Wie kann man Mobbing verhindern? Wir müssen das Verhalten der nicht direkt beteiligten Beobachter/innen ändern und verstehen, was die Kinder dazu bringt, Gleichaltrige wiederholt einzuschüchtern, zu schikanieren oder sogar körperlich zu verletzen.

Was hilft? Das Verhalten zu missbilligen und Empathie für die Opfer zu wecken. Was funktioniert nicht? Den Mobber oder die Mobberin als Person zu verachten und ihn oder sie zu beschämen.

Unabhängig davon, ob es unser Gefühl für Gerechtigkeit befriedigt oder nicht, scheinen persönliche Schuldzuweisungen und Beschämungen Mobber/innen nicht zu einer Änderung ihres Verhaltens zu motivieren.

Als Forscher/innen Anti-Mobbing-Taktiken in Schulen untersuchten, stellten sie fest, dass Anschuldigungen und Beschämung keinen Einfluss auf die Bereitschaft der Kinder hatten, mit dem Mobben aufzuhören.

Was die Absichten eines Mobbers oder einer Mobberin änderte, war eine klare Verurteilung des Verhaltens und der Versuch, dem Mobber oder der Mobberin Mitgefühl für die Kinder zu vermitteln, die er oder sie verletzt hat.

Aber was ist mit anderen Dingen? Mit der Förderung sozialer Kompetenzen? Selbstwertgefühl? Problemlösung? Impulskontrolle? Eine positivere Sicht auf die Welt?

Es gibt in der Tat noch mehr zu beachten. In diesem Artikel wird ein Überblick über die Forschungsergebnisse zu Anti-Mobbing-Strategien geboten: Was hat sich bewährt, was nicht und was könnte in Zukunft funktionieren.

Strategien gegen Mobbing in Schulen?

Forscher/innen haben eine Reihe von Anti-Mobbing-Strategien in Schulen getestet. Leider schneiden viele dieser Strategien eher schlecht ab.

Die beste Erfolgsbilanz haben „schulweite Maßnahmen“, also Programme, die Mobbing an mehreren Fronten bekämpfen. Dazu gehört in der Regel die Einführung und Durchsetzung strenger Regeln gegen Mobbing. Darüber hinaus umfasst dies auch das Training von Lehrkräften, die Einführung von Anti-Mobbing-Lehrplänen im Unterricht, die Weitergabe von Anti-Mobbing-Informationen an die Eltern und das Angebot individueller Beratung für Schüler.

Obwohl „schulweite Maßnahmen“ vielversprechend klingen, sind auch sie nicht besonders erfolgreich. Einige wenige Maßnahmen haben zwar beeindruckende, nachhaltige Wirkungen gezeigt, doch die meisten nicht. Sie zeigten entweder keine Wirkung oder führten dazu, dass das Mobbing bei einigen Schülern sogar noch zunahm.

Warum waren diese schulischen Maßnahmen nicht erfolgreicher?

Es könnte daran liegen, dass die Ideen zwar gut, doch die Umsetzung schlecht war. Forscher/innen, die Kinder nach einer Maßnahme befragten, stellten fest, dass Schüler/innen „bestimmte Fähigkeiten, insbesondere Problemlösung und Empathie, manchmal falsch interpretierten oder missbrauchten“, was für diese Annahme spricht. Bei einer besseren Vorgehensweise hätten die Kinder diese Fähigkeiten eventuell beherrschen und nutzen können, um Mobbing zu verhindern.

Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit. Vielleicht konzentrieren sich die Maßnahmen auf die falschen Tätigkeiten und setzen somit falsche Schwerpunkte.

Einige Anti-Mobbing-Maßnahmen scheinen zum Beispiel davon auszugehen, dass Mobber/innen sich ändern, wenn man ihnen soziale Kompetenzen, Strategien zur Konfliktlösung oder Übungen zum Aufbau von Selbstvertrauen beibringt.

Hier liegt die Annahme zu Grunde, dass sich die meisten Mobber/innen aus Unwissenheit oder Unfähigkeit daneben benehmen. Sie schikanieren andere, weil sie nicht wissen, wie man Freunde findet, und weil sie ein geringes Selbstwertgefühl haben.

Womöglich treffen diese Annahmen auch auf einige Mobber/innen zu. Studien zeigen jedoch, dass es manchen Mobber/innen nicht an sozialer Kompetenz mangelt. Sie sind unter Umständen sozial gut vernetzt und haben ein hohes Selbstvertrauen. Die Ursache für ihr Fehlverhalten liegt woanders.

Deshalb ist es wichtig, die Ursachen von Mobbing zu verstehen. Wenn wir wissen wollen, wie wir Mobbing verhindern können, müssen wir zuerst verstehen, welche Arten von Kindern gefährdet sind Täter/innen zu werden.

Unterschiede zwichen reinen Mobber/innen und gemobbten Mobber/innen

Die Forschung zeigt, dass es mindestens zwei Arten von Mobber/innen gibt:

  • den „reinen“ Mobber/innen, der nahezu immer der Übergriffige ist, und
  • der „Mobber/Opfer“, der häufig selbst Opfer von Mobbing wird.

Auch wenn sie einige Eigenschaften miteinander teilen, unterscheiden sie sich in anderen Punkten stark voneinander. Betrachten wir zuerst die Gemeinsamkeiten.

Gemeinsamkeiten von Mobber/innen

Es überrascht nicht, dass Kinder, die zu Mobber/innen werden, schon früh zu Aggressionen neigen – mehr als gewöhnlich für Kinder in ihrem Alter. Doch es gibt darüber hinaus noch weitere Gemeinsamkeiten.

Kinder, die Mobber/innen sind, können sich weniger gut in die Lage anderer hineinversetzen – eine Fähigkeit, die Forscher/innen „affektive Empathie“ nennen.

Einige dieser Kinder sind vielleicht gut darin, die Perspektive einer anderen Person nachzuvollziehen (auch bekannt als „kognitive Empathie“). Studien zeigen jedoch, dass viele Mobber/innen nicht in der Lage sind, sich auf einer emotionalen Ebene einzufühlen.

Mobber/innen – insbesondere männliche Mobber – schneiden bei Tests zur „emotionalen Intelligenz“ oder „emotionalen Kompetenz“ schlechter ab. Ein Training dieser Fähigkeiten kann Mobbing verhindern.

Kinder, die mobben, haben zu Hause eventuell selbst Aggressionen durch Mobbing erfahren.

Obwohl Mobber/innen aus den unterschiedlichsten Familien kommen können, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie Eltern haben, die autoritäre Disziplin anwenden, d.h. die versuchen, durch Angst und Androhung schwerer Strafen zu kontrollieren.

Es ist auch wahrscheinlicher, dass sie Missbrauch erlebt haben oder Zeuge von häuslicher Gewalt wurden. Kinder, die außerhalb des Zuhauses mobben, mobben mit größerer Wahrscheinlichkeit auch ihre Geschwister.

Frühe Verhaltensauffälligkeiten erhöhen in der Regel das Risiko, dass ein Kind in der Zukunft Probleme haben wird.

Aggression, soziale Defizite und Aufmerksamkeitsprobleme können Kinder in Richtung Mobbing lenken.

Als Forscher/innen Kinder über ein Jahrzehnt hinweg verfolgten, fanden sie zum Beispiel heraus, dass Kinder, die im Kindergarten aggressiv waren, häufiger im späteren Leben in Mobbing verwickelt wurden – als Mobber/innen und Gemobbte.

In einer anderen Langzeitstudie wurde festgestellt, dass britische Fünfjährige mit schlechten Fähigkeiten zur Perspektivenübernahme im Alter von 12 Jahren ein höheres Risiko hatten, in Mobbing verwickelt zu sein.

Mobber/innen neigen dazu, die machiavellistische Einstellung zu vertreten, dass „der Zweck die Mittel heiligt.“ Sie verlassen sich auch auf etwas, das Psychologen „moralisches Loslösen“ nennen.

Wie funktioniert diesers Loslösen? Es geht um eine Rechtfertigung für Verhaltensweisen, die uns sonst Schuldgefühle bereiten würden. Das war nur ein bisschen Spaß. Er hat es verdient, so behandelt zu werden. Ich kann nichts dafür, ich wurde dazu gezwungen. Ich habe mich nicht so schlimm benommen wie der andere Kerl.

Kinder, die mobben, neigen dazu, vorschnelle Schlüsse über die Absichten anderer zu ziehen. Sie neigen dazu, anzunehmen, dass andere Leute ihnen etwas Böses wollen.

Es scheint, dass Mobber/innen häufiger in Aggressionen verwickelt sind, weil sie dazu neigen, davon auszugehen, dass andere Menschen ihnen schaden wollen. Im Vergleich zu anderen Kindern neigen aggressive Kinder dazu, ihren Mitmenschen schnell Feindseligkeit zu unterstellen.

Mobbing kann auch ein Anzeichen dafür sein, dass ein Kind ein erhötes Risiko aufweist, eine psychiatrische Störung zu entwickeln, z. B. eine antisoziale Persöhnlichkeitsstörung, die manchmal auch als „Soziopathie“ oder „Psychopathie“ bezeichnet wird.

In einer Studie untersuchten Forscher/innen 8-jährige Jungen auf psychiatrische Symptome. Von den Jungen, die täglich als „reine“ Mobber/innen auftraten, wurden 80% positiv auf eine mögliche psychiatrische Störung getestet. Bei den Mobbern/Opfern waren es sogar 97 %.

So viel zu den allgemeinen Risikofaktoren und Erfahrungen. Was ist der Unterschied zwischen reinen Mobber/innen und Mobbern/Opfern?

Reine Mobber/innen – also die Mobber/innen, die nicht selbst zum Opfer werden – haben in der Regel gute soziale Kompetenzen, ein hohes Selbstwertgefühl und ein gutes Ansehen.

Sie sind vorsichtiger und risikoscheuer, Charakterzüge, die ihnen helfen könnten, nicht von Autoritätspersonen erwischt zu werden.

Sie machen auf Lehrer/innen den Eindruck, gesellig, beliebt und selbstbeherrscht zu sein. Lehrer/innen nehmen ihre aggressiven Tendenzen möglicherweise nicht wahr.

Und sie scheinen auf lange Sicht keine besonderen Schwierigkeiten zu haben, jedenfalls dann nicht, wenn sie keine psychischen Probleme in der Kindheit oder familiäre Schwierigkeiten haben. In einer Studie zeigte sich, dass Mobber/innen, die diese Kriterien erfüllen, im Erwachsenenalter nicht schlechter dran waren.

Bei Mobbern/Opfern sieht das anders aus.

Gemobbte Mobber/innen – also die Mobber/innen, die auch von anderen Mobber/innen schikaniert werden – haben eher einen Mangel an sozialen Kompetenzen und Selbstwertgefühl verglichen mit klassischen Mobber/innen. Gleichaltrige schätzen sie eher als unfreundlich oder wenig hilfsbereit ein.

Wie bereits erwähnt, besteht für gemobbte Mobber/innen ein höheres Risiko, eine psychische Erkrankung zu entwickeln. Das Gleiche gilt für andere psychische Probleme wie Angstzustände und klinisch hochgradige Übererregung, die es den Kindern erschweren können, im normalen Unterricht zu lernen.

Mobber/Opfer haben in der Regel schlechtere Chancen im Erwachsenenalter und können besonders zynische Ansichten haben. Eine Studie ergab, dass Mobber/Opfer viel häufiger als andere Kinder – einschließlich „reiner“ Mobber/innen – das Schummeln befürworten. Eine andere Studie ergab, dass Mobber/Opfer am wenigsten Glauben in die menschliche Gutherzigkeit haben.

Die Schlussfolgerung

Insgesamt sind dies keine erfreulichen Entdeckungen. Doch sie können uns helfen zu verstehen, warum Maßnahmen gegen Mobbing scheitern. Kinder mobben aus unterschiedlichen Gründen und reagieren wahrscheinlich auch unterschiedlich auf die gleichen, standardisierten Maßnahmen.

Betrachtet man die Gemeinsamkeiten vieler Mobber/innen, wird klar, dass wir Kindern beibringen müssen, dass Mobbing nicht akzeptabel ist. Wir müssen Empathie für Opfer wecken und sollten uns mit den machiavellistischen Überzeugungen und den Mechanismen der moralischen Loslösung der Kinder auseinandersetzen. Wir müssen ihnen neue Sichtweisen beibringen, damit sie nicht davon ausgehen, dass andere Menschen feindselig sind. Und wir müssen Kinder in ihrem Alltag unterstützen – ihnen helfen, mit familiären Schwierigkeiten fertig zu werden, und sie auf psychische Probleme untersuchen lassen.

Um Mobbing zu verhindern, müssen wir aber auch vermeiden, verschiedene Kinder über einen Kamm zu scheren.

Für manche Kinder ist das größte Problem womöglich, dass sie unauffällig sind. Sie sind in vielerlei Hinsicht ausgeglichen und ihr Mobbing wird von den Erwachsenen nicht erkannt. Man muss sie identifizieren und zur Rechenschaft ziehen, damit sie ihr Verhalten ändern. Und auch ihre nicht mobbenden Mitschüler/innen müssen die Nachricht erhalten: Mobbing wird nicht toleriert, egal wie angesehen oder stark der Täter oder die Täterin ist.

Andere Kinder – die Mobber/Opfer – brauchen eventuell noch sehr viel mehr Unterstützung. Sie profitieren womöglich mehr von Übung in sozialer Kompetenz und Konfliktbewältigung. Sie brauchen möglicherweise Unterstützung bei Problemen mit der Aufmerksamkeit, Hyperaktivität oder Ängsten. Und sie brauchen vermutlich Hilfe, um Freund/innen zu finden.

Wie verhindert man Mobbing? Faktenbasierte Vorschläge

Tipp Nr. 1: Unterbrich laufendes Mobbing und stelle klar, dass Mobbing nicht toleriert wird.

Erwachsene müssen Stellung beziehen. Auch Kinder können einen laufenden Mobbingfall stoppen.

In einer Studie wurde festgestellt, dass 57 % der Mobbingfälle auf dem Schulhof einer Grundschule innerhalb von 10 Sekunden aufhörten, wenn sich ein anderes Kind einmischte – indem es das Opfer entweder verbal oder körperlich verteidigte. Um Mobbing zu verhindern, war nur ein einziger Akt der Solidarität nötig.

Tipp Nr. 2: Verurteile den Mobber oder die Mebberin nicht. Verurteile das Verhalten.

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, scheinen Versuche, die Vorwürfe persönlich zu machen, Mobber/innen nicht dazu zu motivieren, sich zu ändern. Das deckt sich mit Untersuchungen an Personen, die nicht mobben. Die meisten Menschen mögen es nicht, wenn man sie bloßstellt. Sie denken nicht: „Ich werde das Blatt wenden und mich bemühen, mich zu bessern.“ Stattdessen führt das Beschämen dazu, dass Menschen wütend, nachtragend oder ungehalten werden. Wenn wir Kinder bloßstellen, können wir auch die Botschaft vermitteln, dass wir denken, sie seien von Natur aus schlecht. Das kann den Kindern das Gefühl geben, dass eine Veränderung nicht möglich ist.

Wollen wir, dass Kinder mit dem Mobben aufhören, ist es wahrscheinlicher, dass wir erfolgreich sind, wenn wir zwischen dem Verhalten und der Person unterscheiden. Das Verhalten ist schlecht und wird nicht toleriert. Die Person kann wachsen und sich ändern.

Tipp Nr. 3: Überprüfe Mobber/innen auf psychische Erkrankungen und ernsthafte Verhaltensprobleme.

Das ist die Empfehlung des Psychiaters und Mobbing-Forschers Andre Sourander. Wenn Mobber/innen psychische Probleme aufweisen, sollten sie die Hilfe von Spezialisten in Anspruch nehmen, die darauf spezialisiert sind, diese Probleme zu behandeln. Wir sollten aufhören, von Lehrern zu verlangen, dass sie als Therapeuten fungieren.

Tipp Nr. 4: Führe Gespräche über die Erfahrungen der Opfer.

Nicht jeder Mobber ist bereit, Empathie zu zeigen. Einige leiden eventuell unter psychischen Problemen, die das Einfühlungsvermögen schmälern. Dennoch sind viele Mobber durchaus in der Lage, Empathie für andere zu empfinden, und die Forschung zeigt, dass das Erzeugen von Empathie und der Fokus auf diese dazu beiträgt, sie zu motivieren, sich zu ändern.

Tipp Nr. 5: Bringe den Kindern bei, wie man sich moralisch abgrenzt.

Mobber/innen hegen antisoziale Überzeugungen und Rationalisierungen, die es ihnen erleichtern, sich grausam oder rücksichtslos zu verhalten. Und jeder, Kinder und erwachsene Außenstehende eingeschlossen, könnten sich auf moralische Rückzugsmechanismen verlassen, um zu vermeiden, sich einzumischen und sich für die Opfer einzusetzen.

Tipp Nr. 6: Hilf aggressiven Kindern, die scheinbar feindseligen Absichten anderer Menschen neu zu deuten.

Studien zeigen, dass das möglich ist. In einer kontrollierten, experimentellen Studie nahmen Jungen im Grundschulalter an einem Trainingskurs teil, der ihnen beibringen sollte, Gleichaltrigen keine feindseligen Absichten zu unterstellen.

Nach der Intervention zeigten Jungen, die bisher als aggressiv eingestuft wurden, deutliche Verbesserungen. Die Lehrer/innen schätzten sie als weniger aggressiv ein und bei einer Überprüfung waren die Jungen weniger geneigt, in missverständlichen Situationen feindselige Absichten zu unterstellen.

Neuere Studien haben ähnliche Ergebnisse erzielt. Trainingsprogramme halfen den Jugendlichen, ihre Einstellung zu Aggressivität zu ändern. Nach dem Training gaben die Kinder zum Beispiel an, dass sie weniger aggressiv wurden, wenn sie jemand anrempelte. Sie gingen eher davon aus, dass es sich um ein Versehen handelte und wollten sich seltener rächen.

Tipp Nr. 7: Stressbewältigung lehren.

Studien haben wirksame Techniken zur Entspannung und Stressbewältigung identifiziert. Mobbingopfer mit klinisch hohem Erregungszustand könnten von ihnen profitieren.

Tipp Nr. 8: Fördern Sie hilfreiche Erziehungsmethoden.

Autoritäre Erziehung zielt darauf ab, eine Art unreflektierten Gehorsam zu erzwingen. Dazu gehören auch Bestrafungen, die übermäßig hart oder willkürlich erscheinen.

Im Gegensatz dazu ermutigt autoritative Erziehung Kinder dazu, ihr Verhalten selbst zu regulieren. Es geht darum, klare Grenzen zu setzen, die Gründe für die Regeln zu erklären, auf die Kinder einzugehen und sie als unabhängige, vernünftige und hilfsbereite Familienmitglieder zu behandeln.

Studien zeigen, dass Kinder weniger zu Mobbing neigen, wenn ihre Eltern warmherzig, kommunikativ und engagiert sind. Kinder, die ihre Eltern als autoritativ wahrnehmen, neigen weniger dazu, ihre Altersgenossen zu mobben. Und eine Meta-Analyse von Studien, die zwischen 1970 und 2012 veröffentlicht wurden, ergab, dass eine warmherzige, kommunikative und engagierte Erziehung immerhin einen kleinen bis mittelmäßigen Schutz vor der Entwicklung von Mobbing hat.

Tipp Nr. 9 Nutze die Familienberatung.

Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Formen der Familienberatung, bei denen es um die Verbesserung der Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern geht, Jugendlichen dabei helfen kann mit dem Mobben aufzuhören. Nach 12 Wochen eines Programms namens „kurze strategische Familientherapie“ (BSFT) berichten Kinder, dass sie weniger mobben und gelassener sind. Möglicherweise haben sie sogar ihr Verhaltensmuster bei der Ausschüttung von Stresshormonen verändert.

Tipp Nr. 10: Schütze Kinder vor Trauma, Missbrauch und Mobbing zu Hause.

Je häufiger Kinder missbraucht werden oder andere negative Erfahrungen machen, desto eher entwickeln sie antisoziale Verhaltensweisen.

Kinder zu schützen ist also nicht nur eine Frage der Moral, sondern auch eine Möglichkeit, den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/portratfoto-der-frau-im-roten-oberteil-das-schwarze-gerahmte-brillen-tragt-die-ihre-hand-in-der-stop-geste-heraushalten-3762802/

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