Die Nabelschnur deines Babys – oder seine Lebensader, wie sie manchmal genannt wird – verbindet dich über die Plazenta mit deinem Baby. Die Hauptaufgabe der Nabelschnur besteht darin, Nährstoffe und Sauerstoff in den Körper deines Babys zu transportieren, aber sie entsorgt auch alle Abfallstoffe.
Die Nabelschnur entwickelt sich ab der vierten Schwangerschaftswoche und kann bis zu 22 cm lang werden. Hier erfährst du, was du über die Nabelschnur deines Babys wissen musst, warum sie so wichtig ist, welche Anzeichen für eine gesunde Nabelschnur sprechen und wann sie abfallen kann.
Was ist die Nabelschnur und welche Aufgabe hat sie?
Die Nabelschnur deines Babys ist ein schlauchartiges Gebilde, das drei Blutgefäße enthält. Diese Blutgefäße bestehen aus zwei Arterien der Gebärmutter, die die Ausscheidungen deines Babys zurück zur Plazenta transportieren, und einer Vene, die Nahrung und Sauerstoff von der Plazenta zu deinem Baby transportiert.
Die Nabelschnur ist notwendig, damit dein Baby in der Gebärmutter leben, wachsen und sich entwickeln kann. Sobald das Baby geboren ist und Luft atmen und Milch trinken kann, ist die Nabelschnur nicht mehr notwendig.
Die Nabelschnur wird nicht umsonst oft als Lebensader deines Babys bezeichnet. Sie bringt die Bausteine der Zellen, Glukose und Sauerstoff und leitet Abfallprodukte wie Kohlendioxid aus dem Körper deines Babys ab. Ohne sie könnte keine Schwangerschaft fortgesetzt werden, da es keine Verbindung zwischen dem Kreislauf der Schwangeren und dem des Babys gäbe.
Ohne die Nabelschnur wird dein Baby weder mit Sauerstoff noch mit Nährstoffen versorgt. Die Nabelschnur ist genauso wichtig wie unsere Fähigkeit zu atmen.“
Was spricht für eine gesunde Nabelschnur?
Auch wenn du die Gesundheit der Nabelschnur deines Babys nicht allein durch einen Blick auf deinen schwangeren Bauch erkennen kannst, lässt sich ihre Entwicklung leicht mit einem Ultraschall verfolgen. Ärzte und Ärztinnen untersuchen die Nabelschnur, ihre Position im Verhältnis zur Plazenta, zum fötalen Bauch und zum Gebärmutterhals und prüfen die normale Struktur, die Anzahl der Gefäße und Anzeichen von Knoten oder Zysten.
Bei einer regelmäßigen Schwangerschaftsvorsorge mit Ultraschalluntersuchungen können die Anzeichen für die Entwicklung des Fötus in der Regel bereits in der 12. Schwangerschaftswoche erkannt werden. Beim Anatomie-Ultraschall, der in der Regel um die 20. Schwangerschaftswoche stattfindet, kann dann auch die Nabelschnur untersucht werden.
Die meiste Zeit ist die Nabelschnur aufgrund ihrer schützenden gallertartigen Hülle sehr stabil. Es gibt bestimmte Situationen, in denen die Nabelschnur nicht richtig mit der Plazenta verbunden ist oder in denen die schützende Gallerte, die die Nabelschnur bedeckt, fehlt. In diesen Fällen kann die Nabelschnur empfindlicher sein. Glücklicherweise können Anomalien der Nabelschnur in der Regel per Ultraschall sichtbar gemacht werden, so dass bei Bedarf zusätzliche Untersuchungen und Überwachungen durchgeführt werden können.
Eine gesunde Nabelschnur sollte insgesamt drei Blutgefäße haben und in den mittleren Teil der Plazenta münden. Manchmal fehlt eines der Gefäße in der Nabelschnur. Obwohl dies in der Regel keine Probleme während der Schwangerschaft oder der Geburt verursacht, können zusätzliche Untersuchungen und Kontrollen angeordnet
Was passiert mit der Nabelschnur nach der Geburt?
Die Nabelschnur wird in der Regel innerhalb der ersten Lebensminuten durchtrennt, aber ein kleines Stück bleibt noch dran. Dieses kleinere Stück der Nabelschnur fällt normalerweise zwischen 10 und 14 Tagen nach der Geburt deines Babys ab. Es kann aber auch bis zu 21 Tage dauern. Auch wenn es vor sieben Tagen abfällt, ist das normal und kein Grund zur Sorge.
Während du darauf wartest, dass die Nabelschnur abfällt, ist es deine einzige Aufgabe, den Stumpf sauber und trocken zu halten. Aus diesem Grund empfehlen Kinderärzte normalerweise, dein Baby mit einem Schwamm zu baden. Du solltest die Haut deines Babys um die Nabelschnur herum jedoch einmal am Tag auf Rötungen oder ungewöhnliche Ausflussstellen untersuchen. Kinderärzte empfehlen außerdem, die Windel deines Babys nach unten und weg von der Nabelschnurklemme zu rollen und dein Baby sanft anzuziehen, um zu viel Reibung in der Bauchgegend zu vermeiden.
Denk auch daran, dass sich die Nabelschnur deines Babys beim Austrocknen verfärben kann. Die Nabelschnur kann von einer glänzenden gelblichen Farbe zu braun oder sogar grau werden. Das ist normal und Teil des Trocknungsprozesses. Wenn du dir aber Sorgen machst, zögere nicht, deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin zu fragen. Sie können dir sagen, ob sich die Nabelschnur deines Babys normal entwickelt.
Welche Anzeichen sprechen für Probleme mit der Nabenschnur?
In den meisten Fällen funktioniert die Nabelschnur so, wie sie sollte, und es besteht kein Grund zur Sorge. Selbst echte Knoten in der Nabelschnur, die bei weniger als 1 % der Geburten auftreten, sind in der Regel kein großer Grund zur Sorge.
Wenn du schwanger bist und bemerkst, dass dein Baby sich weniger bewegt als normal, könnte das ein Zeichen für ein Problem mit der Nabelschnur sein. Während der Schwangerschaft solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin benachrichtigen, wenn sich dein Baby weniger oder gar nicht bewegt.
Nach der Geburt deines Babys kannst du davon ausgehen, dass die Nabelschnur austrocknet und abfällt, wie es sich gehört. Wenn die Nabelschnur deines Babys nach drei Wochen noch nicht abgefallen ist, solltest du dich an deinen Arzt oder deine Ärztin wenden. Du solltest dich auch melden, wenn dein Baby eine kleine rote Masse aus Narbengewebe (oder ein Granulom) hat, die nach dem Abfallen der Nabelschnur am Bauchnabel zurückbleibt. Dieser Zustand verschwindet zwar oft von selbst, aber wenn er bestehen bleibt, muss ein Arzt das Gewebe möglicherweise kauterisieren.
Andere Anzeichen für mögliche Probleme mit der Nabelschnur sind Rötungen, Schwellungen, Eiter oder andere Ausscheidungen und ein fauliger Geruch. Manche Babys schreien, wenn der Bereich nahe der Nabelschnur berührt wird. Wenn du eines dieser Anzeichen bemerkst, solltest du dich an einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin wenden, da sie auf eine Infektion hindeuten könnten.
Manchmal kommt ein normaler Ausfluss aus der Basis des Stumpfes, der leicht riecht. Wenn du aber einen stechenden Geruch wahrnimmst, ist es nicht verkehrt, das zu überprüfen.
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