Normalerweise sind meine Ratschläge positiv, da ich versuche, mich auf das zu konzentrieren, was du als Elternteil tun solltest. Mein Ziel ist es, die Entwicklung immer voranzutreiben. Manchmal hilft es jedoch, sich einige Verhaltensweisen ins Gedächtnis zu rufen, die wir aufgeben oder weniger tun sollten, wenn wir eigenständige, emotional kluge Kinder erziehen wollen.
Im Folgenden findest du einige Verhaltensweisen, mit denen du als Elternteil aufhören oder die du weniger tun solltest, sowie ein Beispiel für Ersatzverhalten:
Zu viel zu tun
Kinder müssen lernen, sich selbst zu beschäftigen und auf eigenen Füßen zu stehen. Selbstständigkeit ist das Ziel für Eltern. Lerne, zu delegieren. Du musst auch nicht jedes Puzzle mitpuzzeln. Es reicht, wenn du dabei bist und dir eine Tasse Kaffee gönnst.
Auseinandersetzungen gewinnen
Das Bedürfnis, Auseinandersetzungen zu gewinnen und zu beweisen, dass man Recht hat, schadet den Beziehungen und schafft eine Grundlage für Konflikte. Schalte dein Ego aus und deine Seele an. Richte deinen Fokus auf die Dinge, die wirklich wichtig sind.
Zu wenig erwarten
Erwartungen sind heikel. Wenn sie zu hoch sind, können Kinder schnell den Mut verlieren. Sind die Erwartungen jedoch zu niedrig, werden die Kinder sie erfüllen. Richte sie an ihren Fähigkeiten und ihrem Entwicklungsstand aus. Schraube deine Erwartungen je nach ihrem Alter nach oben.
Reden, wenn du wütend bist
Reden ist ein normaler Reflex, unabhängig von deinem emotionalen Zustand. Wenn du wütend bist, hören Kinder nicht zu. Sie hören deine Wut, aber nicht deine Worte. Wähle den Zeitpunkt und den Ort weise, um mit deinen Kindern zu sprechen.
Keine angemessene Anerkennung zeigen
Es ist einfach, das gute Verhalten der Kinder und ihren Beitrag zur Familie als selbstverständlich anzusehen. Du solltest dich auf das Verhalten deiner Kinder konzentrieren und sie dabei „ertappen“ und sofort loben, wenn sie das Richtige tun.
Bevorzugung von Kindern
Kinder wissen in der Regel, wer das Lieblingskind in ihrer Familie ist. Deine Disziplin und deine Erwartungen verraten das. Teile deine Kindererziehung mit anderen, damit du die Bevorzugung aufteilen kannst. Bei Oma und Opa ist das Verhältnis vielleicht anders und das tut den Kindern gut.
Kinder aus der Familie aussteigen lassen
In kleinen Familien haben die meisten Kinder ihr eigenes Zimmer, was bedeutet, dass eine Abschottung leicht zu erreichen ist. Vor allem Teenager neigen dazu, lieber allein zu sein, als mit Gleichaltrigen und Eltern zusammen zu sein. Lege also Regeln fest und sorge dafür, dass gemeinsam gegessen wird.
Den einfachen Weg wählen
Eine Eigenart des modernen Lebens ist, dass Eltern, die viel zu tun haben, der Versuchung erliegen, Streit zu vermeiden, indem sie den Wünschen ihrer Kinder nachgeben. Bleib standhaft, wenn du weißt, dass es richtig ist.
Sich selbst zu hart beurteilen
Eltern sind in der Regel sehr streng mit sich selbst. Kinder sind nachsichtiger mit den Fehlern ihrer Eltern als diese selbst. Erziehe deine Familie so, als ob sie eine Großfamilie wäre.
Zu viele Probleme lösen
Es ist verlockend, zu versuchen, die Probleme unserer Kinder zu lösen, anstatt ihnen selbst welche zu überlassen. Ein vergessenes Pausenbrot ist das Problem des Kindes, nicht das Problem der Eltern. Stelle die Kinder vor Probleme, statt Lösungen.
Hilfe mit Verantwortung verwechseln
Wir alle lieben es, wenn unsere Kinder zu Hause helfen, aber das sollte nicht mit damit verwechselt werden, Verantwortung zu übernehmen. Ein Kind, das morgens selbst aufsteht, lernt, selbst verantwortlich zu sein. Wenn du willst, dass dein Kind Verantwortung übernimmt, gib ihm etwas, das wirklich Verantwortlung fordert.
Kindern zu sagen, dass alles gut wird, wenn sie ängstlich sind
Es ist ganz normal, dass du deinen Kindern, wenn sie sich Sorgen machen oder ängstlich sind, versicherst, dass alles in Ordnung sein wird. Das stimmt aber nicht immer und außerdem führt die Beruhigung zu Abhängigkeit. Bestätige die Sorgen deines Kindes, damit es sich verstanden fühlt. Kinder brauchen eher ein „Ich verstehe das“ als ein „Komm damit klar“.
Sich selbst zu ernst nehmen
Es wird viel Wert auf das Verhalten der Eltern und auf die Vorbildfunktion gelegt, was dich belasten und dir die Freude am Elternsein nehmen kann. Nimm dir Zeit, um die Kleinigkeiten im Familienleben zu genießen. Lacht zusammen, baut gemeinsam eine Höhle aus Decken und Kissen! Für diese schönen Momente bist du Eltern geworden und es stärkt eure Bindung enorm.
Die Erziehung des Einzelnen
Die Erziehung in einer kleinen Familie ist fast immer eine individuelle Angelegenheit. Es lohnt sich, daran zu denken, dass die Beziehung zu den Geschwistern (wenn Kinder Geschwister haben) genauso einflussreich sein können, wie die Eltern-Kind-Beziehung. Sie wird die Eltern-Kind-Beziehung mit Sicherheit überleben. Leite die Gruppe, manage das Kind.
Weigerung, Reue zu zeigen
Manchmal können sich Eltern in die Enge treiben lassen, nachdem sie etwas aus Wut oder Verzweiflung gesagt haben. Eine Mutter, die ich kenne, hat Weihnachten aus Verzweiflung abgeblasen und sich geweigert, ihren Fehler zuzugeben. Manchmal muss man seine Fehler eingestehen und noch einmal von vorne anfangen. Wenn Kinder sehen, dass auch Erwachsene Fehler machen, werden sie auch ihre eigenen eher zugeben und lernen, dass niemand perfekt ist.
Versäumnis, die Kommunikation zu nutzen
Schaffe Abläufe und Orte für die Kommunikation, bevor diese wirklich benötigt werden. Falls du zum Beispiel mit deinen Kindern über Sexualität und Beziehungen sprechen willst, wie gehst du dann vor? Wo werdet ihr das Gespräch führen?
Vernachlässigung deines eigenen Wohlbefindens
In vielen Familien steht das Kind an erster Stelle, was für die Eltern sehr viel Stress und Belastung bedeutet. Wir bringen unsere Kinder gerne zu ihren Freizeitaktivitäten und vernachlässigen dabei unser eigenes Wohlbefinden. Nimm dir Zeit für deine eigenen Interessen und Freizeitbeschäftigungen.
Feedback zur falschen Zeit geben
Timing ist alles, wenn du Kindern Feedback gibst. Wenn du unmittelbar nach einem Ereignis oder einer Handlung ein negatives Feedback gibst, riskierst du, sie zu entmutigen. Erinnere sie rechtzeitig daran, wie man etwas richtig macht. Wähle den richtigen Zeitpunkt, wenn du Feedback gibst.
Festhalten an der Vergangenheit
Die Schatten der Vergangenheit sind in der Tat so mächtig, dass wir einige unserer Probleme auf unsere Kinder übertragen. Die Probleme, welche wir in unserer Kindheit erlebt haben, werden von unseren Kindern nicht unbedingt geteilt. Richte deine Erziehung auf das Leben deines Kindes aus und nicht auf dein eigenes.
Alles glauben, was deine Kinder sagen
Als liebevolle Eltern wollen wir unseren Kindern vertrauen und alles glauben, was sie uns sagen. Kinder sind schlechte Beobachter und sehen oft nur einen Aspekt eines Problems. Hilf deinen Kindern, das, was ihnen passiert, zu verarbeiten und die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
Wenn du dir nach der Überprüfung dieser Liste immer noch nicht sicher bist, womit du aufhören sollst, gibt es eine Angewohnheit, die vor allen anderen steht. Vielleicht gehörst du zu denjenigen, die diese schlechte Angewohnheit haben. Das Hauptproblem von vieler guter Eltern, ist, dass sie zu viel für ihre Kinder tun.
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