Hast du manchmal das Gefühl, dass du mehr „Nein“ als „Ja“ zu deinen Kindern sagst? In der hektischen Welt von heute verlieren viele Familien die Bedeutung von gemeinsamer Zeit aus den Augen. Ich persönlich wurde an einem Samstagmorgen im letzten November an diese wichtige Tatsache erinnert. Die Tatsache, dass ich öfter Ja sagen muss…
Unser Küchentisch war übersät mit Bastelpapier, Buntstiften und Kleber. Wir bastelten Dekorationen für das Erntedankfest und wie bei jeder Bastelei mit kleinen Kindern kann es da schon mal ein bisschen unordentlich werden. Mitten in der Bastelarbeit plapperte unser Sohn über seine großen Pläne für ein Bauprojekt.
Ehrlich gesagt habe ich nur halb zugehört. Ich wurde jedoch schnell hellhörig, als mein Sohn mir einen Hammer und Nägel zeigte und fragte: „Wann können wir es bauen?“. Sofort kam die Überwältigung, aber bevor ich das „Nein“ sagen konnte, das mir auf der Zunge lag, brachte sich mein Mann ein und erklärte, dass es eine tolle Idee sei, wir es aber in einem viel kleineren Maßstab machen müssten.
An diesem Samstag verbrachten mein Mann und die Jungs den größten Teil des Nachmittags damit, gemeinsam zu bauen.
Es ist gut bewusst „Ja“ zu sagen
Als ich ihnen dabei zusah, hatte ich das Gefühl, dass Gott mich daran erinnerte, wie schön es ist, „Ja“ zu sagen. Manchmal scheint es einfacher zu sein etwas abzulehnen. Wir sind beschäftigt, haben Pläne oder sind müde und ein schnelles „Nein“ kann viel attraktiver klingen als ein „Ja“, das vielleicht mit viel Aufwand verbunden ist. Die Sache ist die, dass ein „Nein“ zwar einfacher klingt, aber nicht die Antwort ist, die unsere Kinder brauchen. Unsere Kinder müssen uns öfter „Ja“ sagen hören. Sie müssen sehen, dass wir die ganze Hektik beiseite schieben, um Zeit mit ihnen zu verbringen.
An diesem Nachmittag sah ich, wie mein Mann die starke Persönlichkeit meines Sohnes nutzte und durch Kreativität und Fantasie das Gute herausholte. Er entschied sich, „Ja“ zur Familie zu sagen.
Bewusst Zeit zusammen verbringen
Ich möchte meinen Kindern Erinnerungen an Momente schenken, in denen wir alle zusammen sind und die Gesellschaft des anderen genießen. In diesen kleinen Momenten können wir ihnen etwas über Geduld, Zusammenarbeit und so vieles mehr beibringen. So oft hetzen wir durch diese kleinen Momente und gehen zur nächsten Aktivität über.
Das Leben ist so hektisch. Wir verplanen unsere Zeit mit diversen Sportarten, Aktivitäten und Verpflichtungen, so dass wir wie Puzzleteile in einer Schachtel herumhüpfen und uns zerstreuen. Aber wenn wir entschleunigen und Zeit miteinander verbringen, fügen sich alle Puzzleteile so zusammen, wie sie sein sollen. Plötzlich sind wir nicht mehr getrennte, unpassende Teile, sondern ein komplettes Bild, das einem Zweck dient – eine Familie.
Zum Ende dieses Jahres möchte ich dich ermutigen, bewusst ein bisschen langsamer zu leben. Bitte Gott, deine Augen und Ohren für Gelegenheiten zu öffnen, bei denen du „Ja“ zu deinen Kindern sagen kannst. Nimm dir vor, weniger außer Haus zu arbeiten und mehr als Familie zu unternehmen. Wenn die Kinder erwachsen und selbstständig sind, wirst du nie zurückblicken und bereuen, dass du zu den kleinen Momenten „Ja“ gesagt hast, denn das sind die Momente, die du für immer in deinem Herzen bewahren wirst.
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