes Weihnachtsgeschenk kommentieren, der Ton ist immer derselbe.
Ein wehmütiger Seufzer, ein Kopfschütteln und schon ist es passiert: „Es könnte die Hand einer Frau gebrauchen.“ Diese Aussage ist nicht nur massiv sexistisch, weil sie 1) impliziert, dass alle Frauen dieses magische kreative Gespür haben und 2) dass Männer es nicht haben, sondern sie ist auch einfach unwahr.

Was ist zum Beispiel mit all den großartigen männlichen Künstlern, Modedesignern und Moderatoren von Fernsehsendungen, die sich mit Innenarchitektur beschäftigen?! Auch ein Mann kann den richtigen Riecher haben.

Und genauso kann auch ein Vater dieses schwer fassbare Talent besitzen: Das Händchen der Mutter.

Wir sind vielleicht darauf konditioniert worden zu glauben, dass die mütterliche Bindung stärker ist als eine väterliche Beziehung. Aber das ist vielleicht nicht der Fall. Denn frischgebackene Väter produzieren genauso viel Oxytocin wie frischgebackene Mütter, wenn sie Zeit mit ihren Neugeborenen verbringen, nur dass es sich auf unterschiedliche Weise manifestiert.

Während man früher glaubte, dass Mütter einfach einen Instinkt und eine Bindung haben, mit denen ein Vater nicht mithalten kann, zeigen Studien jetzt, dass diese Bindung auf der Zeit basiert, die ein Elternteil mit seinem Kind verbringt, und nicht allein auf dem Geschlecht.

Schließlich sind Bindungen das, was wir schaffen, und nicht einfach das, womit wir geboren werden. In diesem Sinne: Aufgepasst, Väter!

Du kannst dein Kind genauso gut zum Schlafen bringen wie seine Mutter. (Also keine Ausreden, wenn du zum vierten Mal in einer Nacht nicht aufstehen willst!)

Hier sind ein paar Tipps, die du ausprobieren kannst, um dein Baby zu beruhigen und es ins Snoozeville zu schicken:

Lasst das Baby alleine schlafen

Das kann ein schwieriges Unterfangen sein. Vielleicht ist dein/e Partner/in anfangs nicht damit einverstanden, aber es ist wichtig, dass du in der Anfangsphase damit anfängst.

Denn wenn dein Baby zwischen euch beiden schläft, ist das für euch drei in Bezug auf den Schlaf nicht gerade förderlich. Kurzfristig mag es funktionieren und ihr könnt ein paar Nächte relativ ungestört schlafen, aber Gewohnheiten bilden sich schnell und sind schwer zu brechen.

Bald wird sich dein Baby so sehr an dieses Schlafmuster gewöhnen, dass es nicht mehr alleine schlafen kann.
Das bedeutet, dass du dich auf viele Wutanfälle und schlaflose Nächte einstellen musst.

Tu deiner Familie einen Gefallen: Sorg dafür, dass dein Baby schon früh in seinem eigenen Zimmer schläft. Ihr werdet dann alle viel besser schlafen.

Sei der Spaßvogel

Oft sind die Väter die Spaßvögel. Die Mutter kann sanft schweigen und singen.

Der Vater macht lächerliche Geräusche und Grimassen, um das weinende Kind zu beruhigen und ihm zu helfen, sich zu entspannen. Das mag unfair sein, aber so ist es nun mal oft.

Nimm deine Rolle als Clown in der Beziehung an. Sei so albern, wie du willst.

Tanze, singe ein Lied, spreche mit quietschenden Stimmen, mache Guck-Guck, gurre und kräusle so viel, wie nötig ist, damit die Augenlider deines Babys vor lauter Schläfrigkeit zu flattern beginnen. Achte aber darauf, dass du leise sprichst und deine Mimik nicht so witzig ist wie die von Balu dem Bären.

Du willst ja nicht, dass dein Baby durch deine schauspielerischen Einlagen einen Albtraum bekommt.

Hautkontakt

Babys lieben es, mit Mama und Papa Haut an Haut zu sein. Und warum?

Nun, zum einen ist es unglaublich beruhigend. Außerdem ist eure körperliche Nähe ein großer Vorteil: Dein Baby fühlt sich in einer sicheren und geborgenen Umgebung – die ideale Voraussetzung für den Schlaf.

Seine Temperatur, Herz- und Atemfrequenz werden gleichmäßiger und sein Blutzucker stabiler. Der Schlaf, der vor fünf Minuten noch unmöglich schien, kann jetzt nur noch wenige Augenblicke entfernt sein.

Probiere diese Methode abends kurz vor der Schlafenszeit deines Babys aus. Lass dein Baby in Boxershorts oder im Morgenmantel auf deiner Brust ruhen, während du fernsiehst (kein zu spannendes Spiel, damit du es nicht aufschreckst!) oder noch besser, während du ihm eine Geschichte vorliest.

Auf diese Weise gewöhnt sich dein Baby an deinen Geruch und deine Stimme, während der Rhythmus deines Herzschlages es in den Schlaf wiegt.

Tipp: Wenn du dein Baby danach in sein Bettchen bringst, versuche, den Zauber nicht zu brechen. Steh sanft auf, murmle immer noch leise vor dich hin und geh langsam die Treppe hinauf, wobei du es ganz leicht wiegst. Achte darauf, sie nicht zu stören, wenn du sie hinlegst, und lege deine Hand leicht auf seine Brust, damit sie deine Anwesenheit auch dann noch spüren, wenn sie wieder in einen tiefen Schlaf fallen.

Oh, und vergiss nicht, das Schlafzimmer so einzurichten, dass es ein Zufluchtsort zum Schlafen ist, bevor sie ins Bett gehen. Schalte das Licht aus und lass Schlaflieder/weißes Rauschen laufen, damit grelles Licht oder eine unangenehme Umgebung nicht dazu führen, dass sie in diesem wichtigen Moment aufwachen.

Probiere diese Einschlaftechniken heute Abend aus und sieh, ob sie etwas bewirken. Wer weiß, vielleicht bekommst du sogar ein paar Stunden ununterbrochenen Schlaf!
Süße Träume für dich und deine Familie.

Bildquelle: https://pixabay.com/photos/father-baby-portrait-infant-22194/

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