7 Verhaltensweisen von Kleinkindern und was sie bedeuten

Zweijährige leben ihre Gefühle auf ziemlich bizarre Weise aus. Erfahre, wie du den Code von sieben Verhaltensweisen von Kleinkindern knacken kannst.

Dein Kleinkind entwickelt sich zu einem verbalen, eigenwilligen kleinen Menschen. Es kann sogar richtig herrisch sein und dir sagen, wo du sitzen sollst, welche Hose es anziehen will und was es zum Mittagessen möchte. Aber wenn es darum geht, komplexere Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, haben sie noch einen weiten Weg vor sich. Somit bist du oft gezwungen, ihr seltsames Verhalten zu interpretieren. Wir haben Experten gebeten, uns dabei zu helfen, die versteckte Bedeutung der üblichen Wutanfälle und der Körpersprache von Kleinkindern zu entschlüsseln.

1. Sie meiden den Blickkontakt

Übersetzung: „Das ist mir peinlich.“

Wenn Babys den Blick abwenden, signalisieren sie dir, dass sie überfordert sind und eine Pause brauchen. Aber irgendwann um den zweiten Geburtstag herum entwickelt dein Kleinkind die Fähigkeit, selbstbewusste Gefühle wie Scham zu empfinden. Es weiß zum Beispiel, dass du wütend bist, weil es den Teddybär seines kleinen Bruders wieder weggenommen hat.

Wenn ein Kleinkind sich weigert, dich anzusehen, bedeutet das, dass es weiß, dass es dich enttäuscht hat.

Deine Reaktion: Erkenne in einfachen, kurzen Sätzen an, was dein Kind falsch gemacht hat – „Wir zerreißen keine Bücher“, „Wir schubsen nie“ – und biete ihm eine Möglichkeit an, es wieder gut zu machen, z. B. eine zerrissene Seite zuzukleben oder einen weinenden Freund zu umarmen. Du möchtest, dass sie wissen, dass jeder mal einen Fehler macht, aber dass es wichtig ist, den Schaden zu beheben.

2. Sie wollen alle ihre Plüschtiere mit ins Bett nehmen

Übersetzung: „Ich habe Angst.“

Es ist noch nicht lange her, da hat dein Baby sein Kuscheltier in den Arm genommen und tief und fest geschlafen. Jetzt verlangt es plötzlich, jede Nacht so viele Kuscheltiere mit ins Bett zu nehmen, dass sein Bett wie ein modernes Kunstprojekt aussieht.

In diesem Alter entwickelt sich die Fantasie des Kindes, es hat Albträume und bevölkert die Schränke mit Monstern. Wenn dein Kind vertraute Gegenstände in der Nähe hat, fühlt es sich sicher, wenn es einschläft oder mitten in der Nacht aufwacht.

Deine Reaktion: Vergiss nicht, dass Zweijährige wortwörtlich denken – die Monster, die sie sich ausmalen, erscheinen ihnen unglaublich real, also hilft es nicht, ihnen zu zeigen, dass im Schrank nichts lauert. Sie werden denken, dass du einfach keine Monster sehen kannst.

Unser Rat? Lass dein Kind sich mit so vielen beruhigenden Dingen umgeben, wie es braucht. Wenn du dir Sorgen machst, dass es aus dem Bett rollt, appelliere an eine andere Eigenschaft von Kleinkindern: den Wunsch, eigene Entscheidungen zu treffen. Frage sie, welche drei Tiere, zwei Bücher und ein Spielzeug sie in dieser Nacht als Bettgenossen haben wollen.

3. Sie verstecken sich, wenn sie neue Leute treffen

Übersetzung: „Ich bin ängstlich.“

Denke an das letzte Mal, als du zu einem gesellschaftlichen Ereignis gegangen bist, bei dem du niemanden kanntest. Wahrscheinlich hast du dir das Unbehagen mit einem inneren Dialog ausgeredet, wie: „Es ist gut, mit anderen Erwachsenen zusammen zu sein. Oh, sie sieht irgendwie cool aus. Ich mag ihr Oberteil, vielleicht gehe ich rüber und plaudere mit ihr.“ Vielleicht hast du dir ein Getränk geschnappt, um etwas in deinen Händen zu haben.

Betrachte das Verhalten deines Kleinkindes als das altersgemäße Äquivalent der sozialen Ängste eines Erwachsenen. Dein Kind ist noch nicht in der Lage, seine Nervosität zu verarbeiten. Also bewältigt es die Situation auf rein sensorische und körperliche Weise. Manche Kinder kauen auf ihrem Hemd oder zerren an ihrer Hose. Andere klammern sich an dein Bein, lutschen an ihrem Daumen oder lassen sich auf den Boden fallen und vergraben ihr Gesicht.

Deine Reaktion: Locke deine kleine Schildkröte sanft aus ihrem Panzer. Kleine Kinder orientieren sich an ihren Eltern, um zu wissen, wie sie auf neue Situationen reagieren sollen. Entspanne deine eigenen Schultern, lächle, grüße neue Bekannte und drücke dein Kind beruhigend an dich. So weiß es, dass seine Umgebung sicher und freundlich ist. Dann gib ihnen Zeit, aufzutauen.

4. Sie verstecken sich beim Aa machen

Übersetzung: „Ich will meine Ruhe haben.“

Dieses häufige Verhalten von Kleinkindern deutet auf zwei Dinge hin. Erstens weiß dein Kind, dass es Aa machen muss und weiß, dass es bald aufs Klo muss. Zweitens hat es beobachtet, dass Erwachsene es in der hinter geschlossener Tür tun. Das sind zwei positive Anzeichen dafür, dass sie sich auf das Töpfchentraining vorbereiten.

Aber was ist das wichtigste Anzeichen? Sie verlangen sofort, dass ihre schmutzige Windel gewechselt wird. Wenn ein Kind sich nicht darum kümmert, in seinem Aa zu sitzen, ist es noch nicht bereit für das Töpfchentraining. Die meisten Kinder interessieren sich zwischen 2 und 3 Jahren dafür, auf die Toilette zu gehen.

Deine Reaktion: Ermutige dein Kind in seinem Bedürfnis nach Privatsphäre, aber führe es ins Badezimmer. Es ist schon ein positiver Schritt, das Kind in den richtigen Raum des Hauses zu bringen – es gibt keinen Grund, es zu drängen, sich auf das Töpfchen zu setzen.

5. Sie bekommen einen Wutanfall

Übersetzung: „Ich fühle mich nicht wohl.“

Es kann schockierend (und ein bisschen beunruhigend) sein, wenn dein normalerweise liebes, freundliches Zweijähriges Kind anfängt, mit Essen zu werfen oder Spielzeug kaputt zu machen. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass sein Ausbruch wahrscheinlich nur eine Reaktion auf die aktuelle Situation ist und nicht ein Zeichen dafür, dass sich seine Persönlichkeit verändert hat. Wenn Kinder in diesem Alter ausrasten, wollen sie dir normalerweise sagen: „Ich bin frustriert“, „Mir ist langweilig“, „Ich bin müde“ oder „Ich brauche Aufmerksamkeit!“

Deine Reaktion: Wenn du versuchst, mit einem Kleinkind während eines Wutanfalls zu argumentieren, wird das wahrscheinlich nach hinten losgehen. Versuche also zunächst in aller Ruhe herauszufinden, was los ist, und bestätige die Gefühle des Kindes. Denke daran: Kleinkinder haben oft Schwierigkeiten, ihre Gefühle zu regulieren und lernen, indem sie Grenzen austesten. Indem du ihre Gefühle anerkennst (auch wenn du sie nicht ganz verstehst), zeigst du deinem Kleinkind, dass du es hörst. Manchmal reicht das schon aus, um den Sturm zu besänftigen.

In anderen Fällen musst du vielleicht einfach abwarten und Unterstützung anbieten – solange alle in Sicherheit sind. Ignoriere auf keinen Fall Verhaltensweisen wie Schlagen, Treten, Beißen oder Werfen. Stelle sicher, dass alle in Sicherheit sind, indem du das Verhalten zuerst beendest. Dann wiederhole, dass ihre Gefühle in Ordnung sind, das unsichere Verhalten aber nicht. Zum Beispiel: „Es ist in Ordnung, wütend zu sein, weil dein Klötzchenturm umgefallen ist, aber es ist nicht in Ordnung, deine Klötze zu werfen.“

6. Sie rasten aus, obwohl du dabei bist ihre Bitte zu erfüllen

Übersetzung: „Ich will es jetzt.“

Babys sind von Geburt an ungeduldig, weil sie überleben wollen. Sie schreien und wimmern, um sofort gefüttert zu werden! Sofort gewickelt werden! Sofort gewiegt werden! Die Unfähigkeit deines Kleinkindes, sich zurückzuhalten, erinnert dich daran, dass es zwar mit Lichtgeschwindigkeit erwachsen wird, aber noch ein oder zwei Zehen in den Babyjahren hat.

Der präfrontale Kortex, der Teil des Gehirns, der für die Selbstkontrolle zuständig ist, entwickelt sich am stärksten im Alter von zwei bis sieben Jahren. Das bedeutet, dass es deinem Kind in der Zwischenzeit schwerer fallen wird, mit einer Verzögerung bei der Erfüllung seiner Bedürfnisse umzugehen. Wenn dein Kleinkind also anfängt, sich aufzuregen, während du die Erdbeeren schneidest, die es sich gerade gewünscht hat, bist du nicht alleine!

Deine Reaktion: Gib dem Bedürfnis deines Kleinkindes nach sofortiger Befriedigung nicht nach, indem du mit großer Geschwindigkeit auf seine Wünsche eingehst. Sag ihm stattdessen, dass du seinen Wunsch gehört hast und ihm das Gewünschte so schnell wie möglich besorgen wirst.

Dann fang an, die Zeit, die du brauchst, um die Befehle zu erfüllen, in die Länge zu ziehen, indem du ihnen die einzelnen Schritte erklärst, die du unternehmen wirst. Sag zum Beispiel: „Mama wäscht gerade das Geschirr ab und dann trocknet sie sich die Hände ab. Danach öffnet sie den Kühlschrank und schenkt dir Apfelsaft ein.“ Du bringst deinem Kind eine wertvolle Fähigkeit bei – Geduld – indem du darauf bestehst, dass es auf etwas wartet.

7. Sie schreien: „Nein, meine Mama/mein Papa!“ wenn andere Kinder sich dir nähern

Übersetzung: „Kümmere dich mehr um mich!“

Anhängliches Verhalten kann ein Zeichen dafür sein, dass dein Kind das Gefühl hat, nicht genug Aufmerksamkeit von dir zu bekommen. Das kann der Fall sein, wenn du lange arbeitest oder kürzlich ein neues Baby bekommen hast. Solange sich am Status quo nichts ändert, ist diese „Besitzgier“ wahrscheinlich ein Teil des aufblühenden Selbstbewusstseins deines Zweijährigen.

Die „Mein, mein, mein“-Phase ist zwar lästig, aber eigentlich eine gute Sache, denn sie bedeutet, dass dein Kleinkind Fortschritte macht, herauszufinden, wer es als Person ist. In dieser Phase ist ihr Selbstbild an die Dinge gebunden, die für sie am wertvollsten sind, und da sind ihre Eltern ganz vorne mit dabei.

Deine Reaktion: Umarme dein Kind und sage ihm, dass du natürlich sein Elternteil bist und es liebst. Du könntest dies auch als kurzen Moment nutzen, um deinem Kind das Teilen beizubringen. Sage: „Ich bin deine Mama, nicht die von Lisa, aber ich kann trotzdem nett zu anderen Kindern sein und sie grüßen.“

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/TW6vtkHc65o


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