Wie du Kinder belohnen kannst, ohne ihnen neues Spielzeug oder Süßigkeiten zu schenken

by Lara
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Ich versuche, Belohnungen zu finden, die kein Spielzeug sind, wenn ich unseren Kindern zeigen will, dass ich stolz auf sie bin. Heute erzähle ich dir, warum wir nach Belohnungen suchen, die nicht aus Spielzeug bestehen, und zeige dir eine Liste mit guten Alternativen.

Warum materielle Belohnungen für Kinder auf Dauer nicht gut sind

So wie die Wissenschaft beweist, dass es besser ist, unseren Kindern ein Erlebnis zu schenken als ein Spielzeug, zeigen aktuelle Studien, dass Spielzeug als Belohnung auch nach hinten losgehen kann und dazu führt, dass Kinder verwöhnt werden oder zu materialistischen Erwachsenen heranwachsen, die sich eher verschulden.

Um ganz ehrlich zu sein, gelingt es mir nicht immer, Belohnungen zu geben, die keine „Dinge“ sind. Wenn ich ein tolles Spielzeug finde oder weiß, dass unsere Kinder ein Auge auf etwas geworfen haben, ist es schwer, es sich entgehen zu lassen, vor allem, wenn sie etwas gut gemacht haben.

Ich versuche jedoch, mich an mein „längeres“ Ziel zu erinnern, ihnen Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen beizubringen. Ich möchte, dass sie innerlich motiviert sind und nicht, dass sie für jede gute Arbeit ein Spielzeug erwarten.

Eine Studie, die kürzlich veröffentlicht wurde, ergab, dass Kinder, die mehr materielle Belohnungen erhalten, am Ende materialistisch werden.

„Eltern wollen nicht, dass ihre Kinder ihren Besitz dazu benutzen, ihren Selbstwert zu definieren oder andere zu beurteilen, aber auch liebevolle und unterstützende Eltern können materielle Güter benutzen, um ihre Liebe auszudrücken, und damit den Weg dafür ebnen, dass ihre Kinder eher andere Menschen mit teuren Besitztümern bewundern“, so die Autoren Marsha Richins von der University of Missouri und Lan Nguyen Chaplin.

Kinder, die von ihren Eltern hauptsächlich materiell belohnt werden, neigen laut Studien zu einem langfristigen Überkonsum und belohnen und definieren sich auf Dauer selbst mit Besitztümern. Materialismus im Erwachsenenalter steht allerdings im engen Zusammenhang mit geringerem Wohlbefinden, Eheproblemen und finanziellen Schwierigkeiten in Verbindung gebracht.

Was kannst du also tun? Versuche es mit nicht-materiellen Belohnungen, auf die sich dein Kind freuen wird. Hier sind einige Ideen, die eine gute Alternative darstellen.

Alternativen zu materiellen Belohnungen

Kinder brauchen und wollen Zeit, Aufmerksamkeit und Kommunikation. Das sind Dinge, die leicht zu geben sind.  Hier sind einige Möglichkeiten, Kinder ohne materielle Güter zu belohnen.  

Stolz

Ermutige dein Kind dazu, stolz auf sich selbst zu sein. „Wow – bist du nicht stolz auf dich? Du hast fleißig gelernt und dir angeschaut, was du erreicht hast. Mit harter Arbeit kannst du alles erreichen.“ Auf lange Sicht wird diese Art von innerer Motivation einen großen Einfluss haben.  

Präsentation

Wenn es ein tolles Zeugnis war – hänge es an die Wand. Wenn es ein tolles Spiel war, hänge ein Foto oder das Ergebnis an den Kühlschrank.

Ein Belohnungsglas

Jedes Mal, wenn dein Kind etwas unerwartet Nettes tut, unaufgefordert hilft, zuhört oder angemessen reagiert (woran auch immer ihr gerade arbeitet), gib ihm einen Wattebausch oder etwas ähnliches, den es in sein Glas legt.

Wenn das Glas voll ist, ermutige dein Kind, „etwas Lustiges“ zu tun, indem du eine Aktivität auswählst, die ihr gemeinsam macht (Steine bemalen, Schleim herstellen, etc. ….).

Dieses Belohnungssystem hat sich in unserer Familie seit Jahren bewährt.

Ein Ausflug

Lass dein Kind als Belohnung Punkte sammeln für einen lustigen Ausflug! Legt ein Familienziel fest – einen Ort, an den ihr gehen wollt, z. B. den örtlichen Zoo oder einen Wanderweg – und besprecht dann, wie ihr es erreichen wollt (z. B. indem ihr ein Wattebauschglas füllt oder eine bestimmte Anzahl von Familienpunkten sammelt oder vielleicht sogar etwas wie „alle bleiben nachts in ihrem Bett, es sei denn, sie brauchen dich wirklich.“)

Löst gemeinsam ein Puzzle

Gemeinsame Zeit ist hier der Schlüssel. Sucht euch ein Puzzle aus und arbeitet gemeinsam daran. Ja, du kaufst ein Puzzle, aber dein Kind wird es als ein verbindendes Erlebnis sehen, weil du es ihm nicht „gibst“, sondern ihr es zusammen macht.

Bastelt gemeinsam

Ihr könnt zum Beispiel ein kreatives Familienfotoalbum gemeinsam gestalten. Unsere Kinder lieben es, in dem Buch lustige Gesichter auf sich selbst (oder uns!) zu malen.

Sammelt Sticker für Belohnungen

Alle fünf Sticker dürfen sie etwas Lustiges machen, z. B. Kekse backen (lass sie ein neues Rezept für Kekse auf Pinterest aussuchen – unsere Kinder LIEBEN es, Bilder von leckeren Keksen anzuschauen und ihre Favoriten auszuwählen). 

Belohne sie mit einem lustigen Ausflug mit Mama oder Papa. Eine Fahrradtour kommt bei uns sehr gut an – die Kinder lieben das, und wir auch!

Ein „Bucket List“-Glas

Erstelle eine Liste mit Aktivitäten, die deinem Kind Spaß machen, und schreibe sie auf kleine Zettel. Lege diese Zettel in ein Glas. Wenn es sich eine Belohnung verdient, darf es sich eine Aktivität aussuchen.

Um es einfacher zu machen, kannst du auch eine Liste mit lustigen Aktivitäten ausdrucken und sie an den Kühlschrank hängen. (Beispiele: eine Festung bauen, eine Schnitzeljagd machen, ein Brettspiel spielen, usw.)

Ein Tag im Schlafanzug

Wenn deine Kinder es lieben, ihren Pyjama zu tragen, kannst du ihnen einen Pyjama-Tag zu Hause erlauben. Ihr könntet sogar einen Pyjama-Film-Tag veranstalten und im Schlafanzug ganz viele Filme schauen.

Extra Bildschirmzeit.

Ein Beispiel, wie es bei uns zu Hause aussehen würde: Da unsere Kinder während der Schulwoche keine elektronischen Geräte benutzen dürfen, es sei denn, sie dienen der Bildung, könnte ich ihnen am Mittwochnachmittag von 15:00 bis 17:00 Uhr einen Bonus an Bildschirmzeit geben.

Zeit mit Tieren

Geh in die Zoohandlung oder das Tierheim und sieh dir die Tiere an, die adoptiert werden müssen. Du kannst deine Kinder sogar bitten, dir bei der Suche nach Dingen zu helfen, die du dem Tierheim spenden kannst, oder sie bitten, einen Dollar an das Tierheim zu spenden (du tust dasselbe), damit sie auch etwas über Großzügigkeit und Freundlichkeit lernen.

Länger wachbleiben

Lass sie 30 Minuten länger aufbleiben, um mit Mama und Papa ein Spiel zu spielen oder eine kurze Sendung zu sehen. (Unsere Kinder lieben es, eine neue Serie auf Netflix zu finden, die nur „unsere“ ist – wenn sie also eine Belohnung bekommen, bleiben sie 30 Minuten länger auf, um die nächste Folge „unserer“ Serie zu sehen.)

Geht zusammen essen

Feiere, indem du mit der Familie essen gehst, sie ihr Lieblingsessen aussuchen lässt oder etwas Außergewöhnliches machst, wie z.B. ein Abendessen auf der Veranda.  

Macht ein Lagerfeuer

Unsere Familie liebt es, Lagerfeuer im Garten zu machen. Wir kaufen alles, was wir brauchen, um Marshmallows zu grillen, und machen einen ganzen Abend daraus. 

Besucht ein Event in eurer Nähe

Finde eine kostenlose, lustige Veranstaltung in deiner Heimatstadt. Die meisten örtlichen Bibliotheken bieten mehrmals pro Woche Veranstaltungen für Kinder an. Du kannst auch auf der Website oder der Facebook-Seite deiner Heimatstadt nach Veranstaltungen für Kinder suchen. Auch die örtlichen Kirchen bieten oft solche Veranstaltungen an.

Fazit

Es ist manchmal schwer, sich immer daran zu erinnern, Kinder nicht immer mit materiellen Dingen zu belohnen und ich bin mir sicher, dass ich manchmal auch von der Regel abweichen werde. Versuche einfach daran zu denken, dass Studien zeigen, dass diese Kinder oft zu verwöhnten, materialistischen und oft verschuldeten Erwachsenen heranwachsen. Und vielleicht hilft dir diese Liste ja etwas weiter.

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/8u-OaI3MZrc

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