In den Schulen wird das Konzept von respektvollen Beziehungen, zu denen auch das Einverständnis gehört, schon seit einiger Zeit besprochen, aber in vielen Familien hat es sich noch nicht durchgesetzt. Viele Eltern trauen sich nicht, dieses Thema anzusprechen oder sind unsicher, wie sie damit anfangen sollen. Falls dir das bekannt vorkommt, werden dir diese Ideen helfen, damit anzufangen.

Sei offen für alle Gesprächsthemen

Ist dein Zuhause ein Ort, an dem Kinder über jedes Thema offen reden können? Vor allem Sexualität und Liebesbeziehungen sind Themen, bei welchen viele Eltern sagen „darüber reden wir, wenn du älter bist“.

Professor Kerry Robinson vom Institut für Sozialwissenschaften und Psychologie und dem Forschungszentrum für Sexualität und Geschlecht an der University of Western Sydney rät Eltern, die Fragen ihrer Kinder sachlich zu beantworten und betont, wie wichtig es ist, über das Thema, für das sich Kinder interessieren, Bescheid zu wissen.

In einem Artikel in The Guardian sagte sie: „Du solltest schon früh mit deinem Kind besprechen, dass du offene, einfache und ehrliche Antworten gibst, wenn es Fragen zu bestimmten Themen hat. Dadurch schafft ihr einen eine gute Grundlage, auf der ihr aufbauen könnt.“

Professor Robinson rät den Eltern auch, die Fragen ihrer Kinder nicht einfach zu verwerfen: „Dadurch entsteht sofort das Muster, nicht zu antworten und sie auf die lange Bank zu schieben. Kinder merken sehr schnell, dass das Thema ein Tabu ist. Sie sprechen mit ihren Freunden über dieses Thema, aber nicht mit ihren Eltern oder anderen Erwachsenen, denn es ist ein Tabu.“

Nein heißt Nein

Kinder lernen das gegenseitige Einverständnis durch ihr gemeinsames Spielen und Teilen. Ein Kind, das sein Spielzeug nicht teilen will, hat ein Anrecht darauf, in Ruhe gelassen zu werden, anstatt ausgeschimpft zu werden, um seine Meinung zu ändern. Ein Elternteil, das einem Jugendlichen wegen seines Fehlverhaltens ein Privileg entzieht, darf nicht wiederholt versuchen, ein anderes Ergebnis zu erzielen. Mach den Kindern und Jugendlichen klar, dass ein Nein keine Gelegenheit ist, noch einmal nachzufragen.

Verhalten bietet Wahlmöglichkeiten

Verhalten als Wahlmöglichkeit darzustellen, ist eine wichtige Strategie für Einverständnis für Kinder jeden Alters. Einem kleinen Kind, das ein Spielzeug mit einem Freund teilt, kann man sagen: „Gute Entscheidung, Felix. Jetzt könnt ihr zusammen Spaß haben.“ Einem Grundschulkind, das seine Hausaufgaben vorzeitig erledigt, kann gesagt werden: „Jetzt hast du viel Zeit zum Spielen. Gute Entscheidung.“ Einem Teenager, der dir ohne sich zu beschweren beim Kochen hilft, kann gesagt werden: „Nach der Schule hättest du tun können, was du willst, aber du hast dich entschieden, mir zu helfen. Das freut mich sehr.“

Das Einholen von Einverständnis

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Einverstänis ist, dass Kinder und Jugendliche die Gewohnheit entwickeln sollten, andere um Erlaubnis zu bitten. „Frag deine Schwester, ob es in Ordnung ist, wenn du das Spiel neben ihr spielst.“ „Frag deine Oma, ob sie jetzt Lust hat zu kuscheln.“ Das Einholen von Einverständnis ist ein wichtiger Teil für respektvolle Beziehungen, die du deinen Kindern vermitteln kannst.

Fazit

Der beste Zeitpunkt, um deinen Kindern etwas über Einverständnis beizubringen, ist, wenn sie noch sehr jung sind. Die zweitbeste Zeit ist jetzt. Die Vermittlung von Einverständnis ist ein zu wichtiges Thema, um es zu vernachlässigen oder den Schulen zu überlassen. Wir sind gefragt, uns dafür einzusetzen, wenn wir eine echte Veränderung möchten.

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/a9kHtTbjpwY

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