Untersuchungen zeigen, dass etwa 40 bis 50 Prozent der Ehen enden. Angesichts dieser Zahlen sind erneute Ehen keine Seltenheit. Wenn du und deine neue Partnerin oder dein neuer Partner Kinder aus früheren Ehen haben, ist es ganz normal, dass sich die beiden Familien zusammenschließen und als eine Familie zusammenleben.

Solche Familien stehen vor besonderen Herausforderungen. Wenn Stieffamilien beginnen, sich in ihren neuen Familienrollen zurechtzufinden, ist es ein heikles Gleichgewicht zwischen der Förderung dieser neuen Beziehungen und der Zeit, die jeder braucht, um sich anzupassen. Wenn ihr darüber nachdenkt, eure Familien zusammenzulegen, und auch wenn ihr bereits zusammengezogen seid, ist es von großem Vorteil, wenn ihr die folgenden Punkte beachtet, damit es allen gut geht:

Schritte, die du mit deiner Partnerin oder deinem Partner unternehmen kannst

1. Baut eine starke Beziehung auf. Ihr seid die Kapitäne des Schiffes. Als Eltern und Haushaltsvorstände gebt ihr den Kurs für eure Familie vor. Nehmt euch Zeit füreinander und kommuniziert offen und respektvoll.

2. Strukturiert euren Haushalt. Legt die Arbeitsteilung fest, die für eure individuellen Bedürfnisse am besten geeignet ist. Vielleicht bist du der Finanzguru, während dein Partner ein Gourmetkoch ist. Deine älteren Kinder finden es vielleicht gut, ihre Erfahrungen zu teilen und auf ihre jüngeren Geschwister aufzupassen.

3. Legt gemeinsam Hausregeln fest. Kinder brauchen einheitliche Erwartungen. Einigt euch mit eurem Partner darauf, was ihr für akzeptables Verhalten haltet und welche Konsequenzen es hat, wenn die Regeln nicht eingehalten werden. Wenn die Kinder in mehr als einem Haushalt leben, versuche, die Regeln so weit wie möglich zu koordinieren.

4. Sprecht über Geld. Geld ist ein wichtiges Thema, besonders wenn ihr zwei Familien zusammenführt. Teilt alle Details über euer Einkommen, euer Vermögen und eure Schulden mit. Findet eine gemeinsame Basis für eure Ausgaben, Einsparungen und Investitionen. Ziehe einen Ehevertrag in Betracht, wenn es wichtig ist, euer getrenntes Vermögen zu dokumentieren.

5. Akzeptiert eure Unterschiede. Es hat viele Vorteile, mehr Lebenserfahrung in deine Rolle als Elternteil und Ehepartner/in einzubringen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass ihr eure unterschiedlichen Traditionen und Gewohnheiten anpassen oder zusammenführen müsst – von den Feiertagen bis zu den Ausgangsregeln.

6. Stellt das Wohl eurer Familie an erste Stelle. Behalte vor allem das Wohl deiner Familie als Ganzes im Auge. Versuche, auf die Bedürfnisse aller Rücksicht zu nehmen und angemessene Vorkehrungen zu treffen, damit alles reibungslos läuft.

Schritte, die du mit den Kindern unternehmen kannst

1. Verstehe deine Rolle. Als Stiefelternteil solltest du es langsam angehen lassen. Du kannst eine wertvolle Kraft im Leben deines Stiefkindes sein, aber es hat bereits seine eigenen Eltern. Bemühe dich, ein liebevoller Mentor und ein positives Vorbild zu sein.

2. Fühle mit. Versuche, die Dinge aus der Perspektive aller beteiligten Kinder zu sehen. Bestätige ihre Gefühle und erkenne die großen Veränderungen an, die von ihnen verlangt werden. Sei sensibel für ihre Sorgen darüber, was ihre Mitschüler/innen denken werden und wie der Rest der Familie zurechtkommt.

3. Verbringt Zeit miteinander. Lade deine Stiefkinder ein, einige Zeit allein mit dir zu verbringen, damit ihr euch besser kennenlernen könnt. Finde heraus, welche gemeinsamen Interessen ihr habt und plane Ausflüge zu diesen Themen.

4. Setze die Hausregeln durch. Erkläre die Hausregeln von Anfang an klar. In der Regel ist es am besten, wenn deine Partnerin oder dein Partner den größten Teil der Disziplin für ihre/seine eigenen Kinder aufbringt, besonders in der Anfangsphase der Beziehung.

5. Rechne mit Rückschlägen. Die Beziehungen in eurer Familie werden im Laufe der Zeit schwanken. Du und deine Partnerin oder dein Partner werden wahrscheinlich durch Versuch und Irrtum lernen, während ihr euch neuen Herausforderungen stellt. Die Kinder spüren vielleicht widersprüchliche Loyalitäten und müssen sich manchmal zurückziehen.

6. Unterstütze die Beziehung deines Kindes zu seinen Großeltern, wenn die Großeltern deines Stiefkindes noch leben. Setze dich für den Schutz dieser heiligen Beziehung ein, indem du die Interessen des Kindes an erste Stelle setzt. Großeltern sind eine wertvolle Ressource. Sie können zusätzliche Liebe und Aufmerksamkeit geben.

7. Ziehe eine Beratung in Betracht. Eine Beratung kann dir helfen, den Übergang zu erleichtern oder schwierige Phasen zu überstehen. Suche dir einen zugelassenen Therapeuten, der mit der besonderen Dynamik von Stieffamilien vertraut ist.

Mit Geduld und Liebe kannst du den Spagat schaffen, der notwendig ist, damit deine Familie zusammenhält. Baue eine starke Beziehung zu deiner Partnerin bzw. deinem Partner auf. Und hilf den Kindern, sich sicher zu fühlen, während sie lernen, mit all den Anpassungen zurechtzukommen.

Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/a-couple-welcoming-a-child-8205068/

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