Wann du deinem Kind erlauben solltest, mit einer Aktivität aufzuhören

by Lara
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Irgendwann werden die meisten Eltern mit diesem Satz konfrontiert: „Mama (oder Papa), ich will das nicht mehr machen.“

Ob Fußball oder Ballett, Klavierunterricht oder Schachclub, manchmal hat ein Kind einfach genug und will nicht mehr mitmachen. Dafür kann es verschiedene Gründe geben – manche sind berechtigt, manche nicht.

Hier kommt es ganz auf den Kontext an. In manchen Situationen ist es das Richtige aufzuhören. In anderen Situationen musst du dein Kind vielleicht ein wenig dazu drängen, weiterzumachen.

Woher weißt du also, was du machen sollst? Wie gehst du als Elternteil mit deinem Kind durch diese Situation? Bringst du es dazu, „durchzuhalten“ und vermeidest so möglicherweise dem Stempel „Aufhörer“ oder lässt du es einfach aufhören?

Es kommt auf das Timing und den Grund an

Wenn dein Kind eine Zeit lang an einer Aktivität teilgenommen hat und plötzlich kein Interesse mehr zeigt, ist es verständlich, wenn er oder sie eine Pause machen möchte.

Aus der Sicht der Eltern kann sich das frustrierend anfühlen. Du denkst vielleicht: „Wir haben so viel Zeit und Geld in diese Aktivität investiert, und jetzt willst du nicht mehr?

Aber aus ihrer Sicht haben sie vielleicht mit einem Burnout zu kämpfen oder sie wollen etwas Neues ausprobieren. Vielleicht sind sie aber auch an ihre Grenzen gestoßen und finden es schwieriger, mit den anderen Kindern wettbewerbsmäßig mitzuhalten. Was auch immer der Grund sein mag, wenn du sie dazu drängst, sich weiterhin an etwas zu beteiligen, aus dem sie sich emotional zurückgezogen haben, wird das die Situation wahrscheinlich nur noch schlimmer machen.

Das Timing ist also wichtig. Wenn dein Kind Teil eines Teams ist, muss es verstehen, dass ein Austritt mitten in der Saison Auswirkungen auf das Team und die Trainer:innen haben kann.

Es lohnt sich, vor jeder Saison oder neuen Aktivität ein ehrliches Gespräch mit deinem Kind zu führen, ob es weitermachen möchte. Wenn sich die Einstellung deines Kindes ändert, solltest du es ermutigen, das, was es angefangen hat, zu Ende zu bringen und die Fußballschuhe oder das Gitarrenplektrum an den Nagel zu hängen, wenn die Saison oder die Unterrichtsreihe zu Ende ist. Wenn es sich allerdings um eine akute schlechte Situation handelt – wie Mobbing oder ein übertriebenes oder unfähiges Training – dann ist es vielleicht auch an der Zeit, aufzuhören.

Ein guter Grund, es weiter zu versuchen

Je nach Persönlichkeit deines Kindes kann es aus den unterschiedlichsten Gründen unglaublich einschüchternd wirken, etwas Neues zu beginnen. Vielleicht muss es neue Leute kennenlernen oder sich auf eine Weise zeigen, wie es das noch nie getan hat.

Wenn es dann nach dem ersten Training oder der ersten Unterrichtsstunde auf die erste Hürde stößt und merkt, dass es nicht so einfach ist, wie es dachte, will dein Kind sich vielleicht ducken und wegrennen – um so schnell wie möglich aus der Sache herauszukommen.

Das ist der Moment, in dem du es ermutigen musst, dranzubleiben. Etwas aufzugeben, das es gerade erst begonnen hat, kann zur Gewohnheit werden – und das ist etwas, das dein Kind später im Leben mit sich herumtragen wird.

Deshalb ist es so wichtig, dass du als Elternteil den wahren Grund für den Ausstieg herausfindest. Hat dein Kind Angst, zu versagen? Hat es das Gefühl, dass es einfach nicht gut in der Aktivität ist? Was ist der Grund für den plötzlichen Sinneswandel?

Setz dich hin und führe ein ehrliches Gespräch. Lege die Vor- und Nachteile des Aufhörens dar und versuche, deinem Kind dabei zu helfen, die ersten Tage zu überstehen. Es ist wahrscheinlich, dass es nach ein paar weiteren Stunden oder Übungen anfängt, sich zu verbessern und Selbstvertrauen zu gewinnen.

Erinnere dein Kind daran, dass sogar Michael Jordan aus seinem Highschool-Basketballteam ausgeschlossen wurde. Okay, schlechtes Beispiel. Der Punkt ist – wir alle müssen irgendwo anfangen. Und der Punkt, an dem wir anfangen, sieht aus Sicht des Talents und der Ergebnisse ganz anders aus als der Punkt, an dem wir uns in der Mitte der Reise befinden. Übung macht nicht den Meister, aber sie macht definitiv besser.

Ob dein Kind aufhören sollte oder nicht, hängt also wirklich von seiner speziellen Situation ab. Manchmal hat es allen Grund, sich zurückzuziehen. In anderen Fällen ist es nicht die beste Entscheidung, aufzuhören, denn das könnte sich später negativ auf das Kind auswirken.

Das Beste, was du als Elternteil tun kannst, ist, die Situation mit deinem Kind zu besprechen und die bestmögliche Entscheidung zu treffen, die ihm jetzt und auf lange Sicht am meisten nützt.

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/v7FT5ngIEfA

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