Laut den Centers for Disease Control and Prevention sind Herzprobleme die häufigste Art von schweren Geburtsfehlern und eine der Hauptursachen für den Tod von Säuglingen. In Anbetracht dieser Statistiken fragen sich viele Eltern vielleicht: Woher weiß ich, ob mein Baby einen Herzfehler hat?

Wie Schneeflocken sind auch keine zwei Herzen mit Defekten genau gleich. Es gibt jedoch etwa 40 verschiedene Arten von angeborenen Herzkrankheiten. Die häufigsten sind einfache Defekte, die die Muskeln zwischen den Kammern (z. B. Vorhofseptumdefekte und Ventrikelseptumdefekte) oder die Klappen (z. B. Pulmonalklappenstenose und Mitralstenose) betreffen. Zu den selteneren, komplexeren Defekten gehören das hypoplastische Linksherzsyndrom (bei dem die Hauptpumpkammer des Herzens fehlt) und das Heterotaxiesyndrom (bei dem das Herz bizarr verdreht ist und die Leber und der Magen verkehrt herum liegen).

Die gute Nachricht ist, dass wir heute besser denn je in der Lage sind, sie frühzeitig zu erkennen. In einigen Fällen kann ein Herzfehler während der Schwangerschaft durch pränatale Ultraschalluntersuchungen festgestellt werden. Diese Untersuchungen werden in der Regel etwa im vierten Monat der Schwangerschaft durchgeführt und ermöglichen es den Ärzten, das Herz des Fötus zu sehen und auf Probleme zu überprüfen. Außerdem sind die Krankenhäuser seit 2017 verpflichtet, alle Neugeborenen auf kritische Herzfehler zu untersuchen, bevor sie nach Hause gehen. Dazu wird eine schmerzfreie Methode namens Pulsoximetrie angewendet, bei der ein spezieller Clip an Hand und Fuß angebracht wird, um den Sauerstoffgehalt zu messen. Die frühzeitige Erkennung größerer Defekte ist wichtig, denn selbst Babys mit kritischen Herzfehlern können normal aussehen, aber später schwer krank werden und sogar plötzlich zu Hause sterben, wenn sie nicht behandelt werden.

Auch wenn die Ärzte große Fortschritte gemacht haben, sind diese Tests nicht perfekt. Auch wenn es selten vorkommt, können einige Babys mit Herzproblemen durch die Maschen fallen. Deshalb sollten Eltern die Anzeichen für versteckte Herzprobleme bei Säuglingen kennen und wissen, wann sie Hilfe suchen sollten.

Ein zischendes Herzgeräusch

Ein Herzgeräusch ist ein „zischendes“ Geräusch, das mit dem Stethoskop gehört wird. Oft sind Herzgeräusche nur das Geräusch eines normalen Blutflusses, aber wenn die Tonhöhe oder die Intensität der Geräusche ungewöhnlich ist, kann ein Arzt oder eine Ärztin einen Herzfehler vermuten. Ich vergleiche ein Herzgeräusch gerne mit dem Rauschen des Wassers, das aus einem Wasserhahn kommt. Du kannst das zischende Geräusch des Wassers hören, wenn der Wasserhahn aufgedreht wird. Das ist der normale Wasserfluss. Wenn du die Düse des Wasserhahns mit deinem Finger abdeckst, schießt das Wasser heraus – genau wie bei einer Ventilblockade im Herzen – und du kannst leicht hören, wie die Tonhöhe des Wasserflusses abnormal ist. Das ist die Art von unterschiedlichen Geräuschen, die ein Kinderarzt mit einem Stethoskop hören kann und die auf ein Herzproblem hinweisen, das durch eine Ultraschalluntersuchung bestätigt werden kann.

Ernährungsprobleme und ungewöhnliches Wachstum

Manche Herzfehler belasten das Herz sehr stark, so dass es viel schneller oder härter als normal schlagen muss, um genügend Blut durch den Körper des Babys zu pumpen. In diesen Fällen brauchen Babys eine große Anzahl von Kalorien, nur um das Herz am Laufen zu halten. Das ist so, als würde ein Baby ständig auf einem Laufband laufen, während es wach ist und schläft. Das kann dazu führen, dass Säuglinge entweder unersättlich essen oder keine Energie zum Essen haben, ständig schwitzen, als würden sie trainieren, und nicht zunehmen. In diesen Fällen kann eine Ultraschalluntersuchung des Herzens das Problem aufdecken. In der Regel haben die meisten Babys, die diese Probleme haben, auch ein abnormales Herzgeräusch, so dass Kinderärzt/innen bei den regelmäßigen Untersuchungen oft schon früher einen Verdacht haben, aber hin und wieder gibt es auch kein offensichtliches Geräusch.

Atemprobleme

Viele Säuglinge haben leichten Husten und Verstopfung. Manchmal können Babys aber auch ernsthafte Atemprobleme bekommen und sogar blau anlaufen, weil sie zu wenig Sauerstoff bekommen. In diesem Fall muss natürlich eine Notaufnahme aufgesucht werden. Diese Symptome können oft durch eine schwere Infektion verursacht werden, die sofort mit Antibiotika behandelt werden muss. Aber oft ist ein schwerer Herzfehler für die Atembeschwerden verantwortlich.

Chronische Würge- und Hustenanfälle

Alle Babys spucken oder würgen gelegentlich beim Füttern. Aber wenn das Problem mit der Zeit immer wieder auftritt, solltest du deinen Arzt informieren, damit er nach Reflux, Nahrungsmittelallergien und anderen Problemen suchen kann. Überraschenderweise liegt manchmal tatsächlich ein Herzproblem vor: Die Blutgefäße, die vom Herzen kommen, haben sich verwickelt und wickeln sich um die Atemröhre (Trachea) oder die Ernährungssonde (Ösophagus). Diese Herzfehler, die auch als Gefäßring bezeichnet werden, drücken und verengen diese Bereiche, was zu Atem- oder Ernährungsproblemen führt.

Vergiss nicht, dass die meisten Babys ein völlig normales Herz haben. Aber wenn eines dieser Symptome auftritt, bist du zumindest mit dem richtigen Wissen ausgestattet, um deinem Kind zu helfen.

Bildquelle: https://pixabay.com/photos/baby-newborn-asleep-sleeping-2935722/

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