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Lara

Viele Kinder ziehen bei schlechten Erfahrungen voreilige Schlüsse. Sie denken und handeln impulsiv, anstatt mögliche Ursachen der Ereignisse zu erwägen. Diese vorschnellen Reaktionen sind vielleicht gerechtfertigt, da sie mit ihren früheren Erlebnissen übereinstimmen, doch in den meisten Fällen sind sie die unwahrscheinlichsten Begründungen.

Zum Beispiel: Ein Junge läuft über den Pausenhof und wird von einem Fußball im Gesicht getroffen. Er glaubt sofort, dass jemand ihn verletzen will. Das passiert häufiger, wenn er in der Vergangenheit schon einmal schlecht behandelt wurde.

Hält er jedoch inne und denkt darüber nach, ist es am naheliegendsten, dass es sich lediglich um einen Ball gehandelt hat, der aus Versehen in die falsche Richtung geschossen wurde.

Genauso kann ein Kind, das vor einem Laden auf seine Freunde wartet, die sich zehn Minuten verspätet haben, falsche Schlüsse ziehen. Es kann denken, dass seine/ihre Freunde es im Stich gelassen haben. Dann könnte es leicht verzweifeln und denken, dass sie eine Verschwörung gegen es geschmiedet haben. Und es mit einem Trick dazu gebracht haben, in den Laden zu gehen und dass sie es nie treffen wollten. Sie wollten es nur an der Nase herumführen. Die gesamte Situation war ein Hinterhalt.

Bei einer solch pessimistischen Denkweise dringt man schnell in äußerst unwahrscheinliche Dimensionen vor. Das kann dazu führen, dass man sich körperlich und seelisch erschöpft fühlt.

Wenn das Kind sich die Zeit nehmen würde die Möglichkeiten zu durchdenken, dann wäre es ziemlich schnell klar, dass es eine Reihe von wahrscheinlicheren Umständen gibt, weshalb die Freunde bisher noch nicht gekommen sind, wie z.B. dass sie den Bus verpasst haben, dass sie aufgehalten wurden, dass sie keine Uhr haben oder dass sie bekanntermaßen unzuverlässig sind. Unsere Gedanken zu verlangsamen ist eine großartige Widerstandsfähigkeit, die wir alle üben sollten, damit wir nicht zu voreiligen Schlüssen greifen.

Eltern sollten dieses Verhalten vorleben, damit Kinder sehen, wie es geht. Wenn du zu den Eltern gehörst, die sofort das Schlimmste befürchten und aus einer Mücke einen Elefanten machen solltest du lernen, das Tempo deiner Gedanken zu drosseln und laut über die verschiedenen Möglichkeiten nachzudenken, damit deine Kinder sehen können, wie man das macht.

Dies kann eine Herausforderung sein, da viele moderne Medien dazu neigen, sich in ihren Nachrichten auf Worst-Case-Szenarien zu konzentrieren und damit den Ansatz der Schwarzmalerei normalisieren.

In den Medien werden häufig Worst-Case-Szenarien wie „Die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahren….“, „Rekorddürre…….“ dargestellt. Die Neigung, eher das Schlimmste als realistischere Szenarien hervorzuheben, bringt uns bei, genauso zu denken.

Wir können aber auch anders denken und unseren Kindern beibringen, das Gleiche zu tun.

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/Wddj9jJFb6k

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Manche Kinder befinden sich zwischen der Position des Mobbers und Gemobbten. Sie werden von „Stärkeren“ gemobbt, doch legen das selbe Verhalten an den Tag. Abgelehnt, schikaniert und aggressiv, haben diese gemobbten Mobber oft mehr psychische Probleme als pure Mobber oder reine Opfer.

Wir können nicht erwarten, dass sie einfach aus ihren Problemen „rauswachsen“ , zumindest nicht, wenn wir nicht eingreifen. Können wir etwas tun, um ihnen zu helfen, ihren Kurs zu ändern? Das sollten wir. Denn wir können es uns nicht leisten, das Problem zu ignorieren. Im Folgenden sehen wir uns die Fakten genauer an.

Wie sich gleichzeitige Täter von klassischen Opfern unterscheiden

Die heutige Forschung kennt zwei Arten von Mobbern.

Beide Typen leiden möglicherweise unter psychischen Störungen und haben ein erhöhtes Risiko, mit fortschreitendem Alter schwere, gewalttätige Straftaten zu begehen.

Bei beiden ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie berufliche Schwierigkeiten haben und ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen können.

Sie unterscheiden sich jedoch auch auf wichtige Weise.

Die „klassischen“ Mobber sind selbstbewusste Piesacker. Sie üben Einschüchterung und Belästigung aus. In der Regel werden sie nicht von anderen gemobbt und haben ein hohes Selbstwertgefühl.

Die gemobbten Mobber hingegen sind sowohl Täter als auch Opfer. Sie haben eine Reihe von unterschiedlichen Problemen zu bewältigen. Im Vergleich zu reinen Mobbern sind sie zum Beispiel häufiger

  • ängstlich
  • deprimiert
  • einsam
  • angespannt
  • impulsiv

Sie sind anfälliger für Verletzungen, auch für Selbstverletzungen. Sie werden häufiger gemobbt als klassische Mobber und haben als Erwachsene eine schlechtere Entwicklung durchgemacht.

Als Forscher/innen Kinder ab dem Alter von 9 Jahren beobachteten, stellten sie fest, dass gemobbte Mobber im Vergleich zu reinen Mobbern seltener die High School abschließen. Als Erwachsene hatten sie außerdem seltener einen Freund oder Vertrauten und eher ein schlechtes Verhältnis zu ihren Eltern.

Glauben wir, dass Kinder spontan ihren Kurs ändern werden, wenn wir wollen, dass sie mit dem Mobbing aufhören? Das scheint Wunschdenken zu sein, und Studien deuten darauf hin, dass dies zumindest kurzfristig eher unwahrscheinlich ist. Als Forscher/innen in Peking Kinder von der 4. bis zur 6. Klasse verfolgten, stellten sie fest, dass gemobbte Mobber nicht von dem Muster abwichen, andere zu schikanieren.

Mobber, die gemobbt werden, haben ein höheres Risiko für emotionale Probleme

Eine internationale Umfrage unter 11- bis 15-Jährigen ergab, dass Mobber, die gemobbt werden in allen 25 untersuchten Ländern eine schlechtere emotionale Entwicklung aufweisen.

Andere Studien bestätigen diesen Trend.

  • In Studien mit Jugendlichen in den Vereinigten Staaten und Macau berichten Mobber, die gemobbt werden über größere Angstzustände und häufiger auftretende Depressionen als andere Schüler.
  • Eine Längsschnittstudie, die finnische Jungen vom Alter von 8 Jahren bis ins frühe Erwachsenenalter begleitet hat, ergab, dass Mobber, die gemobbt werden ein besonders erhöhtes Risiko haben, emotionale Störungen wie Angstzustände, Depressionen, Psychosen, Drogenmissbrauch und eine antisoziale Persönlichkeitsstörung zu entwickeln.
  • Eine Studie unter australischen Jugendlichen ergab, dass gemobbte Mobber die höchste Rate an Selbstverletzungen, Selbstmordgedanken und -versuchen aufwiesen.

Mobber, die gemobbt werden, haben möglicherweise mehr Probleme, sich anzupassen

Reine Mobber genießen oft einen hohen gesellschaftlichen Status. Im Gegensatz dazu werden Mobber, die gemobbt werden oft von Gleichaltrigen abgelehnt.

Untersuchungen haben ergeben, dass Kinder gemobbten Mobbern mehr antisoziale Eigenschaften zusprechen und weniger sympathische, soziale Charakterzüge. Dieses Muster zeichnet sich schon früh ab. In einer Schweizer Studie wurde berichtet, dass Kindergartenkinder, die von ihren Mitschülern als Mobber, die gemobbt werden, identifiziert wurden, weniger kooperativ und gesellig waren.

Andere Studien deuten darauf hin, dass Mitschüler Mobber, die gemobbt werden eher meiden. Außerdem fühlen sie sich eher einsam und haben Schwierigkeiten, Freunde zu finden. In einer Studie hatten etwa 45 % der gemobbte Mobber überhaupt keine Freunde.

Mobber, die gemobbt werden, leiden möglicherweise eher unter Überreizung und Impulsivität

Erregung ist der Grad, in dem wir auf unsere Umgebung reagieren. Sie beschreibt unseren Zustand der Anspannung über das, was vor sich geht.

Wenn Menschen in einem niedrigen Erregungszustand sind, fällt es ihnen leicht, ihre Gefühle zu kontrollieren.

In einem sehr hohen Erregungszustand hingegen können sie angespannt sein und in potenziell stressigen Situationen überreagieren. Hohe Erregung ist auch mit einer erhöhten Sensibilität dafür verbunden, übersehen zu werden oder keine Belohnung zu erhalten.

In einer britischen Studie wurde das Erregungsniveau von 13- und 14-jährigen Schülern gemessen. Kinder, die ausschließlich Mobber waren, hatten ein eher niedriges Erregungsniveau.

Im Gegensatz dazu hatten Mobber, die gemobbt wurden, ein höheres Maß an Erregung als alle anderen Gruppen, einschließlich der passiven Opfer.

Im alltäglichen Sprachgebrauch waren diese Kinder „hocherregt“. Mehr als 23 % der gemobbten Mobber wiesen sogar ein klinisch erhöhtes Maß an Erregung auf.

In einer weiteren Studie, an der 1400 griechische Jugendliche teilnahmen, wurde festgestellt, dass Impulsivität den Status eines gemobbten Mobbers vorhersagt. Bei reinen Mobbern war das nicht der Fall.

Mobber, die gemobbt werden haben mehr Probleme in der Schule

Eine amerikanische Studie mit jungen Schülern (im Alter von 8 bis 13 Jahren) hat ergeben, dass Mobber, die auch Opfer waren, sich weniger selbstsicher fühlten und das Gefühl hatten, nicht in der Schule dazuzugehören.

Diese Ergebnisse werden durch die Beobachtungen von Lehrkräften bestätigt. In einer amerikanischen Studie mit jungen Teenagern berichteten Lehrkräfte, dass gemobbte Mobber mehr Verhaltensauffälligkeiten hatten und sich weniger in der Schule beteiligten als jede andere Kategorie – sowohl reine Mobber als auch passive Opfer.

Es gibt zudem Hinweise dafür, dass gemobbte Mobber in der Schule weniger erfolgreich sind. In der Studie von Gwen Glew und Kollegen waren die gemobbte Mobber eher leistungsschwach. Andere Forscher/innen haben ähnliche Ergebnisse erzielt.

Mobber, die gemobbt werden legen eher machiavellistische Verhaltensweisen an den Tag

Es gibt mehrere Hinweise darauf gemobbte Mobber eher zynische Ansichten haben als reine Mobber.

In der Glew-Studie wurde zum Beispiel festgestellt, dass gemobbte Mobber viel eher zum Schummeln bereit sind als andere Kinder.

Und eine Studie mit griechischen Grundschulkindern ergab, dass Mobber, die gemobbt werden im Vergleich zu reinen Mobbern und passiven Opfern eher machavellistische Überzeugungen vertreten und kein Vertrauen in die menschliche Natur haben.

Vielleicht spiegeln diese Studien tatsächliche Unterschiede in der Einstellung zwischen gemobbten Mobbern und reinen Mobbern wider. Doch wir sollten nicht vergessen, dass diese Unterschiede auf dem beruhen, was die Kinder den Forscher/innen aus freien Stücken erzählten. Es ist also möglich, dass gemobbte Mobber einfach offener (oder weniger listig) sind, wenn sie von sich selbst erzählen. Studien zeigen, dass reine Mobber umsichtiger und risikoscheuer sind und ihre aggressiven Tendenzen besser vor Lehrern verheimlichen.

Sind Mobber, die gemobbt werden agressiver?

Womöglich.

Wie in der Einleitung erwähnt, gibt es Beweise dafür, dass gemobbte Mobber häufiger Aggressionen oder Gewalttaten begehen.

Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich ändern, im Vergleich zu reinen Mobbern, geringer. Eine Längsschnittstudie in China ergab, dass viele bloße Mobber schließlich mit dem Mobben aufhörten, während gemobbte Mobber dazu neigten, weiterzumachen.

Bei der Auswertung von aus den USA stammenden Studien stellten die Forscher/innen fest, dass gemobbte Mobber eher Waffen bei sich tragen als reine Mobber.

Gemobbte Mobber neigen auch eher dazu, zu denken, dass es akzeptabel sei, Waffen mit in die Schule zu bringen. Und laut einer Studie mit Schüler/innen der Mittelstufe in den USA begehen diese Kinder mit höherer Wahrscheinlichkeit schwerwiegende Gewalttaten an anderen Kindern.

Andere Untersuchungen deuten jedoch auf ein ganz anderes Bild hin. Eine finnische Studie, in der Jungen vom 8. Lebensjahr bis ins frühe Erwachsenenalter beobachtet wurden, ergab, dass reine Mobber – und nicht die gemobbten Mobber – am ehesten für Gewaltverbrechen verurteilt werden.

Und natürlich hängt es davon ab, wie wir „gefährlich“ messen. Es ist wahrscheinlich, dass die meisten Diktatoren der Welt als reine Mobber eingestuft werden. Da reine Mobber mit größerer Wahrscheinlichkeit zu großer politischer Macht aufsteigen, haben sie das Potenzial, mehr Menschen zu schaden.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-im-schwarzen-hemd-mit-blauem-jeanshemd-das-auf-schwarzer-betonbank-nahe-grunen-pflanzen-sitzt-720362/

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Die Schwierigkeit, ADHS bei Kindern zu erkennen

Die Diagnose von ADHS, der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, ist an sich schon problematisch.  

Die Symptome – Unkonzentriertheit, Impulsivität und Hyperaktivität – entsprechen dem normalen Verhalten kleiner Kinder.

Wenn also kleine Kinder eine Diagnose erhalten, dann bedeutet das, dass sie ablenkbarer, impulsiver oder hyperaktiver sind, als sie es in ihrem Alter normal ist.

Doch wo ziehen wir die Grenze zwischen einem normalen Verhalten und einer medizinischen Störung?

Das ist eine wichtige Frage, denn die Zahl der Diagnosen steigt bei sehr kleinen Kindern, und viele Kinder bekommen Medikamente.

Laut Gesundheitsdaten, aus den USA, ist der Anteil der 2- bis 5-Jährigen, bei denen ADHS festgestellt wurde, zwischen 2008 und 2012 um 50 % gestiegen.

Und eine Studie des U.S. Center for Disease Control zeigt, dass ADHS bei Kindern, in dieser Altersgruppe öfter verschreibungspflichtige Medikamente erfordert.

Studien zu ADHS bei Kindern

In einer aktuellen Übersicht über veröffentlichte Studien berichten Luis Kazda und ihre Kolleg/innen, dass ADHS zu oft diagnostiziert und übermäßig behandelt wird.

Zudem stellen sie fest, dass Medikamente Nebenwirkungen haben. Und mit dem Stempel ADHS versehen zu werden? Das kann manchmal negative psychische Folgen haben.

Bei fälschlich diagnostizierten Kindern – oder die nur unter leichten oder grenzwertigen ADHS-Symptomen leiden – können Diagnose und Behandlung eher schaden als nützen.

Im Folgenden gebe ich einen Überblick über die aktuellen Vorstellungen über ADHS bei Kindern, einschließlich der Gründe für Zweifel und Vorsicht.

Das ist keine umfassende Darstellung von ADHS bei Kindern und soll nicht abstreiten, dass einige Kinder unter erheblichen Schwierigkeiten bei der Aufmerksamkeit oder an Hyperaktivität leiden. Wenn du denkst, dass dein Kind ADHS haben könnte, solltest du diese Bedenken mit einem Arzt besprechen.

Der folgende Artikel gibt jedoch einen Überblick über die Gründe, warum Eltern eine gesunde Skepsis an den Tag legen sollten, wenn es darum geht, ADHS bei Kindern zu diagnostizieren und zu behandeln.

Was bedeutet ADHS bei Kindern?

Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADHS) wird definiert als „das gleichzeitige Auftreten von Aufmerksamkeitsproblemen und Hyperaktivität“.

Laut der AACAP (Amerikanische Akademie für Kinder- und Jugendpsychiatrie) bedeutet dies, dass ein Kind, das

  • ständig in Bewegung zu sein scheint – es zappelt und hampelt herum und bewegt sich durch den Raum;
  • sich impulsiv verhält und Aussagen macht, ohne sie vorher zu überdenken;
  • seine Gefühle hemmungslos zur Schau stellt; und
  • sich schnell langweilt, es sei denn, es handelt sich um eine Aktivität, die dem Kind besonders viel Freude bereitet.

Das Kind mit ADHS „lässt sich leicht ablenken, macht Flüchtigkeitsfehler, vergisst Dinge, hat Schwierigkeiten, Anweisungen zu befolgen oder wechselt von einer Aktivität zur nächsten, ohne etwas zu beenden.“

Zudem muss das Kind seit mindestens 6 Monaten Symptome aufweisen und diese müssen die Fähigkeit des Kindes, in mindestens zwei verschiedenen Bereichen des Alltags, beeinträchtigen:

  • zu Hause,
  • im Unterricht,
  • auf dem Spielplatz und
  • in anderen sozialen Zusammenhängen.

In einem Online-Artikel legt die AACAP außerdem fest, dass die Symptome bis zum siebten Geburtstag des Kindes auftreten sollten.

Kann man ADHS schon bei kleinen Kindern feststellen?

Es ist möglich, doch problematisch. Warum? Kleine Kinder sind von Natur aus unruhig, impulsiv und neigen zu Gefühlsausbrüchen. Sie haben eine kürzere Konzentrationsfähigkeit. Es fällt ihnen schwer, Anweisungen zu befolgen und am Ball zu bleiben.

Mit anderen Worten: Es ist normal, dass kleine Kinder ein Verhalten an den Tag legen, das ADHS ähnelt. Das sind typische Verhaltensweisen für ihr Alter. Mit ein bisschen Geduld können wir feststellen, dass kleine Kinder aus diesen Verhaltensweisen herauswachsen.

Um zu verstehen, was ich meine, schau dir die Ergebnisse einer schwedischen Studie an. Forscher/innen untersuchten 422 Erstklässler auf Anzeichen von ADHS, indem sie Eltern und Lehrkräfte baten, einen Standardfragebogen mit zehn Kriterien (die „Conners Skala“) zu beantworten.

Nach drei Jahren untersuchten sie die Entwicklung der Kinder.

Sagte das frühe Screening voraus, welche Kinder in der vierten Klasse eine offizielle ADHS-Diagnose erhielten?

Ja, allerdings mit einer großen Fehlerquote. Der beste Faktor zur Vorhersage – eine Kombination aus hohen Wertungen von Eltern und Lehrer/innen – hatte einen Prognosewert von 50 %, was bedeutet, dass nur die Hälfte der Kinder, die man in der ersten Klasse positiv auf ADHS testete, in der vierten Klasse eine offizielle Diagnose erhielten.

Wann kann man ADHS bei Kindern feststellen?

Westliche Organisationen, wie die American Academy of Pediatrics, schlagen vor, dass man Kinder bereits im Alter von 4 Jahren diagnostizieren kann.

Doch es scheint, dass man einige Kinder noch früher testete und diagnostizierte. Eine aktuelle Umfrage unter mehr als 45.000 Kindern in den Vereinigten Staaten ergab, dass etwa 2,4 % der Kinder zwischen 2 und 5 Jahren an ADHS litten.

Warum wurde ADHS bei Kindern so früh getestet?

Stellen wir unrealistische Anforderungen an sie und diagnostizieren bei ihnen dann ADHS, wenn sie diese Anforderungen nicht erfüllen?

Ich bin kein Psychiater und sage auch nicht, dass wir alle frühzeitigen Diagnosen als fehlerhaft abtun sollten. Doch ich denke, dass wir die Möglichkeit in Betracht ziehen müssen, dass kulturelle Aspekte eine wichtige Rolle bei der Diagnose von ADHS spielen.

In Ländern wie den Vereinigten Staaten – wo ADHS-Diagnosen immer häufiger werden – stehen kleine Kinder möglicherweise vor besonderen Herausforderungen.

Sie gehen in Kitas oder Vorschulen, wo Erwachsene ihnen ständig sagen, wo sie hinzugehen und wie sie sich zu verhalten haben.

Sie gehen in den Kindergarten, wo der Unterricht anspruchsvoller und akademischer ist als in früheren Generationen.

Mir scheint, dass viele kleine Kinder dazu angehalten werden, sich wie junge Bürokräfte zu verhalten. Setz dich an deinen Tisch. Höre auf meine Anweisungen. Konzentriere dich auf deine Aufgabe. Sprich nicht ungefragt.

Einige Kinder fühlen sich in solchen Umgebungen wohl. Sie sind in ihrer Entwicklung weiter fortgeschritten als ihre Altersgenossen und es fällt ihnen relativ leicht, sich daran zu halten.

Doch anderen Kindern fällt es womöglich schwer. Nicht, weil sie ADHS haben, sondern weil sie in der Entwicklung normal sind und noch nicht die Anforderungen erfüllen können, die Erwachsene an sie stellen.

Wir verlangen schlichtweg zu viel. Kinder erfüllen unsere Anforderungen nicht, und wir nehmen wahr, dass diese Kinder unter Verhaltensproblemen – und möglicherweise unter ADHS – leiden.

Wie komme ich darauf, dass dies so ist? Ein Indiz ist anthropologischer Natur.

Um die Anforderungen an „kleine Bürokräfte“ ins rechte Licht zu rücken, solltest du dir überlegen, wie man Kinder in anderen Kulturen behandelt.

Weltweit zeigen Menschen, die in traditionellen Kulturen leben, eine bemerkenswerte Übereinstimmung. Sie erwarten nicht viel Selbstdisziplin von Kindern, bevor sie 6 oder 7 Jahre alt sind.

In einer berühmten Studie untersuchten die Psychologin Barbara Rogoff und ihre Kolleg/innen die Haltung gegenüber Kindern in 50 verschiedenen traditionellen Kulturen – darunter auch Gesellschaften, in denen die Menschen von der Nahrungssuche, der Viehzucht und der Landwirtschaft leben.

Die Forscher/innen stellten eine Vielzahl von Fragen. In welchem Alter denken die Befragten, dass Kinder in der Lage sind, vernünftige Entscheidungen zu treffen und gesunden Menschenverstand zu zeigen? Wann sollten Eltern erwarten, dass ihre Kinder Regeln befolgen? Ab welchem Alter sollten Erwachsene versuchen, Kindern Manieren und Umgangsformen beizubringen?

Die Antworten waren ziemlich einheitlich.

In den meisten Regionen erwarteten die Erwachsenen nicht, dass Kinder regelgebundene Spiele spielen, bevor sie 6 Jahre alt sind.

Sie erwarteten nicht, dass Kinder gesunden Menschenverstand oder Vernunft an den Tag legen, bevor sie mindestens 6 Jahre alt sind.

Erst mit etwa 7 Jahren hat man sich besonders bemüht, Kindern soziale Umgangsformen beizubringen.

Wir sehen hier also eine völlig andere Erwartungshaltung als bei den „kleinen Bürokräften“, die manche Vorschulkinder in den Vereinigten Staaten haben.

Ein 4- oder 5-Jähriger, der im Kindergarten in den USA Schwierigkeiten hat, hat möglicherweise keine Schwierigkeiten, die Standards einer traditionellen, vorindustriellen Gesellschaft zu erfüllen.

In den Vereinigten Staaten fragt man sich direkt, ob ADHS bei Kindern vorliegt. In einer traditionellen, vorindustriellen Kultur nehmen die Menschen nichts Auffälliges oder Krankhaftes wahr. Sie betrachten das Verhalten des Kindes als entwicklungsmäßig normal.

Der Unterschied ist kulturell bedingt.

Was noch?

Häufigkeit der Falschdiagnosen von ADHS bei Kindern

Der erste Blick auf ein besorgniserregendes Muster

Todd Elder von der Michigan State University wollte wissen, ob man Kinder fälschlicherweise mit ADHS diagnostiziert, wenn sie ein normales Maß an Ablenkung und Hyperaktivität für ihr Alter aufweisen.

Also durchforstete er einige alte Daten: eine umfangreiche Längsschnittstudie über Kinder im Kindergartenalter, die vom U.S. National Center for Education Statistics durchgeführt wurde. Und er hat sich zwei Gruppen von Kindergartenkindern angesehen:

  • die jüngsten Kinder, die im Monat vor dem jeweiligen Stichtag für den Kindergarteneintritt Geburtstag hatten, und
  • die ältesten Kinder, deren Geburtstag im Monat unmittelbar nach dem Stichtag lag.

Elders Überlegungen lauteten wie folgt. Wenn ADHS bei Kindern diagnostiziert wird, weil sie eine echte psychische Störung haben und nicht, weil sie entwicklungsbedingte Anzeichen von mangelnder Reife zeigen, dann sollte es keinen Zusammenhang zwischen dem Alter eines Kindes und seiner Diagnose geben.

Mit anderen Worten: Bei den jüngsten Kindergartenkindern sollte die Wahrscheinlichkeit, dass ADHS diagnostiziert wird, nicht höher sein als bei den ältesten Kindergartenkindern.

Doch das ist nicht der Fall. Im Gegenteil, bei den jüngsten Kindergartenkindern war die Wahrscheinlichkeit, dass ADHS diagnostiziert wurde, um 60 % höher als bei den ältesten Kindergartenkindern.

Und die Einstufung als ADHS schien dauerhafte Folgen zu haben. Als Elder ältere Kinder untersuchte, stellte er fest, dass die jüngsten Schüler in der fünften und achten Klasse doppelt so häufig wegen ADHS medizinisch behandelt wurden.

Auf der Grundlage seiner Analyse schätzt Elder, dass bis zu 20% der 4,5 Millionen amerikanischen Kinder mit ADHS falsch diagnostiziert wurden.

Was sagen internationale Studien zu ADHS bei Kindern?

Die Ergebnisse von Elder wurden von Forscher/innen in anderen Ländern bestätigt.

So fanden Forscher/innen in Taiwan heraus, dass Jungen und Mädchen, die im August (dem letzten Monat vor der offiziellen Einschulung) geboren wurden, eine um 63 % höhere Wahrscheinlichkeit hatten, eine Diagnose zu erhalten, als Kinder, die im September geboren wurden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie Medikamente bekamen, war um 76 % höher.

In Schweden hatten sechsjährige Kinder, die zwei Monate vor dem Stichtag geboren wurden, eine 80 % höhere Wahrscheinlichkeit, Medikamente für ADHS verschrieben zu bekommen, als Kinder, die zwei Monate nach dem Stichtag geboren wurden.

Dieser Effekt auf Grund des unterschiedlichen Alters wurde auch in Kanada und Israel nachgewiesen.

Und generell gibt es Grund zu der Annahme, dass einige Kinder falsch diagnostiziert werden.

In einer aktuellen Übersicht der wissenschaftlichen Literatur haben Luise Kazda und Kollegen 334 veröffentlichte Studien über ADHS bei Kindern und Jugendlichen analysiert. Die Forscher/innen kamen zu dem Schluss, dass es stichhaltige Beweise dafür gibt, dass ADHS zu häufig diagnostiziert wird.

Was tun gegen Falschdiagnosen von ADHS bei Kindern?

In der schwedischen Studie, die ich gerade erwähnte, fiel den Forscher/innen ein interessantes Muster auf: Die jüngsten Kinder einer Klasse schienen zu Hause nicht mehr Probleme zu haben. Die Berichte der Eltern über ADHS-ähnliche Symptome standen in keinem Zusammenhang mit dem Alter des Kindes.

Der Druck, Kinder mit ADHS zu diagnostizieren, kam also hauptsächlich von den Schulen. Was können wir tun, um diesen Druck zu verringern?

Ein Ansatz ist, die Einschulung von Kindern zu verzögern, die noch nicht so weit sind. Die schwedischen Forscher/innen erklären dazu:

„Eine flexible Staffelung des Einschulungsalters entsprechend der individuellen Reife könnte die entwicklungsbedingten Herausforderungen der Kinder verringern und somit die Genauigkeit der ADHS-Diagnose und der medizinischen Behandlung verbessern.“

Dieser Ansatz ist in Dänemark üblich, was erklärt, warum Forscher/innen in diesem Land fast keinen Einfluss des Alters auf den Gebrauch von Medikamenten fanden.

Eine andere Alternative wäre, unsere Erwartungen an die Fähigkeiten der Kinder anzupassen.

Können wir die Schule so umgestalten, dass sie die unterschiedlichen Reifegrade der Kinder anerkennt? Oder wäre das zu kostspielig und schwer zu handhaben? Das sind wichtige Fragen, die es zu erforschen und zu diskutieren gilt.

Was ist mit Genetik und Gehirnchemie von ADHS bei Kindern?

Ist es nicht erwiesen, dass unkonzentrierte, hyperaktive Kinder ein medizinisches Problem haben? Reicht das nicht aus, um zu beweisen, dass ein Kind Medikamente braucht? Nicht ganz. Vielmehr zeigt die Biologie, dass es ein breites Spektrum gibt.

Zugegeben, es stimmt, dass ADHS stark vererbbar ist.

Das wissen wir aus Zwillingsstudien, in denen eineiige Zwillinge (die fast 100 % ihrer genetischen Polymorphismen teilen) mit zweieiigen Zwillingen (die im Durchschnitt nur 50 % ihrer genetischen Polymorphismen teilen) verglichen werden.

Bei eineiigen Zwillingen ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide eine ADHS-Diagnose erhalten, viel größer als bei zweieiigen Zwillingen.

Vermutlich liegt das daran, dass es Gene gibt, die bei der Entwicklung von ADHS eine Rolle spielen. Diese Gene können Aspekte enthalten, die die Konzentration von Botenstoffen (Neurotransmittern) im Gehirn verändern.

Forscher/innen haben Medikamente entwickelt, die auf bestimmte Botenstoffe abzielen, und einige dieser Medikamente helfen ADHS-Patienten zumindest kurzfristig, ihre Symptome zu kontrollieren.

Das beweist aber nicht, dass jeder Mensch, bei dem ADHS diagnostiziert wird, eine Störung hat. Und es bedeutet auch nicht, dass jeder von Medikamenten profitiert.

Die Beobachtung, dass Kinder mit ADHS bestimmte Gene – oder sogar bestimmte Profile von Botenstoffen – teilen, ist interessant, aber nicht ungewöhnlich. Das Gleiche können wir über Kinder sagen, die schüchtern, immer fröhlich oder ungewöhnlich aggressiv sind.

Menschen sind zum Teil deshalb unterschiedlich, weil sie unterschiedliche Gene besitzen und verschiedene Gehirnchemie entwickeln. Das heißt aber nicht, dass alle Unterschiede als krankhaft gelten. Es ist auch nicht von besonderer Bedeutung, warum sich individuelle Unterschiede entwickelten – nicht, wenn es darum geht, zu entscheiden, ob Marcus oder Sylvia Medikamente brauchen.

Einige Forscher/innen vermuten, dass die Evolution bestimmte „ADHS-Genotypen“ begünstigt hat. Eine Theorie besagt zum Beispiel, dass alte Gesellschaften davon profitierten, Mitglieder mit ADHS zu haben. Die hyperaktiven, ablenkbaren Menschen waren die Wegbereiter/innen – diejenigen, die manchmal neue Überlebenstaktiken entdeckten.

Das ist eine interessante Theorie. Doch sie sagt uns nicht, ob das Verhalten einer bestimmten Person mit einer Diagnose von ADHS einhergeht. Und selbst wenn wir zu dem Schluss kommen, dass ein Kind ADHS hat, müssen wir die Nachteile bestimmter Behandlungen (z. B. die Risiken und Nebenwirkungen der Einnahme eines bestimmten Medikaments) gegen die offensichtlichen Vorteile abwägen.

Wir können beispielsweise feststellen, dass ein Kind an Schlaflosigkeit leidet, doch diese Diagnose bedeutet nicht, dass Medikamente die beste Lösung sind. Nach Prüfung der besten vorhandenen Erkenntnisse können wir zu dem Schluss kommen, dass die Nachteile der Medikamente (die Risiken und Nebenwirkungen) die offensichtlichen Vorteile überwiegen.

Das gilt auch für eine Diagnose von ADHS. Die am häufigsten verschriebenen Medikamente gegen ADHS stehen mit Schlafproblemen, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen in Verbindung. Manche Menschen lehnen daher die Einnahme dieser Medikamente ab.

Zudem ist es wichtig zu wissen, dass diese Medikamente von der FDA als Liste II eingestuft werden, das bedeutet, dass ein hohes Potenzial für Missbrauch und starke Abhängigkeit besteht. Wenn diese Medikamente missbraucht oder in hohen Dosen eingenommen werden, können sie Psychosen verursachen.

Und schließlich sollten wir uns Gedanken darüber machen, was noch alles unklar ist. Wie die Autoren der führenden Meta-Analysen feststellten, basiert nahezu all unser Wissen über Nebenwirkungen auf „sehr schlechten Beweisen“. Studien sind schlecht kontrolliert und beobachten Kinder meist nur über kurze Zeiträume.

Diese Schlussfolgerung über den Stand der Forschung zu Amphetaminen, die bei ADHS verschrieben werden, fasst die Art des Problems zusammen:

„Die meisten der Studien wiesen ein hohes Risiko für Voreingenommenheit auf und die Gesamtqualität der Beweise war bei den meisten Endpunkten gering bis sehr gering. Obwohl Amphetamine die zentralen Symptome von ADHS kurzfristig effektiv reduzieren, wurden sie mit einer Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen in Verbindung gebracht… Künftige Studien müssen länger dauern (d.h. länger als 12 Monate), mehr psychosoziale Ergebnisse beinhalten (z.B. Lebensqualität und Stress der Eltern) und transparent berichtet werden.“

Wie lassen sich die Symptome von ADHS bei Kindern erklären?

Sind manche Kinder einfach „übermüdet“?

Nicht nur kleine Kinder haben Probleme damit, ihre Impulse zu kontrollieren und stillzuhalten.

Studien zeigen, dass Grundschulkinder launischer werden, wenn sie weniger schlafen. Auch Erwachsene sind bei Schlafmangel abgelenkter und aufgewühlter. Leiden manche Kinder, bei denen ADHS diagnostiziert wird, tatsächlich nur an Schlaflosigkeit?

Das ist möglich. Studien belegen, dass Kinder mit einer ADHS-Diagnose häufiger an Schlafstörungen leiden. Und in einer Studie wurde festgestellt, dass sich die Symptome von ADHS bei Kindern, die eine Behandlung bestimmter Schlafprobleme wie obstruktive Schlafapnoe erhielten, verbesserten. Könnten die Probleme deines Kindes durch Schlafmangel entstehen? Es ist eine Untersuchung wert.

Andere Erkrankungen, die die Symptome von ADHS bei Kindern hervorrufen können, sind

  • Schilddrüsenprobleme
  • Klinische Angstzustände oder Depressionen
  • emotionale Traumata und plötzliche Lebensveränderungen
  • Bleivergiftung
  • unentdeckte Krampfanfälle

Es ist auch möglich, dass einige Fälle von ADHS bei Kindern auf ein schlechtes Arbeitsgedächtnis zurückzuführen sind.

Was ist mit der Behauptung ADHS existiere nicht?

Du hast vielleicht schon die Behauptung gehört, dass ADHS nicht existiert. Es sei eine „Lüge“, die von speziellen Interessen, wie z. B. denen der Pharmaunternehmen, verbreitet wird. Ist das ein berechtigter Ansatz?

Wie bei den meisten Behauptungen kommt es darauf an, was man darunter versteht. Es ist nicht falsch, dass manche Menschen abgelenkter, impulsiver oder hyperaktiver sind als andere. Es stimmt auch, dass einige dieser Menschen unter erheblichen Beeinträchtigungen in ihrem Alltag leiden. Und es ist klar, dass Aufmerksamkeitsdefizite und Hyperaktivität – wie auch andere Eigenschaften – mit Differenzen in der Gehirnchemie zusammenhängen.

Es steht also außer Frage, dass Millionen von Menschen die medizinische Definition erfüllen und viele der Betroffenen ernsthafte Probleme haben. Was weniger eindeutig ist, ist die Ursache. Hat ADHS bei allen Menschen mit dieser Diagnose die selbe Ursache? Oder ist die Gruppe der ADHS-Patienten eine bunt gemischte Gruppe? Eine Ansammlung von Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen unter ähnlichen Verhaltensproblemen leidet?

Hängt deine Definition von ADHS davon ab, dass es eine einzige Ursache gibt, die die Symptome aller diagnostizierten Personen erklärt, dann gibt es Grund, an der Existenz von ADHS zu zweifeln. Die Wissenschaft ist noch nicht so weit, jedenfalls bislang nicht.

Doch das ist eine sehr beschränkte Definition. Würden wir dieselbe Definition beispielsweise auf Schlaflosigkeit anwenden, müssten wir die Existenz von Schlaflosigkeit anzweifeln.

Wenn du eine weniger einschränkende Definition wählst, erfasst die Bezeichnung ein reales Problem: Menschen, die mit Verhaltensstörungen zu kämpfen haben, die sie in ihrem Alltag stark einschränken.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/kinder-spielen-auf-aufblasbarem-schloss-296308/

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Spielen verbessert einige Fähigkeiten der Aufmerksamkeit, während es andere behindert.

Was ist der Zusammenhang zwischen Videospielen und Aufmerksamkeit? Verursachen Videospiele Probleme bei der Aufmerksamkeit? Oder helfen sie Kindern, sich besser zu konzentrieren? Es scheint, dass beides der Fall ist.

Bestimmte Actionspiele können eine Reihe von visuellen Fähigkeiten verbessern und sogar Kindern mit Leseschwäche helfen. Doch es gibt auch eine Kehrseite. Actionspiele können auch die „proaktive Kontrolle“ behindern, eine Art der Konzentration, die geduldig, sorgfältig und anhaltend ist.

Nachfolgend die Einzelheiten.

Was ist Aufmerksamkeit?

Was meinen wir, wenn wir sagen, dass jemand „aufmerksam“ ist? Was meinen wir, wenn wir sagen, dass jemand „gute Fähigkeiten zur visuellen Wahrnehmung“ hat?

Aufmerksamkeit bedeutet, dass du deine geistigen Ressourcen auf eine Sache konzentrierst und Ablenkungen vermeidest. Doch das ist eine ziemlich vage Formulierung, oder? Wenn wir das Konzept der Aufmerksamkeit genauer unter die Lupe nehmen, stellen wir fest, dass es eine Vielzahl unterschiedlicher Fähigkeiten beinhaltet.

Stell dir zum Beispiel vor, du bist ein Rettungsschwimmer und bist in einem Turm, der einen überfüllten Strand überblickt. Du siehst viele Menschen im Wasser, aber du musst auch nach anderen Dingen Ausschau halten. Und dann entdeckst du sie – die Haiflosse.

Sie verschwindet nach einem Augenblick, aber du hast sie gesehen und dir die Position gemerkt. Auf Nachfrage zeigst du auf die Stelle, an der du die Rückenflosse gesehen hast und du bist ziemlich präzise.

Das ist eine Art der Aufmerksamkeitsfähigkeit – du kannst bestimmte Objekte, die kurz in dein Blickfeld geraten, schnell erkennen und ihren Standort bestimmen. Hier sind noch ein paar weitere Beispiele:

Du gehst mit ein paar Kindern in einen belebten Freizeitpark. Auf einmal rennen sie los, wobei jedes Kind in eine andere Richtung rennt. Es ist schwer, die Kinder in der Menschenmenge zu identifizieren, doch es gelingt dir, sie im Auge zu behalten. Psychologen nennen das „Multi-Objekt-Verfolgung“.

Zurück am Strand. Du bist ein Rettungsschwimmer, der das Meer nach Haien und Schwimmern in Not absucht. Doch du musst auch den Strand im Auge behalten, denn Strandbesucher/innen verhalten sich manchmal riskant oder rechtswidrig. Wenn es notwendig ist, musst du deinen Blick schnell von einer Situation zur nächsten lenken. Diese Fähigkeit wird von Psycholog/innen „Aufmerksamkeitswechsel“ oder „Aufgabenwechsel“ genannt.

Wie hängen Aufmerksamkeit und Videospiele zusammen?

Alle drei betreffen die optische Aufmerksamkeit und Videospiele sind ein visuelles Medium. Aber es steckt natürlich noch mehr dahinter. In vielen Videospielen sind diese Fähigkeiten ausschlaggebend für den Erfolg.

  • Die Spieler/innen müssen ein Gebiet mit vielen Störfaktoren im Auge behalten und spezielle Zielobjekte schnell ausfindig machen, sobald sie auftauchen.
  • Die Spieler/innen müssen versuchen, mehrere Objekte gleichzeitig im Auge zu behalten.
  • Die Spieler/innen sollten in der Lage sein, ihre Aufmerksamkeit schnell von einer dringenden Aufgabe auf die nächste zu verlagern.

Das gilt vor allem für “ Ballerspiele“ – Actionspiele, bei denen es darum geht, Feinde mit Schusswaffen aus großer Entfernung zu erledigen.

Es sollte uns also vielleicht nicht überraschen: Menschen, die “ Ballerspiele“ spielen, verfügen in der Regel über bessere Fähigkeiten in Bezug auf das Sichtfeld, die Verfolgung mehrerer Gegenstände und den Wechsel zwischen verschiedenen Aufgaben.

Das ist bei Erwachsenen nachgewiesen. Aber bei Kindern ebenfalls.

So haben Mathew Dye und Daphne Bavelier 2010 114 Schulkinder im Alter von 7 bis 17 Jahren beobachtet.

Von diesen Kindern hatte etwa ein Drittel bereits Erfahrung mit “ Ballerspielen“ . Den übrigen zwei Dritteln fehlte diese Erfahrung. Und das machte einen großen Unterschied.

Die Kinder, die bereits “ Ballerspiele“ spielten, konnten Gegenstände in ihrem Blickfeld genauer wahrnehmen und orten. Sie hatten auch eine bessere Fähigkeit, mehreren Dingen gleichzeitig Aufmerksamkeit zu schenken.

Natürlich sind das nur Zusammenhänge. Wir können aus solchen Studien nicht schließen, dass das Spielen von Videospielen zu einer Verbesserung der visuellen Aufmerksamkeit führt.

Doch die Forscher/innen haben auch gezielte Experimente durchgeführt.

Experimente zu Videospielen und Aufmerksamkeit

Forscher/innen haben Freiwillige ohne Spielerfahrung rekrutiert und sie dann nach dem Zufallsprinzip entweder Ballerspiele oder andere Videospiele spielen lassen. Das Ergebnis?

In einer Reihe von Studien verbesserten die Personen, die hektische “ Ballerspiele“ spielten, ihre Leistung bei Aufgaben, die das Blickfeld betrafen.

Sie konnten auch mehrere Objekte gleichzeitig verfolgen und ihre Aufmerksamkeit schnell zwischen verschiedenen Aufgaben wechseln.

Die Forscher/innen sind sich also einig, dass wir durch das Spielen von Actionspielen bestimmte Fähigkeiten der visuellen Aufmerksamkeit steigern können.

Sind Videospiele in der Lage, die Konzentration so zu steigern, dass Kinder in der Schule davon profitieren?

Eine faszinierende Vorstellung ist, dass Spiele Kindern helfen könnten, ihre Fähigkeiten im Lesen zu verbessern.

Studien legen nahe, dass Kinder mit Legasthenie möglicherweise schneller lesen lernen.

Klingt weit hergeholt, aber bedenke, dass Menschen mit Legasthenie Schwierigkeiten haben, ihre Aufmerksamkeit von visuellen auf akustische Reize umzustellen. Das macht die übliche Herangehensweise an das Lesen – einen Buchstaben sehen und sich den dazugehörigen Laut vorzustellen – sehr schwierig.

Wie bereits erwähnt, scheinen Actionspiele die Fähigkeit der Spielerinnen und Spieler zu fördern, ihre Aufmerksamkeit zu wechseln oder Aufgaben zu wechseln. Vielleicht könnten diese Spiele also auch Kindern mit Legasthenie helfen.

Welche Beweise gibt es?

Ein Großteil stammt aus der Arbeit von Sandro Franceschini und seinen Kolleg/innen. Sie haben mit handelsüblichen, altersgerechten Actionspielen untersucht, ob Actionspiele die Lesegeschwindigkeit von Kindern mit Legasthenie steigern können.

Für eine Studie rekrutierten sie 20 italienische 10-Jährige mit Legasthenie. Sie testeten die Aufmerksamkeits- und Lesefähigkeiten der Kinder und baten sie dann, zwei Wochen lang täglich zu spielen.

Die Hälfte der Kinder wurde nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, nur „Action“-Spiele zu spielen – Spiele, die eine “ Ballerspiel“-Mechanik enthalten (z. B. Karottensaft auf Cartoon-Hasen schießen) und eine Vielzahl von unvorhersehbaren, sich schnell bewegenden Objekten im Blickfeld des Spielers.

Der anderen Hälfte wurden nach dem Zufallsprinzip ausschließlich Spiele zugewiesen, die diese Merkmale nicht hatten.

Nach Beendigung der Spielphase untersuchten die Forscher/innen erneut die Konzentrationsfähigkeit und die Lesefähigkeit der Kinder.

Gab es irgendwelche Unterschiede? Ja. Und es waren die Kinder, die Actionspiele spielten, die die größten Steigerungen hatten.

Sie schnitten nicht nur bei den Aufmerksamkeitstests besser ab. Sie verbesserten auch ihre Lesegeschwindigkeit – ohne dass ihr Leseverständnis nachließ.

Tatsächlich übertrafen ihre Fortschritte beim Lesen die Fortschritte, die Kinder normalerweise im Laufe eines Jahres eigenständig und entwicklungsbedingt machen.

Es handelte sich um eine einzelne, kleine Studie, also sollten wir keine vorschnellen Schlüsse ziehen. Als Forscher/innen in einem anderen Labor ein ähnliches Experiment mit polnischen Kindern durchführten, konnten sie diesen Effekt nicht reproduzieren.

In späteren Studien haben Franceschini und seine Kolleg/innen jedoch weitere solche Erfolge erzielt, sowohl bei Italienischen als auch bei Englisch sprachigen Kindern.

Und diese Experimente deuten darauf hin, dass manche Kinder nicht unbedingt davon profitieren, Actionspiele zu spielen: Studien legen nahe, dass es wichtig ist, dass Kinder eine Kompetenz für Videospiele entwickeln.

In zwei Studien wurde festgestellt, dass nur Kinder, die Actionspiele erfolgreich spielten, sich auch im Lesen verbesserten.

Zudem gibt es Hinweise dafür, dass das Alter eines Kindes eine Rolle spielt. Wer früh anfängt, Videospiele zu spielen, entwickelt mit höherer Wahrscheinlichkeit bessere Fähigkeiten, zwischen den Aufgaben zu wechseln.

In einer Studie mit 134 Studenten in Singapur verglichen die Forscher/innen drei Gruppen:

  • Studierende, die vor ihrem 12. Lebensjahr mit dem Spielen von Videospielen anfingen
  • Studierende, die nach ihrem 12. Lebensjahr anfingen
  • Studierende, die noch nie Videospiele gespielt hatten.

Alle drei Gruppen kamen aus ähnlichen sozioökonomischen Verhältnissen. Sie schnitten bei einem Test der kognitiven Fähigkeiten gleich gut ab. Doch wie sieht es mit dem Aufgabenwechsel aus?

Die Forscher/innen testeten die Fähigkeit der Teilnehmer/innen zum Aufgabenwechsel und stellten fest, dass die “ Früheinsteiger“ die besten Fähigkeiten zum Aufgabenwechsel hatte – besser als die “ Späteinsteiger“ und die Studierenden, die keinerlei Erfahrung mit Videospielen hatten.

Im Gegensatz dazu zeigte die Gruppe der “ Späteinsteiger/innen“ keinen Vorteil gegenüber den Personen, die nicht spielten. Ihre Fähigkeit, zwischen verschiedenen Aufgaben zu wechseln, war nicht wesentlich besser.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es stichhaltige Beweise dafür gibt, dass Actionspiele bestimmte Fähigkeiten der Aufmerksamkeit fördern können.

Zudem ist es möglich, dass Actionspiele Kindern mit Dyslexie helfen könnten, wobei die Forschungsergebnisse durchwachsen sind und die Einzelheiten erst noch ausgearbeitet werden müssen.

Können Videospiele auch Konzentrationsprobleme verursachen?

Studien im Labor deuten darauf hin, dass Actionspiele die aufmerksame und anhaltende Aufmerksamkeit verschlechtern können.

Wir haben uns bisher mit verschiedenen Aspekten der Aufmerksamkeit befasst – dem Identifizieren von Dingen in deinem Blickfeld, dem Verfolgen mehrerer Objekte und dem Wechsel zwischen verschiedenen Aufgaben. Doch es gibt noch andere Methoden, um Aufmerksamkeit zu messen.

Stell dir z. B. folgendes Szenario vor.

  • Du fährst auf einer Straße, als plötzlich ein Reh vor dir auftaucht. Du reagierst sofort und vermeidest einen Unfall.
  • Du fährst auf einer ähnlichen Straße, doch diesmal erhältst du eine Vorwarnung. Du siehst ein Schild, das dich davor warnt, dass häufig Tiere die Straße kreuzen. Deshalb bist du wachsam und reagierst noch schneller als sonst, wenn plötzlich ein Reh in Sicht kommt.

In beiden Fällen bist du aufmerksam. Aber im ersten Beispiel setzt du deine erhöhte Aufmerksamkeit erst ein, nachdem das Tier aufgetaucht ist. Psycholog/innen nennen das „reaktive Kontrolle“.

Im Gegensatz dazu hast du im zweiten Beispiel erhöhte Aufmerksamkeit in Erwartung eines Ereignisses genutzt. Du erhältst Informationen darüber, was auf dich zukommt, und du nutzt diese Informationen, um deine kommenden Reaktionen aktiv zu steuern.

Psycholog/innen nennen das „proaktive Kontrolle“, und das ist besonders relevant für die Definition von „guter Konzentration“ in unserem Alltag. Du liest Hinweise und nutzt sie, um vorsichtiger zu werden. Du hältst Ausschau nach bestimmten Ereignissen, auch wenn gerade nichts Aufregendes passiert.

Wie beeinflusst also das Spielen von Action-Videospielen die „proaktive Kontrolle“? Es scheint einen schlechten Einfluss zu haben.

Das zeigt ein Experiment, das Robert West und seine Kolleg/innen kürzlich mit Studierenden in Iowa durchführten.

Das Team von West rekrutierte 77 Studierende, von denen keiner übermäßig viel Videospiele spielte. (Um an der Studie beteiligt zu sein, durfte man nicht mehr als 5 Stunden pro Woche spielen.)

Die Forscher/innen ermittelten zunächst die grundlegende Konzentrationsfähigkeit der Studiernden. Die Studierenden führten eine „Blickfeld“-Aufgabe durch. Außerdem absolvierten sie Tests, die ihre reaktive und proaktive Kontrolle maßen.

Dann kam die Behandlungsphase. Jeder Studierende wurde nach dem Zufallsprinzip einer von vier verschiedenen Gruppen zugeteilt:

  • Die Videospielgruppe, in der die Studierenden ein rasantes Ego-Shooter-Spiel namens „Unreal Tournament“ spielten;
  • Die Gruppe der Echtzeit-Strategiespiele, in der die Studierenden ein Spiel („Faster Than Light“) spielten, das nicht so dynamisch ist wie „Unreal Tournament“ und keine Spielmechanik wie ein Ego-Shooter aufweist;
  • die Gruppe der Simulationsvideospiele, in der die Studierende das actionlose Videospiel „Die Sims“ spielten; und
  • Die Kontrollgruppe, in der die Studierende keine Videospiele spielten.

Die Studierenden, die den Videospielgruppen (Action, Strategie oder Simulation) zugeteilt wurden, nahmen in ein paar Wochen an 10 Sessions teil und verbrachten insgesamt etwa 9 Stunden mit dem Spielen.

Die Studierenden, die der spielfreien Gruppe angehörten, gingen ihrem normalen Alltag nach und spielten nicht.

Nach Abschluss der Testphase untersuchten die Forscher/innen die Studierenden erneut. Was geschah?

In keiner der Spielgruppen verbesserte sich die reaktive Kontrolle. Aber bei den anderen Messwerten stachen die Teilnehmer/innen, die das Actionspiel gespielt hatten, hervor.

In Übereinstimmung mit früheren Studien erzielten die Teilnehmer die Actionspiele spielten die größten Fortschritte bei der Aufgabe bezüglich des Blickfelds.

Allerdings waren sie auch die einzige Gruppe, die einen Rückgang der proaktiven Kontrolle verzeichnete. Neun Stunden Actionspiele scheinen ihre Fähigkeiten zur proaktiven Kontrolle verschlechtert zu haben.

Gibt es noch andere Untersuchungen, die das bestätigen?

Ja. Kira Bailey und ihre Kolleg/innen haben zum Beispiel 2010 das Verhalten und die Gehirnaktivität zweier Gruppen junger Männer verglichen:

  • eine Gruppe, die mehr als 40 Stunden pro Woche Videospiele spielte, und
  • eine Gruppe, die weniger als 2 Stunden pro Woche Videospiele spielte.

In diesem Fall gab es keine experimentelle Manipulation. Baileys Team wollte einfach nur wissen, ob die bestehenden Gewohnheiten in Bezug auf Videospiele mit Unterschieden in der Aufmerksamkeit zusammenhängen.

Also baten sie die jungen Männer, Aufgaben zu lösen, die sowohl die reaktive als auch die proaktive Kontrolle betrafen. Gleichzeitig maßen sie die Gehirnaktivität der Männer, indem sie ERPs (ereigniskorrelierte Potenziale) aufzeichneten.

Was fanden sie heraus? Beide Gruppen schnitten bei Aufgaben, die reaktive Kontrolle erforderten, gleich gut ab. Auch ihre Hirnaktivität sah gleich aus.

Aber bei der proaktiven Kontrolle gab es einen deutlichen Unterschied.

Die “ Vielspieler “ (40+ Stunden pro Woche) waren den “ Wenigspielern “ unterlegen, und ihre Gehirnaktivität zeigte weniger Anzeichen von Aufmerksamkeit während der kurzen, erwartungsvollen Testintervalle.

Haben Spieler also ein höheres Risiko, Probleme bei der dauerhaften und konstanten Konzentration zu haben? Die Art der Konzentration, die im Unterricht wichtig ist?

Womöglich.

In Laborversuchen zur anhaltenden Konzentration schneiden Jugendliche, die Action-Videospiele spielen, tendenziell schlechter ab. Sie waren gut in der unmittelbaren, reaktiven Kontrolle – sie konnten eine Kollision vermeiden, wenn ein Reh auf die Straße schoss. Sie waren dagegen nicht so gut bei Aufgaben, die anhaltende Konzentration erfordern.

Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die Zeit, die mit Videospielen verbracht wird, mit mangelnder Konzentration in der Schule zusammenhängt.

Edward Swing und seine Kollegen verfolgten mehr als 1300 amerikanische Kinder über einen Zeitraum von etwa 13 Monaten.

Sie baten die Kinder der 3. bis 5. Klasse, aufzuschreiben, wie viel Zeit sie mit Videospielen verbrachten. Diese Angaben wurden mit den Berichten ihrer Eltern verglichen.

Die Forscher/innen baten auch Lehrer/innen, die Konzentrationsfähigkeit der Kinder zu vier verschiedenen Zeitpunkten während der 13-monatigen Studie zu bewerten.

Als Swing’s Team die Ergebnisse analysierte, fanden sie einen schwachen, aber statistisch erheblichen Zusammenhang zwischen Videospielen und von Lehrern festgestellten Problemen bei der Konzentration. Das Muster stimmte mit der Annahme überein, dass das Spielen von Videospielen Probleme mit der Aufmerksamkeit verursacht.

Warum? Da Kinder, die zu Beginn der Studie mehr spielten, am Ende der Studie mehr Aufmerksamkeitsprobleme aufwiesen. Das galt selbst dann, wenn man die früheren Konzentrationsprobleme der Schüler berücksichtigte. Die Lehrer sagten, dass die Kinder sich mit der Zeit verschlechterten.

Schlussfolgerung zu Videospielen und Aufmerksamkeit

Die Schlussfolgerung ist, dass Konzentration nicht nur eine bestimmte Fähigkeit ist. Sie ist eine Reihe von Fähigkeiten, und es ist möglich, dass man in einigen dieser Fähigkeiten besser und in anderen schlechter ist.

Es gibt ziemlich überzeugende Beweise – experimentelle Beweise – dass man bestimmte visuelle Fähigkeiten durch das Spielen von Videospielen verbessern kann.

Es scheint auch, dass das Spielen von Videospielen zur Entwicklung eines guten räumlichen Vorstellungsvermögens beiträgt.

Und das macht Sinn.

Diese Spiele belohnen Spielerinnen und Spieler, die schnell Bewegungen in ihrem Blickfeld wahrnehmen, mehrere, sich schnell bewegende Objekte verfolgen und ihre Aufmerksamkeit schnell zwischen verschiedenen Aufgaben wechseln können.

Das Spielen dieser Spiele dient der Übung, und Menschen lernen aus Übung. Wenn wir den Lernenden Aufgaben stellen, die denen ähneln, die sie in Videospielen gemeistert haben, sind sie wahrscheinlich in der Lage, ihre Fähigkeiten auf einen anderen Bereich zu übertragen.

Doch natürlich ähnelt nicht jeder Bereich des Lebens einem Actionspiel. Es gibt sehr wichtige Fertigkeiten im Bereich der Konzentration, die wenig mit dem Verfolgen von sich schnell bewegenden Objekten zu tun haben. Stattdessen kommt es darauf an, sich in Zeiten relativer Ruhe oder Stille zu konzentrieren. Und das ist möglicherweise der Bereich, in dem Action-Videospiele unsere Leistung beeinträchtigen können.

Wie gravierend sind die Auswirkungen von Videospielen auf die Aufmerksamkeit? Das ist eine wichtige Frage, über die wir noch nicht genug Informationen haben, um sie zu beantworten.

In der von Edward Swing geleiteten Studie war der Zusammenhang zwischen Videospielen und Aufmerksamkeit recht gering. Doch in dieser Studie gingen die Forscher/innen nicht weiter ins Detail – sie fanden nicht heraus, welche Art von Videospielen die Kinder tatsächlich spielten. Die Analyse wirft also eine Vielzahl von Spielen in einen Topf – darunter Lernspiele, Strategiespiele und Simulationsspiele -, die sehr unterschiedliche Auswirkungen haben können.

Das Experiment von Robert Wests Team ist zwar zielgerichteter, sagt aber nichts darüber aus, wie sich spielbedingte Einschränkungen der proaktiven Kontrolle auf die Leistungen eines Kindes in der Schule auswirken.

Daher brauchen wir wirklich mehr Forschung, um das aufzuklären. In der Zwischenzeit können wir einen nüchternen, differenzierten Ansatz zu Actionspielen wählen.

Es ist kein Unsinn zu sagen, dass Actionspiele die visuelle Aufmerksamkeit verbessern können und diese Fähigkeiten sind auch in der Realität von Nutzen.

Das heißt jedoch nicht, dass Actionspiele nur positive Auswirkungen haben oder dass Actionspiele eine gute Behandlungsmethode sind, um die dauerhafte Konzentration in der Schule zu verbessern. Wie bei so vielem anderen haben auch Actionspiele ihre Nachteile. Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass es sowohl Vor- als auch Nachteile gibt.

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Ein erschreckend hoher Prozentsatz an Kindern schläft nicht genug und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kinder übergewichtig oder fettleibig werden, steigt. Aber warum? Woher kommt der Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Gewichtszunahme? Experimente deuten darauf hin, dass die Antwort mit der Art und Weise zu tun hat, wie Schlafmangel unsere Wahrnehmung von Essen beeinflusst: Bilder von Essen lösen mehr Aktivität in den Belohnungszentren des schlafgestörten Gehirns aus. Müde Kinder schalten möglicherweise auch in den „Zuckermodus“ – sie konsumieren vermehrt gesüßte Getränke und andere Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen.

Laut Elternbefragungen gehören etwa 35 % der Kinder in den USA zu den so genannten „Kurzschläfern“, d. h. sie schlafen kürzer als die empfohlene Schlafdauer. Laut Selbsteinschätzung sind die Zahlen bei Teenagern sogar noch höher. In einer aktuellen Studie gaben fast 73 % der amerikanischen High School Schüler an, dass sie weniger als 8 Stunden pro Nacht schliefen. Experten sind der Meinung, dass die meisten Teenager mindestens 8-10 Stunden schlafen sollten.

Zwar ist es weltweit nicht so schlimm, doch zu wenig Schlaf ist bei Teenagern keine Seltenheit. In vielen europäischen Ländern schläft mindestens ein Drittel aller Jugendlichen nachts zu kurz. Und für Kinder, die zu wenig Schlaf bekommen, besteht – egal wo sie leben – Grund zur Sorge. Mangelnder Schlaf wird mit einer Reihe von kognitiven und emotionalen Problemen sowie mit Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht. Zu den gesundheitlichen Risiken gehört auch die Neigung, mehr Süßigkeiten zu essen und übermäßig an Gewicht zuzunehmen.

Doch was genau wissen wir über Ernährung, Schlafmangel und Gewichtszunahme bei Kindern? Sind Kinder schon in jungen Jahren gefährdet? Haben wir Grund zu der Annahme, dass Schlafmangel ungesunde Ernährung, Gewichtszunahme oder Fettleibigkeit verursacht? Wissen die Forscher, wie Schlafmangel zu diesen problematischen Ergebnissen beitragen kann? Und was können wir tun, um Kinder zu schützen?

Nachfolgend ein Überblick über die Erkenntnisse und einige Tipps, wie du den Schlaf deines Kindes verbessern kannst.

Zu wenig Schlaf steht mit Adipositas bei Kindern in Verbindung

Jahrzehntelange Forschung hat diesen Zusammenhang bestätigt. Wer zu kurz schläft, ist eher übergewichtig oder fettleibig.

Das gilt für alle Altersgruppen – vom Säuglings- über das Jugend- bis zum Erwachsenenalter. Das gilt auch für verschiedene Kulturen. In den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich und Kanada weisen Kinder mit unterschiedlichem ethnischen Hintergrund diesen Trend auf. Das gilt auch für Kinder in China, Südafrika und Brasilien.

Wie ausgeprägt ist der Effekt? Das ist schwer zu sagen und hängt wahrscheinlich von vielen zusätzlichen Faktoren ab. Doch in einer Meta-Analyse veröffentlichter Studien fanden Forscher heraus, dass das Risiko, übergewichtig oder adipös zu sein, sich mit jeder Stunde Schlaf pro Nacht um 21 % verringert. Bei einer anderen Meta-Analyse schätzten Forscher, dass die Wahrscheinlichkeit, übergewichtig oder fettleibig zu werden, bei Kurzschläfern zwischen 30% und 220% liegt.

Kurzer Schlaf und ungewöhnlichen Essgewohnheiten

Betrachte zum Beispiel eine Studie mit mehr als 1300 britischen Kindern unter zwei Jahren. Bei diesen Kleinkindern war ein Schlaf von weniger als 10 Stunden pro Tag mit einer höheren Kalorienaufnahme verbunden. Im Vergleich zu Kindern, die zwischen 11 und 12 Stunden schliefen, nahmen die Kurzschläfer im Durchschnitt 50 Kalorien mehr pro Tag zu sich.

Andere Studien – an dänischen Schulkindern zwischen 8 und 11 Jahren – ergaben, dass Kurzschläfer tendenziell mehr Kalorien aus kalorienreichen Lebensmitteln zu sich nehmen, darunter gesüßte Getränke und Lebensmittel mit Zuckerzusatz.

Selbstverständlich handelt es sich bei allen Daten, die wir bisher diskutiert haben, nur um Zusammenhänge. Die Studien können uns nicht sagen, warum ein kurzer Schlaf mit Fettleibigkeit oder einem erhöhten Verzehr von Süßigkeiten verbunden ist. Womöglich gibt es Krankheiten, die Kinder sowohl für kurzen Schlaf als auch für Fettleibigkeit gefährden. In einem solchen Fall sollten wir nicht davon ausgehen, dass weniger Schlaf zu einer Veränderung der Ernährungsgewohnheiten oder einer Gewichtszunahme führt.

Um einen Zusammenhang herzustellen, brauchen wir Experimente. Und zum Glück gibt es diese.

Experimentelle Beweise: Kurzer Schlaf führt dazu, dass Teenager nach Lebensmitteln greifen, die den Blutzucker schnell in die Höhe treiben.

Wie können wir mit Hilfe von Experimenten die Ursache herausfinden? Wir benötigen eine Möglichkeit, um die Auswirkungen verschiedener Schlafdauern zu messen, während andere Variablen konstant bleiben. So kann man feststellen, ob Kinder je nach der Zeit, die sie schlafen dürfen, unterschiedlich auf Lebensmittel reagieren.

Dean Beebe und seine Kollegen haben mit diesem Ansatz Pionierarbeit geleistet. Im Jahr 2013 rekrutierten sie 41 Teenager und statteten sie mit Aktigraphen am Handgelenk aus (Geräte, die objektive Schätzwerte für die Schlafdauer liefern). Sieben Tage lang gingen die Jugendlichen ihrem gewohnten Alltag nach und Beebes Team sammelte Daten über ihr natürliches Schlafverhalten. Im Durchschnitt schliefen diese Teenager nur 7 Stunden pro Nacht. Sie waren gewohnheitsmäßige Kurzschläfer!

Der nächste Schritt war die Durchführung des Experiments. Jeder Teenager wurde einem von zwei speziellen Schlafplänen zugewiesen:

  • Der eingeschränkte Zeitplan erlaubte es den Kindern, jede Nacht nur 6,5 Stunden im Bett zu verbringen.
  • Beim gesunden Zeitplan mussten die Kinder jede Nacht 10 Stunden im Bett bleiben.

Die Jugendlichen schliefen weiterhin mit Hilfe von Aktigraphen, so dass die Forscher sicherstellen konnten, dass diese Zeitpläne zu erheblichen Unterschieden zwischen den Gruppen führten. Die Kinder mit dem gesunden Zeitplan schliefen durchschnittlich 2,5 Stunden mehr pro Nacht – ein deutlicher Unterschied.

Die Zeitpläne wurden fünf Tage lang, von Montag bis Freitag, eingehalten. Am sechsten Tag – Samstag – berichteten die Kinder, was sie in den letzten 24 Stunden aßen. Nach ein paar Nächten ohne feste Schlafenszeiten setzten die Kinder das Experiment fort und wechselten zu dem Schlafplan, den sie noch nicht erlebt hatten. So begannen die Teenager, die gerade den eingeschränkten Zeitplan beendet hatten, mit dem gesunden Zeitplan und andersherum. Nach 5 Tagen füllten die Kinder eine zweite, abschließende Bestandsaufnahme bezüglich ihrer Ernährung aus.

Wie war das Ergebnis? Die Jugendlichen schliefen weiterhin mit Aktigraphen am Handgelenk, so dass die Forscher bestätigen konnten, dass die Gesamtschlafdauer je nach Versuchsbedingung variierte. Wenn die Kinder den „gesunden Schlaf“ einhielten, schliefen sie durchschnittlich 8,9 Stunden pro Nacht. Im Gegensatz dazu schliefen die Kinder mit dem eingeschränkten Zeitplan durchschnittlich nur 6,3 Stunden.

Auch bei der Ernährung gab es offenbar einen Unterschied. Es ging weniger darum, dass die Kinder mehr Kalorien zu sich nahmen, wenn sie nur wenig Schlaf bekamen. Vielmehr änderte sich die Auswahl der Nahrungsmittel. Bei zu wenig Schlaf aßen die Kinder mehr Süßigkeiten und Desserts.

Eine Folgestudie zeigte ähnliche Ergebnisse. Und erst kürzlich haben Forscher ein Experiment durchgeführt, bei dem der Zeitpunkt der Snacks untersucht wurde.

In dieser Studie mit 93 Jugendlichen bestätigte das Team nicht nur, dass Kinder mit Schlafmangel mehr Kohlenhydrate, gesüßte Getränke und andere Lebensmittel aßen, die den Blutzucker schnell ansteigen lassen. Sie stellten auch einen Trend beim nächtlichen Verzehr fest: Kinder aßen diese Lebensmittel eher nach 21 Uhr.

Dazu erklärte die Studienleiterin Kara Duraccio in einem Interview an der Brigham Young University:

„Wir vermuten, dass erschöpfte Jugendliche nach einem schnellen Energiezufluss suchen, um durchhalten zu können, bis sie schlafen gehen, daher greifen sie nach Lebensmitteln, die viele Kohlenhydrate und Zucker enthalten.“

Das ist keine unsinnige Strategie, wenn man lange aufbleiben muss, um seine Hausaufgaben zu machen. Gesund ist das allerdings nicht.

Studien deuten zudem darauf hin, dass wir uns bei zu wenig Schlaf stärker belohnt fühlen, wenn wir etwas essen.

Auch hier stammen die Beweise aus experimentellen Studien, in denen Forscher Menschen nach dem Zufallsprinzip verschiedenen Schlafdauern zuweisen und dann testen, ob sich die Reaktionen der Teilnehmer auf Lebensmittel verändern.

In einigen Studien wurden bei diesen Tests auch Gehirnscans durchgeführt, und die Ergebnisse waren sowohl bei Erwachsenen als auch bei Jugendlichen einheitlich. Wenn du den Schlaf einschränkst (z. B. auf nur 5 Stunden pro Nacht bei Jugendlichen), reagiert das Gehirn anders auf Abbildungen von Essen. Teile des Gehirns, die mit Belohnungen zu tun haben, sind aktiver.

Weitere Studien haben sich auf die bewussten Aussagen von Jugendlichen über Essen konzentriert. Wenn Kinder nach dem Zufallsprinzip verschiedenen Schalfplänen zugewiesen werden, kann das die Art und Weise verändern, wie sie Lebensmittel bewerten. Unter Bedingungen der Schlafentzuges beurteilen sie Abbildungen von Lebensmitteln als verlockender.

Schlafmangel und Hormonveränderungen

Löst Schlafmangel Hormonveränderungen aus, die Kinder hungriger machen? Das ist unklar. In einigen experimentellen Studien an Erwachsenen beobachteten Forscher, dass Schlafentzug mit einem Anstieg von Ghrelin verbunden ist, einem Hormon, das den Appetit steigert. Doch es ist unklar, ob dies immer der Fall ist und ob dieser Effekt auch bei Kindern auftritt. Auch wenn kurzer Schlaf die Art und Weise beeinflusst, wie wir auf Essen reagieren, ist unklar, ob dies auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen ist, die uns hungriger machen. Es könnte auch einfach daran liegen, dass wir Essen als genussvoller empfinden.

Und wie ist es mit dem Stresshormon Cortisol? Wirkt sich Schlafmangel nicht auf das Körpergewicht aus, indem er den Cortisolspiegel erhöht?

Diese Behauptungen kommen zwar in den Medien vor, doch ich habe keine Studien gefunden, die belegen, dass Schlafmangel bei Kindern zu einer Gewichtszunahme führt, weil der Cortisolspiegel steigt. In einer aktuellen Studie beobachteten Forscher die Entwicklung von mehr als 360 Kindern vom Säuglingsalter an. Sie beobachteten die Veränderungen der Schlafdauer, des Body-Mass-Index und des Cortisolspiegels der Kinder im Laufe der Zeit. Die Schlafdauer war mit dem Body-Mass-Index verknüpft. Der Cortisolspiegel stand dagegen in keinem Zusammenhang damit.

Was können wir tun?

Wir wissen, dass ein kurzer Schlaf das Interesse eines Kindes an zuckerhaltigen Snacks und Getränken verstärkt, also ist es sinnvoll, bei diesen Lebensmitteln wachsam zu sein. Wir sollten auch auf das nächtliche Essen achten. Wie das Team von Kara Duraccio herausfand, neigen Teenager mit Schlafmangel dazu, Lebensmittel mit hoher glykämischer Last zu essen.

Das Wichtigste ist jedoch, den Schlafmangel deines Kindes zu beheben. Zu wenig Schlaf hat viele negative Folgen für die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Kindes. Übermäßige Gewichtszunahme ist nur eine davon. Nachfolgend ein paar Tipps, wie du die Schlafgewohnheiten deines Kindes überprüfen – und verbessern – kannst.

1. Achte auf Anzeichen dafür, dass dein Kind zu wenig schläft.

2. Suche nach körperlichen, umweltbedingten und psychologischen Ursachen, die es deinem Kind erschweren, nachts einzuschlafen.

3. Achte auf die nächtliche Bildschirmnutzung.

Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass zahlreiche Kinder nachts nicht ausreichend schlafen, da sie vor dem Schlafengehen Handys, Computer und andere elektronische Geräte nutzen. Teilweise sogar, wenn sie schon im Bett sind.

4. Erwäge, die Schlafenszeit deines Kindes zu verlegen.

Hat dein Kind die Angewohnheit, spät einzuschlafen? Studien legen nahe, dass spätes Einschlafen ein Risikofaktor für den Verzehr von Lebensmitteln mit hohem glykämischen Index und für Übergewicht oder Adipositas ist. Es ist daher sinnvoll, die Schlafenszeit deines Kindes auf einen früheren Zeitpunkt am Abend zu verlegen.

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Elternschaft ist ein komplexer Prozess, und oft fragst du dich, ob du alles richtig machst. Du weißt, dass die Lebenskompetenzen und Lektionen, die dein Kind jetzt lernt, bis ins Erwachsenenalter reichen, und dazu gehören nicht nur Werte wie Ehrlichkeit und Freundlichkeit, sondern auch wichtige Aspekte der Persönlichkeit wie Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

Hier sind 8 einfache und umsetzbare Schritte, um das Selbstbewusstsein deines Kindes zu fördern:

Lass sie wählen

Die meisten Eltern tun sich mit diesem Punkt schwer. Sie lassen ihre Kinder nur selten Entscheidungen alleine treffen, weil sie davon ausgehen, dass sie nicht sich falsch entscheiden werden. Das nimmt den Kindern die Fähigkeit, eigene Entscheidungen treffen zu können, und führt dazu, dass sie jeden Schritt, den sie machen, in Frage stellen und hinterfragen. Erlaube ihnen daher, kleine Entscheidungen selbst zu treffen – die Wahl der Kleidung, die sie an diesem Tag tragen wollen oder welche Hausaufgaben sie zuerst erledigen wollen usw. Schon solche kleinen täglichen Entscheidungen können das Selbstbewusstsein deines Kindes fördern.

Ermutige zur Selbstakzeptanz

Anders als bei uns werden Kinder heute mit unrealistischen Normen unter Druck gesetzt, wie sie aussehen, wie sie sein und wie ihr Leben sein sollte. Das kann ihr Selbstwertgefühl stärker beeinträchtigen, als du dir vorstellen kannst. Wenn du das Selbstbewusstsein deines Kindes fördern willst, hilf ihm, das Konzept der Selbstakzeptanz zu verstehen. Bringe ihm bei, seine Schwächen zu akzeptieren und gleichzeitig weiter daran zu arbeiten, sich zu verbessern.

Bemühungen loben

Dieser Punkt ist besonders wichtig, um das Selbstbewusstsein deines Kindes zu fördern. Vor allem bei jüngeren Kindern. Egal, ob dein Kind das Rennen gewinnt oder die beste Note im Mathetest erzielt, es hat ein Lob verdient. Auch wenn sie verlieren. Besonders, wenn sie verlieren. Mach es dir zur Gewohnheit, die Bemühungen deines Kindes zu loben und nicht seine Leistungen. Erinnere sie daran, dass es in Ordnung ist, wenn sie nicht immer erfolgreich sind, aber dass es wichtig ist, sich weiter anzustrengen. Auf diese Weise kannst du dein Kind zu einem selbstbewussten Teenager erziehen.

Stelle überschaubare Herausforderungen

Eine weitere sehr effektive Methode, um das Selbstvertrauen deines Kindes zu fördern, ist es, ihm überschaubare Herausforderungen zu stellen. Wenn dein Kind diese Herausforderungen meistert (und das wird es höchstwahrscheinlich), gibt das seinem Selbstwertgefühl automatisch einen kleinen Schub! Ermutige dein Kind, neue Dinge zu lernen und verschiedene Aktivitäten auszuprobieren – auch das wird seine Kreativität und sein Selbstvertrauen stärken.

Ermutigen

Eltern unterschätzen oft die Rolle, die ihre Worte bei der Bildung der Überzeugungen und der Persönlichkeit ihres Kindes spielen. Ein wenig Unterstützung und Ermutigung kann viel bewirken und deinem Kind helfen, an sich selbst zu glauben und weiterzumachen, auch wenn es scheinbar scheitert, bei dem was es tut.

Selbstermutigung lehren

Erinnere dein Kind daran, dass du vielleicht nicht immer da bist, um es zu ermutigen und zu unterstützen, und dass es in diesem Fall selbst für Ermutigung sorgen muss. Hilf deinem Kind, diese automatische innere Stimme zu entwickeln, die es motiviert, weiterzumachen, wenn es auf eine Hürde stößt. Wenn du deinem Kind beibringst, sich selbst zu verbessern und sich selbst zu ermutigen, kann es sich zu einem selbstbewussten Teenager entwickeln.

Positive Selbstgespräche

Du weißt bereits, welchen Einfluss deine innere Stimme hat, wenn es darum geht, dein Selbstvertrauen zu stärken oder dich im Stich zu lassen. Genau deshalb musst du deinem Kind von nun an beibringen, wie es positive Selbstgespräche führt! Erinnere sie daran, sich selbst mit Freundlichkeit und Liebe zu behandeln und es zu vermeiden, übermäßig kritisch oder streng mit sich selbst zu sein.

Hilfestellung geben

So sehr du deinem Kind die Freiheit geben musst, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, so sehr solltest du dich auch nicht zurückhalten, wenn es darum geht ihm wertvolle Ratschläge oder Hilfestellungen zu geben. Vor allem, wenn es um Entscheidungen geht, die sein Leben beeinflussen werden. Finde das richtige Gleichgewicht zwischen Freiheit und Führung, wenn es um dein heranwachsendes Kind geht!

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/junge-im-weissen-und-schwarzen-gestreiften-hemd-6437585/

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„Alle werden dort sein. Du musst mich zu der Pyjamaparty gehen lassen. Jack ist einer meiner Freunde… Ich kann seine Party nicht sausen lassen. Ihr seid die schlimmsten Eltern aller Zeiten.“

Wenn du deine Kinder noch durch die ersten Jahre bringst, hast du solche Worte wahrscheinlich noch nicht gehört. Manche Eltern werden diese Worte vielleicht nie hören, und dafür bin ich dankbar. Aber für den Rest von uns – wie reagierst du, wenn so etwas passiert?

Einer der besten Wege, damit anzufangen, ist zu schauen, was in dir vorgeht, bevor du dir überlegst, wie du auf deine Kinder reagierst.

Also… wenn dein Kind etwas sagt, das dich ins Herz trifft, wie z. B. „Ihr seid die schlechtesten Eltern aller Zeiten“, wie fühlst du dich dann? Wütend? Verletzt? Erfüllt von Selbstmitleid? Wenn du ehrlich bist, vielleicht ein bisschen von allem.

Wie du dich fühlst, kann bestimmen, wie du reagierst. Vielleicht hast du das Gefühl, dass deine Standardreaktion aus dem Stegreif die einzig sinnvolle ist, und du schreist: „Du kommst nicht mit! Das ist endgültig. Ich kann nicht glauben, wie unverschämt du bist! Wenn du dich weiter mit mir streitest, verlierst du dein Handy für einen Monat!“

Auf der einen Seite ist das völlig logisch. Du willst dein Kind vor den Risiken einer unbeaufsichtigten Umgebung schützen. Das ist nachvollziehbar. Und die Entscheidung mag richtig sein. Aber es steht so viel mehr auf dem Spiel, als richtig zu sein.

In diesem Prozess verlieren die meisten von uns die Kontrolle. Und wenn du die Kontrolle darüber verlierst, wie du reagierst, egal wie gerechtfertigt deine Entscheidung auch sein mag, ist es viel wahrscheinlicher, dass du die Beziehung zu deinem Kind beschädigst. Wahrscheinlich wirst du auch die Kommunikation unterbinden.

Das Ergebnis ist, dass der Konflikt giftig und nicht gesund ist. In meiner Arbeit als Anwalt für Familienrecht sehe ich das immer wieder. Traurigerweise findet ein Großteil der Konflikte, die ich beobachte, statt, nachdem die Trennung dauerhaft geworden ist.

Sinnvolle Gespräche im Familienkonflikt

Wenn so viel auf dem Spiel steht, wie kannst du deinen Familienkonflikt so lenken, dass er gesund und nicht giftig ist?

Ein ehrliches, transparentes Gespräch über Werte, Überzeugungen und den Glauben – selbst inmitten des Kampfes, liebevoll und nicht wütend zu sein, oder offen und nicht kontrollierend – ist tatsächlich möglich. Und auch wenn es schwierig sein mag, lohnt es sich, dafür zu kämpfen.

Ein sinnvolles Gespräch, bei dem viel auf dem Spiel steht, ist nie einfach, aber es ist möglich. Und es muss nicht giftig sein.

Was ist also der Schlüssel? Dich unter Kontrolle zu bringen, bevor du versuchst, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Immer wenn du die Kontrolle verlierst, verlierst du möglicherweise die Kontrolle über alles, auch über die Situation und die Beziehungen, die auf dem Spiel stehen.

Wie verhinderst du, dass du die Kontrolle verlierst?

Dafür gibt es einen Schlüssel: Selbsterkenntnis. Achte darauf, wie du dich fühlst. Vielleicht musst du eine Auszeit nehmen, bevor du etwas tust. Ganz im Ernst: Kluge Eltern machen das ständig.

Wenn du so aufgebracht bist, dass du es nicht vermeiden kannst, Dinge zu sagen, die du später bereuen wirst, dann verschiebe das Gespräch, bis du dich besser unter Kontrolle hast. Es ist in Ordnung, eine Pause zu machen, wenn du es brauchst.

Kinder zu erziehen ist nichts für schwache Nerven. Wenn du dich das nächste Mal in einem Streit wiederfindest, erinnere dich daran, dir die Zeit zu geben, deine Gefühle unter Kontrolle zu bringen.

Führe dann ein sinnvolles Gespräch mit deinem Kind darüber, wie die Werte und der Glaube eurer Familie mit dem aktuellen Problem zusammenhängen. Du wirst überrascht sein, wie viel Kummer das dir und allen um dich herum erspart.

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Du hast es sicher schon so oft gehört! Deine Kinder müssen weniger Zeit am Bildschirm sondern mehr Zeit im Freien verbringen. Das weißt du. Aber das ist leichter gesagt als getan, oder? Unsere Lebensgewohnheiten und unsere digitale Abhängigkeit haben es uns und unseren Kindern schwer gemacht, nach draußen zu gehen.

Wenn du mit diesem Problem zu kämpfen hast, findest du hier ein paar Tipps. Lies weiter, um 7 einfache und praktikable Möglichkeiten zu entdecken, wie du dein Kind zum Spielen im Freien ermutigen kannst (und vielleicht auch dich selbst).

Richte dich nach ihren Interessen

Das Schlimmste, was du tun kannst, um deine Kinder nach draußen zu bringen, ist, sie zu Aktivitäten zu drängen, die ihnen keinen Spaß machen. Erlaube ihnen stattdessen, draußen ihren Interessen nachzugehen. Das kann das Bauen einer Festung, Fußball spielen, das Malen mit Teilen der Natur sein und vielleicht ja sogar Gartenarbeit sein. Erlaube ihnen, kreativ zu werden und die Führung zu übernehmen und das zu tun, was sie gerne draußen tun möchten.

Rüste dich gut für das Spielen im Freien aus

Was ist der sicherste Weg, um dein Kind dazu zu bringen, sein Smartphone oder Tablet wegzulegen, rauszugehen und im Freien zu spielen? Es müsste dort etwas geben, das noch aufregender ist als das, was auf dem Bildschirm zu sehen ist. Oder? Und genau das ist deine Aufgabe! Das kannst du schaffen, indem du beispielsweise in ein paar gute Spielzeuge für dein Kind (z.B. Trampolin, Pogo-Stick, Schaukel, Seifenblasenmaschine und Hula-Hoop-Reifen) investierst.

Verlege Tätigkeiten von drinnen nach draußen

Oh ja! Dieser kleine Trick kann wirklich viel bewirken und dein Kind dazu ermutigen, mehr Zeit im Freien zu verbringen. Lass die Mahlzeiten oder Hausaufgaben deines Kindes draußen im Garten oder sogar auf der Terrasse stattfinden, wenn das bei euch möglich ist und sorge dafür, dass diese Momente strikt handyfrei sind. So hat dein Kind auf jeden Fall etwas davon – es kommt an die frische Luft und wird wahrscheinlich aufstehen und im Garten spielen wollen, um sich von den Hausaufgaben zu erholen oder abzulenken.

Zeit für Herausforderungen

Dein Kind vor eine Herausforderung zu stellen, ist ebenfalls eine einfache und kreative Art, es nach draußen zu bringen. Das kann ein einfaches Fahrradrennen um den Block sein, ein Fußballspiel im Garten oder sogar ein Hindernisparcours, den du für sie aufgebaut hast. Kleinkinder haben in der Regel eine Menge Energie, und das ist eine gute Möglichkeit, sie zu nutzen!

Ermutige zum selbstständigen Spielen

Wenn du keine Lust hast, dein Kind zum Spielen zu bewegen, weil du dann auch mitgehen musst, kann dieser Trick helfen. Überlege dir verschiedene Möglichkeiten, wie dein Kind selbständig spielen und sich beschäftigen kann, wenn es draußen ist. Deine Kinder könnten zum Beispiel ihre Buntstifte und Farben mit nach draußen nehmen, um im Freien zu malen, oder eine Reihe von Arbeitsblättern herunterladen und ausdrucken, mit denen sie draußen auf der Terrasse arbeiten können – dir fallen sicherlich weitere gute Möglichkeiten ein!

Freunde zum Spielen im Freien einladen

Ob du es glaubst oder nicht, dein Kind ist eher bereit, rauszugehen und Zeit abseits des Bildschirms zu verbringen, wenn es Spielkameraden hat. Das bedeutet natürlich, dass du eine Weile auf sie aufpassen musst oder sogar ein paar Minuten länger in der Küche stehen musst, um ein paar Snacks und Erfrischungen für sie zu zaubern. Aber hey – das ist es doch wert, oder? Ermutige sie dazu, ihre Schulfreunde zum Spielen einzuladen. Du wirst erstaunt sein, wie mühelos sich das zu deinen Gunsten auswirken wird. Das ist in der Tat eine der besten Methoden, um dein Kind für das Spielen im Freien zu begeistern.

Versuche es mit einer Schatzsuche

Die Aussicht, einen vergrabenen Schatz zu finden, ist für jedes Kind einfach zu schön, um zu widerstehen. Wenn dein Kleiner oder deine Kleine einfach nicht rausgehen will, kannst du genau das zu deinem Vorteil nutzen! Richte ein kleines Schatzsuchspiel für sie (und vielleicht auch für ihre Freunde) in deinem Garten ein und lass sie mitmachen! Falls du noch nicht direkt eine Idee parat hast, kannst du dich im Internet nach coolen Ideen umschauen!

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Ich war gerade dabei, mit meiner Vierjährigen an der Küchentheke Papierherzen auszuschneiden, als es passierte.

Du kannst es dir vorstellen: Bastelpapier um uns herum, Elmer’s Kleber, der Klassenplan, alles, was man braucht, um Valentinskarten für die Freund/innen in ihrer Vorschulklasse zu basteln. Im Gegensatz zu anderen Mädchen in ihrem Alter hat meine Tochter nie ein besonderes Interesse an Jungen gezeigt. Sie liest, fantasiert, zeichnet, verkleidet sich und spielt mit Jungen und Mädchen gleichermaßen. Insgeheim hat es mir wohl gefallen, dass sie von der Idee einer Romanze nichts wissen wollte. Sie ist vier, also lass uns nichts überstürzen.

Aber dann hat sie sich verraten.

„Mama, wenn wir Valentinskarten basteln, können wir dann Calebs zuerst machen?“
Es war sehr subtil. Kein Augenkontakt.

Okay, dachte ich. Ich lasse es durchgehen. Ich habe sie noch nie über Caleb reden hören. Vielleicht war es nur ein Zufallstreffer.

„Also, fangen wir mit Caleb an. Wie buchstabiert man Caleb? Das hier ist für Caleb, richtig?“
Okay, das ist kein Zufall.

In einem Augenblick wurde mir klar, dass ich „dieses Elternteil“ war. Diejenige, die schockierend wenig Kontakt zu ihrem eigenen Kind hatte. (Außerdem, keine Sorge. Ich habe den Namen des kleinen Jungen geändert – das wäre ja peinlich).

Meine Tochter ist erst vier. Aber ich sehe jetzt, wie leicht das passiert. Als Freiwillige in der Oberschule habe ich mich immer gefragt, wie Eltern das übersehen können. Aber das ist es.

Was das Schweigen von Kindern bedeutet

Wir neigen natürlich dazu, Annahmen über das Schweigen unserer Kinder zu treffen.

Vielleicht denken wir, dass sie kein Interesse an Romantik haben, dass sie von einem Umzug nicht betroffen sind oder dass sie unseren Stresspegel nicht bemerken.

Aber nur weil unsere Kinder nicht über etwas sprechen heißt das nicht, dass es für sie nicht real ist.

Deshalb müssen wir als Eltern lernen, auf die Stille zu hören. Natürlich werden wir auf dem Weg dorthin einige Dinge übersehen. Keiner ist ein perfekter Gedankenleser. Aber es wird uns helfen, wenn wir uns daran erinnern:

Kinder sind Menschen.
Sie fühlen all die Dinge, die Menschen fühlen.

Sie fühlen Angst, Besorgnis, Sehnsucht und Aufregung. Wenn wir davon ausgehen, dass unsere Kinder diese Emotionen nicht empfinden, können wir unbewusst das Signal aussenden, dass es schlecht ist, diese Dinge zu fühlen. Vielleicht kann man es auch so ausdrücken: Wenn wir nicht über die Dinge sprechen, über die sie nicht sprechen, vermitteln wir, dass manche Dinge unaussprechlich sind.

Gib deinen Kindern einen sicheren Ort zum Reden

Kinder, Jugendliche… Menschen brauchen einen sicheren Ort, um über ihre Gefühle zu sprechen. Im Fall meiner vierjährigen Tochter war das Unausgesprochene ein einfaches Geständnis ihres Interesses. Es war nicht nötig, aus der Situation einen aufwändigen Moment zu machen. Wir haben „Caleb“ keinen besonderen Valentinsgruß gemacht. Glaub mir, ich werde ihn nicht als ihren „Freund“ bezeichnen oder fragen, ob sie heiraten wollen. Ehrlich gesagt neige ich von Natur aus dazu, jede Andeutung von Romantik, die meine Kinder vor ihrem dreißigsten Geburtstag äußern, zu ignorieren, herunterzuspielen und zu unterdrücken. Deshalb bin ich mir auch nicht sicher, ob meine Reaktion in diesem Moment die richtige war. (Ich war ziemlich überrumpelt).

Aber wenn ich nicht aufpasse, könnte ich riskieren, nur die Version meiner Tochter zu sehen, die ich sehen will, und verpasse es, meine Tochter so zu kennen, wie sie wirklich ist. Während sie heranwächst, möchte ich meine Ohren offen halten. Ich will hören, was sie sagt und was sie nicht sagt, damit ich sie noch besser kennenlerne als jetzt.

Wenn ich besser zuhören will, was nicht gesagt wird, muss ich als Elternteil an einigen Dingen arbeiten.
Ich möchte mir besser vorstellen können, was sie fühlen könnten.
Ich möchte ihnen die Tür öffnen, damit sie über Dinge sprechen können, die sie von sich aus vielleicht nicht ansprechen können.
Ich möchte auf Hinweise auf ihre Gefühle reagieren, indem ich ihnen einen sicheren Ort zum Reden gebe.

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Ideen zum 3. Hochzeitstag

by Lara

Bis zu deinem dritten Hochzeitstag hast du wahrscheinlich schon herausgefunden, welche Art von Geschenken dein Partner zu schätzen weiß. Das macht es zwar einfacher, eine Liste mit Geschenkideen zu erstellen, doch es kann trotzdem schwierig sein, sich für das eine besondere Geschenk zu entscheiden. In diesem Beitrag findest du einige Ideen für deinen dritten Hochzeitstag, die dir hoffentlich helfen können, ihn unvergesslich zu machen.

Traditionell

Leder ist das traditionelle Material, das mit dem dritten Hochzeitstag in Verbindung gebracht wird. Es gibt eine große Auswahl an Ledergeschenken. Frauen freuen sich vielleicht über eine Geldbörse, eine Tasche, ein Paar Stiefel, einen Gürtel, ein Tagebuch, eine Jacke oder eine Uhr. Ein Portemonnaie, ein Gürtel, eine Aktentasche, ein Sessel oder Schuhe werden das Herz eines Mannes sicher erobern. Oder du kaufst etwas, an dem ihr beide jahrelang Freude haben könnt, wie z.B. eine Couch für euer Wohnzimmer, ein Fotoalbum aus Leder oder ein Kofferset. Verleihe deinen Ledergeschenken eine persönliche Note, indem du sie gravierst oder ein Erinnerungsbuch aus Leder anfertigst.

Modern

Für einen modernen Touch kannst du ein Geschenk aus Kristall oder Glas für deinen dritten Hochzeitstag wählen. Kaufe echtes Kristall, Pokale, Weingläser, Figuren, Vasen oder funkelnden Schmuck. Oder du kaufst etwas Funktionales, das auch deinen Raum bereichert, wie zum Beispiel einen Kristallleuchter. Wenn du oft Gäste einlädst, ist eine große Servierschale aus Kristall vielleicht perfekt. Und du könntest sie bei deiner Party zum dritten Hochzeitstag einweihen.

Das Thema „Drei“

Egal für welche Art von Geschenk du dich entscheidest, es gibt ein Thema, mit dem du bei der Feier deines dritten Hochzeitstages nichts falsch machen kannst – das „Drei“-Thema. Ihr könntet in eurer Jubiläumswoche drei besondere Dinge tun. Oder ihr macht einen dreitägigen Urlaub oder eine Kreuzfahrt. Du könntest einen Ring oder eine Halskette mit drei Steinen, einen Kronleuchter mit drei Stufen, einen Fotorahmen aus Kristall oder Leder mit drei Bilderhaltern, die die besten Momente eurer ersten drei Jahre darstellen, drei Kristallrosen in einer Vase, ein Armband oder eine Halskette mit drei Kristallperlen oder einen Anhänger mit drei Blättern verschenken. Wenn du deinen dritten Hochzeitstag feierst, hast du außerdem die Marke von eintausend Tagen mit deinem Liebsten überschritten. Ihr könntet also euer gemeinsames Leben mit einem Gedicht mit dem Titel „Tausend Gründe, warum ich dich liebe“ feiern.

Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/couple-on-a-date-at-a-beach-4764977/

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